Wie wir mit TS umgehen und was ist überhaupt TS
RE: Gedankenaustausch vom schwulen mann zur frau
Beitrag #23
(21.10.2012, 00:12)jennylove schrieb:
(20.10.2012, 20:08)Yuna schrieb: Wie kann man ein weibliches Gehirn haben? Das geht nicht. Auch du hast ein männliches Gehirn und genauso männliche Chromosme weil du als Mann auf die Welt gekommen bist. Die Denkweise ist vielleicht weiblich, das Hirn bleibt immer männlich. Sprich das Hirn stammt aus einem männlichen Körper und wird auch bis zu einem gewissen Grad von Testosteron beeinflusst, dagegen kannst du nichts machen.

das hirn wird in der schwangerschaft von weiblichen oder männlichen hormonen beeinflusst und so gebildet, frauen haben ein anatomisch weibliches gehirn, so auch transsexuelle frauen, wenn das nicht so wäre, dann wäre das, was eine transsexuelle "frau" fühlt, reine einbildung, und wenn du dieser meinung sein willst, dann sei sie, aber dann schreib es nicht so auf als würdest du einfach so bestimmen, woran wissenschaftler jahrelang forschen

man kann doch alles mögliche behaupten und du schließt schon mal so etwas aus als würdest du wissen, dass ein gehirn einer ts-frau kein weibliches sein kann, woher eigentlich? quellen?

(20.10.2012, 20:08)Yuna schrieb: Tut man auch. Man sollte auch überlegen, ob man überhaupt ein akzeptables Passing erreicht. Mit einem Bärenköper und extrem männlichen Gesicht hat das alles keinen Sinn, es könnte sogar noch schlimmer werden, als es eh schon ist. Jede/r TS stellt sich diese Frage oder sollte es zumindest mal wobei FzM hierbei vielleicht weniger Probleme haben.

"ja als mann, weil der körper wichtiger ist als das gehirn, weil die genitalen darüber entscheidet, was man eigentlich ist, was man zuerst ist (also penis, dann ist man erstmal ein mann)", aber die wirklichkeit sieht anders aus, wenn man transsexuell geboren ist, dann ist man nicht als mann auf die welt gekommen, auch nicht, wenn man 1000 penisse und hoden an sich hängen hat, dann ist man transsexuell, wenn du schon das gehirn hintenanstellen möchtest, dann wäre es besser, körper und gehirn gleiches gewicht/gleichen wert zu geben, d.h. man wurde weder als normale frau, noch als mann geboren, sondern als transsexuelle frau

ja, aber man trifft nicht bewusst die entscheidung, eine frau oder ein mann zu werden, zumindest hab ich das nicht getan, ich wollte ich selbst sein und nun sehe ich weiblich aus, weil ich alles mir mögliche tat, um als das was ich selbst bin auch wahrgenommen und akzeptiert zu werden, und nicht als mann eine frau, sondern als (transsexuelle) frau eine frau, mit oder ohne penis, ändert nichts an meinen gefühlen, meinem gewissen, meinen bedürfnissen und meiner persönlichkeit (egal, ob ich vorhätte, die op zu machen oder nicht)

und all das, was ich eben aufzählte, wird auch gerne unterbewertet und nicht so ernst genommen, wie z.b. was vor langer zeit war, etwa die chromosomen, und weil die zuerst da waren, ist man automatisch ein mann und natürlich auch im gehirn, denn alles was im gehirn passiert, passiert nun im gehirn eines mannes - woher weißt du, dass das gehirn von trans-frauen männlich ist? normalerweise wäre das bei xy-chromosomen so, aber woher weißt du, dass es für trans-frauen keine ursache in der schwangerschaft gibt?

(20.10.2012, 20:08)Yuna schrieb: Auch wenn du es nicht hören willst, aber man wird als Mann geboren - das ist nunmal so, ausser man ist Intesexuell. Du kommst vielleicht mit weiblicher Persönlichkeit zur Welt, sprich hast einen eher weiblichen Charakert, mehr nicht.

man wird als mann geboren, wieso wird man das? aufgrund der chromosomen? der genitalen? und warum sind die chromosomen geschlechtsbestimmender als die anatomie im kopf, also das gehirn? wer bestimmt, was wichtiger ist? du? ich möchte nichts hören, was nicht stimmt

gut, für mich ist die persönlichkeit, die psyche am wichtigsten, denn das ist das sein, welches man ist, und ein mensch ohne persönlichkeit wäre einfach eine leiche, und kaum eine frau, schon gar nicht, wenn sie ihr leben lang mit einem männlichen körper leben müsste, würde (oder sollte) von sich behaupten, ein mann zu sein, weil sie sich dessen bewusst ist, dass es nicht so ist - aber was schreibe ich? ist ja nur die psyche, für dich sind wohl die chromosomen oder penis/hoden das um und auf, das a und o, was unser geschlecht bestimmt, aber dann diskriminier und beleidige die damen, indem du sie an ihren chromosomen fest machst oder an ihren genitalien anstatt an ihrer psyche (denn ihre gehirn ist ja deiner meinung nach nichtmal weiblich, also bleibt für dich nur noch der penis/hoden/chromosomen übrig, aber woher weißt du das? ich glaube wir alle wären sehr daran interessiert, vielleicht zeigst du uns eine quelle)

du merkst gar nicht, wie viele von uns menschen dazu erzogen werden, jene dinge als ausschlaggebender zu betrachten, die entweder vorher waren oder materieller ermessbarer sind oder worüber die forschung schon länger bescheid weiß als etwas neueres, worüber es noch zu wenig ergebnisse gibt

als dann ein fehler passierte und das gehirn weiblich wurde, ist man nun in deinen augen dennoch ein mann, außerdem kamen die chromosomen vorher, dann passierte erst der fehler, daher ist die psyche für dich weniger geschlechtsbestimmender als chromosomen und der dadurch entstandene penis/hoden, aber was ist mit dem gehirn? ach ja, ist für dich nicht weiblich, aber wenn doch - und du es halt nicht weißt (weil du dich von der gesellschaft und deren erziehung nicht weiterhin formen lässt, sondern mal genauer nachdenkst) - wäre es dann für dich noch immer so? für die mehrheit der menschen schon, denn die mehrheit entspricht ja auch den durchschnitt und die haben in dem fall auch ein durchschnittsdenken

(20.10.2012, 20:08)Yuna schrieb: Und zu Frau-Sein gehört mehr als nur die Persönlichkeit, denn die ist nicht das erste Indiz in unserer Gesellschaft. Richtig weibliches Verhalten kannst du nie von Geburt an haben. Das musst du dir entweder aneignen (Logopädie) oder in deiner Kindheit erlernt haben. Nur wenige TS Frauen hatten die Möglichkeit, von Kind an als Mädchen oder Frau weiterzuleben. Daher wird auch jede TS Frau nicht drumherum kommen, auch was an der Gestik, Bewegungsabläufe usw zu ändern oder zu verbessern.

ich hab nicht vor, mir weibliches verhalten anzulernen, warum sollte ich das machen? um akzeptiert zu werden? ich hatte vor, so zu sein, wie ich mich fühle, deswegen verhalte ich mich auch so anstatt mich zu verstellen, und die männliche rolle zu imitieren, damit habe ich aufgehört und habe mich so benommen, wie ich mich fühlte und siehe da, es scheint weiblich zu sein, kein mensch stuft mich als was anderes ab als eine frau (und ich werde akzeptiert bzw. fällt ja niemandem was merkwürdiges auf), das habe ich mir nicht beigebracht - ich möchte nicht etwas ANDERES sein, sondern ich möchte ICH SELBST sein, und da brauche ich nicht irgendwelche verhaltens-kurse, wie man sich als frau verhält oder mir jede fingerbewegung von irgendwelchen frauen, die mir von ihrer art her gefallen, abschauen, sondern da brauche ich nur ich selbst sein, ich bin nicht auf der welt, um verhaltensweisen zu erlernen oder es anderen recht zu machen, das hatte ich jahrelang, in der falschen geschlechterrolle

wenn ich ich selbst bin, dann nehme ich abstand von diesem jungenverhalten, welches ich spielen musste, aber ich lerne keine neue seite auswendig, sondern bin so wie ich mich fühle, denn ich möchte mich möglichst frei fühlen und habe genug von mich in rollen zwängen und nicht einfach sein können, wie ich bin, aber du kannst dir das ja alles beibringen, wenn du meinst, du wärst in natura nicht schon weiblich genug oder ein weiblicher mann

(20.10.2012, 20:08)Yuna schrieb: Naja, du bist ja jetzt auch noch keine "Frau", sondern noch eine Trans Frau. Man wird zur Frau, indem man Hormone einnimmt und optional eine GA OP durchführt.
Dann kommt eben noch alles Logopädische dazu, was eine Trans-Frau zur Frau macht. Frau im Sinne von "in der Gesellschaft als Frau gesehen und selbst als Frau fühlend". Das Chromosm bleibt immer männlich, dieser Hintergrund lässt sich nicht leugnen und damit muss Frau erstmal im Reinen sein. Denn diese Diskussion oder über diese Thema wird noch öfters gesprochen, auch wenn man schon längst Frau ist.

nun, das wort trans-sexuell wird ja angeblich nur dann angewendet, wenn man sich angleicht bzw. den weg geht (was mir eine erklärt hat), für die ursache selbst und den zustand vor der angleichung gibt es nur wenige, nicht weit verbreitete begriffe, und ja, ich bin eine frau, u.z. eine trans-frau, genauso wie eine lesbische frau eine frau und keine lesbe, aber keine frau ist, ein gelähmter mann ein mann und kein behinderter, aber kein mann ist, aber da du das geschlecht an den chromosomen (die deiner meinung nach das wesen des menschen bestimmen) festmachst, ist man vor anatomischer angleichung natürlich noch keine frau (denn für dich gibt es unter trans-frauen nichtmal ein weibliches gehirn, woher auch immer du dieses wissen herhast - dann kann doch jeder mann, der seine weibliche seite entdeckt hat, diesen weg gehen? und das sollen die krankenkassen alle schön bezahlen, ich denke, das solltest du dann besser selbst bezahlen, falls du dich auch so siehst, und dank menschen wie dir, werden andere irgendwie aufgeklärt, so, dass man noch eher denkt, ts-frauen hätten einen dachschaden, wenn du wenigstens recht hättest), sondern eine dieserart transsexuelle frau (also für dich ein mann, der sich als frau fühlt, nehme ich an), so verstehe ich deine sätze

und wenn du es schon am körperlichen festmachst und an den chromosomen oder penis/hoden, dann bedenke, dass du so gesehen nie eine frau sein wirst, denn dein skelett kann sich nicht verformen und in dir wachsen keine gebärmutter und keine eierstöcke, d.h. du ziehst die grenze einfach selbst, nämlich: sobald man hormone und ga-op hat, ist man eine frau (ich habe nichts dagegen, wenn du die grenze für dich ziehst, ab wann man eine frau ist, aber das entspricht deswegen nicht automatisch der wirklichkeit, oder bist du klüger als die forschung und als alle anderen menschen, die versuchen, logisch darüber nachzudenken, und vielleicht etwas wissen oder erfahren haben, was du nicht weißt?), wenn dem aber so ist, wie du meinst, dann ist man nach der ga-op auch keine frau, da ja für dich das gehirn männlich bleibt

lg jenny

@jenny: Sehr interessante Gedankengänge die du da verfolgst. Es ist ein Ansatz der nicht primär den >Endzustand< herausarbeitet, sondern sich mit dem >Ursprung< befasst.
Unter dieser Betrachtung erscheint die >Angleichung< nur mehr der Punkt am >i< zu sein, nicht mehr aber natürlich auch nicht weniger.

Ich bin beeindruckt - vor allem unter dem Gesichtspunkt was noch vor kaum mehr als einem Monat in dir vorging.

Ehrliche Hochachtung
signo
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