Texte....Mann oder Frau?

[Mia]

Hi,

also erst mal wie ich darauf gekommen bin das zu schreiben.
Mir wurde vorgeworfen das meine Texte und meine Schreibweise im Chat viel zu weiblich sind. (find ich übrigens immer noch witzig^^)

Und jetzt meine Frage, kann man sagen ob ein Text von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde? Und wenn ja wodurch bitte?

[Miriam]

Ist wohl wie im richtigen Leben:

Männer geben kurze Antworten. Bloss kein Wort zu viel.

Frauen reden gerne etwas mehr und erklären daher genauer und mitunter auch mehrfach wie und was gemeint ist. Damit meine ich, dass es ganz sicher klar ist wird es ausführlich und sicherheitshalber noch einmal erklärt.



Miriam

[Yuna]

(10.06.2012, 04:50)Miriam schrieb: Ist wohl wie im richtigen Leben:

Männer geben kurze Antworten. Bloss kein Wort zu viel.

Frauen reden gerne etwas mehr und erklären daher genauer und mitunter auch mehrfach wie und was gemeint ist. Damit meine ich, dass es ganz sicher klar ist wird es ausführlich und sicherheitshalber noch einmal erklärt.



Miriam

Und genau das hat vielen vor meinen Outing genervt wo sie noch nichts wussten.
"Wieso redest du immer so viel da reichen paar Wörter" das gleiche wenn ich dann mal wieder zuviel geschrieben habe

[Eva_Tg]

Ja, jeder Mensch hat einen eigenen Schreibstil und Linguisten können z.B. anhand dieses Sprachstils sagen, ob ein Text am Computer wirklich von einer Person geschrieben wurde und sie können natürlich auch Rückschlüsse über das Geschlecht ziehen.

Oh, und in der männlichen Rolle falle ich nicht wirklich auf, weil ich ein Mensch bin, der mehr zu hört und weniger redet. Aber auch die Wortwahl sagt ja viel über das Geschlecht aus, Männer sind meistens viel direkter und fluchen viel häufiger als Frauen.

[Mike-Tanja]

(10.06.2012, 04:50)Miriam schrieb: Ist wohl wie im richtigen Leben:

Männer geben kurze Antworten. Bloss kein Wort zu viel.

Frauen reden gerne etwas mehr und erklären daher genauer und mitunter auch mehrfach wie und was gemeint ist. Damit meine ich, dass es ganz sicher klar ist wird es ausführlich und sicherheitshalber noch einmal erklärt.

In diesem Fall wäre ich eine Frau, denn ich schreibe oft lang und viel (bzw. rede entsprechend), dabei bin ich eigentlich bestrebt, einen bewusst klischeehaft-männlichen Schreibstil zu pflegen. Damit meine ich, dass ich sonst versuche, nüchtern und sachlich zu argumentieren.

Nein, Scherz beiseite, solche Sachen ("Männer vom Mars, Frauen von der Venus" & Co) sind aus meiner Sicht Klischeeverbraterei. Natürlich gibt es, wenn man genau hinschaut, immer eine statistische Neigung nach der einen oder der anderen Seite. So gesehen stimmt es also, dass Frauen sich schlechter räumlich orientieren können (---> Einparken!), und, um ein anderes Beispiel zu nennen, Afroamerikaner körperlich athletischer gebaut sind als Weiße. Na und, das heißt noch lange nicht, dass man Frauen keinen Führerschein ausstellen und Afroamerikaner wieder zum Baumwollpflücken schicken sollte, bzw. dass beide auf Feldern jenseits des Klischees nicht zu Spitzenleistungen fähig sind!

Ich bin übrigens ein miserabler Einparker.

(10.06.2012, 10:06)Eva_Tg schrieb: [hier gekürzt] Aber auch die Wortwahl sagt ja viel über das Geschlecht aus, Männer sind meistens viel direkter und fluchen viel häufiger als Frauen.

Punkt für die Anti-Klischee-Fraktion: meine Freundin ist demnach ein Supermacho, wie er im Buche steht. Sie kann fluchen wie der Bootsmann auf einem Piratensegler und tut das auch nicht zu knapp (ungeduldig ist sie nämlich auch)!

[Shabana]

Ich rede viel, manche meinen, zu viel, schreibe und lektoriere Kurzgeschichten und andere Texte, habe aber auch handwerkliches Geschick ... und einparken kann ich meisterhaft. (Kein Wunder, bei meinem Job.)
Sind halt auch Klischees, die da verbraten werden. Ich kenne einige Biofrauen, die so gar nicht ins weibliche Schema passen; ebenso wie es Biomänner gibt, die unfähig sind, einen Nagel gerade einzuschlagen.

[Mia]

Zu viel reden ist kein Frauenproblem, mir kommt vor das dies hauptsächlich ein Problem von Transgendern ist
Jetzt im Ernst, ich kenne keine Frau die auch nur annähernd so viel schreibt wie manche Leute hier im Forum.

Der Unterschied von Mann und Frau ist glaube ich in der Wortwahl und das auch nur in Texten die privat geschrieben wurden. Berichte in Zeitungen werden auch von Männern und Frauen geschrieben und dort ist finde ich gar kein Unterschied erkennbar.

Ich hab jetzt auch ein paar Frauenromane gelesen, Romane die von Frauen geschrieben wurden um herauszufinden ob da wirklich ein Unterschied besteht.
Hmm....also wenn ich nicht auf Unterschiede geachtet hätte wäre mir wahrscheinlich nichts aufgefallen.

[Carina_in_Graz]

Ja, doch, es gibt zumindest den Versuch einer entsprechenden Analyse von Texten, bislang aber leider nur auf Englisch:

http://www.hackerfactor.com/GenderGuesser.php

Für Leute, die nicht wirklich extrem gut Englisch können, ist das tool leider hinsichtlich einer Selbstanalyse ungeeignet. Aber es wäre ein sehr interessantes linguistisches Diplomarbeitsthema, ein ähnliches Programm für die deutsche Sprache zu schreiben.

Ein Ausschnitt meiner Diplomarbeit hat folgendes Ergebnis als formeller Text:

# Female = 739
# Male = 557
# Difference = -182; 42.97%
# Verdict: Weak FEMALE
# Weak emphasis could indicate European.

Als informeller Text wäre das Ergebnis "katastrophal":

# Female = 127
# Male = 1248
# Difference = 1121; 90.76%
# Verdict: MALE

Nicht nur die Feministinnen unter uns können sich jetzt natürlich Gedanken über die patriarchal geprägte formelle/wissenschaftliche Sprache machen und darüber, daß ich mich natürlich im Stil an anderen Arbeiten auf dem Gebiet orientiert habe, wobei sich in meinem Literaturverzeichnis keine einzige Arbeit einer Frau findet. Und darüber, wie gut oder schlecht mein Englisch ist. ;-)

[Eva_Tg]

Na ja, im Grunde sind das alles nur Schätzungen und Erfahrungswerte, aber darauß läßt sich ja auch eine Tendenz ablesen.