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Normale Version: So You Want To Be a T-Girl?
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Ein interessanter, dreiteiliger Artikel auf Englisch, der nichts beschönigt.
Einiges wird vielleicht überdramatisiert und übertrieben, aber wenn man keine Illusionen aufkommen lassen will, dann fürchte ich, muß man so schreiben.

Teil 1
Teil 2
Teil 3

Schade, daß es so viel ist, sonst würde ich mir überlegen es zu übersetzen, aber je länger der Text umso mühseliger wird es.
Also einiges ist viel zu drastisch geschrieben. Man verliert Haus,Frau, Job, Freunde und und und... Sämtliche Versicherungen , gesetzliche Krankenkasse usw. werden doch umgeschrieben oder bin ich da auf einem Holzwege? Dann würd ja keine mehr den Schritt der Transition gehen wenn am Ende nur ein grosses schwarzes Loch wartet..

Das kommt eher auf das Umfeld an und wie sehr man sich bemüht. Es gibt immer Mittel und Wege. Man kann das eh nicht verallgemeinern. Klar gibt es einige Parallelen und Überschneidungen. Viele befürchtete Dinge haben sich bei mir nicht bewahrheitet und auch das Umfeld reagiert ganz anders als erwartet.

So gesehen hab ich mir selber im Wege gestanden.. aus Angst.
Ich würde mal den Abschnitt über den Job genauer lesen. Das ist Amerika, ohne Job siehts da meist ganz übel aus mit Versicherungen und Krankenleistungen. Wenn du da beruflich nicht wieder auf die Beine kommst und das im Grunde nur weil du TS bist, dann kann das schon so hinkommen.
Da steht auch such dir einen Job in einem Arbeitsbereich, der chronischen Personalmangel hat, die würden selbst Bigfoot im Kleid einstellen.
Sorry aber in den USA ist es ohne den Job definitiv schwerer den eigenen Lebensstandard zu halten als bei uns in Europa.

Ich kann das jedenfalls nachvollziehen, ich konnte meinen Lebensstandard auch nicht halten nachdem ich mich geoutet habe, weil ich meinen Job auch losgeworden bin und nicht mehr das selbe verdiene wie als Mann. Und in meinem alten Job stellt mich keiner mehr ein.
Ich bin nur froh das ich in Deutschland lebe und nicht den USA, wir haben wenigstens ein Sozialsystem, daß meine Behandlungskosten bezahlt, egal wie hoch mein Einkommen ist und wo ich arbeite.

Ich kann dir gerne den kompletten Abschnitt über den Job übersetzen und dann kannst du ja selbst überlegen, wie viel davon übertrieben ist und wie viel nicht.
Jedenfalls kann ich es zu 100% bestätigen, daß ich meinen alten Job los bin, weil ich transsexuell bin. Oder willst du mir auch erzählen, daß ich mir selbst im Weg stand aus Angst?
Ja gut in den USA gibt es ja quasi kein funktionierendes Gesundheitssystem wie bei uns hier in Europa. Ich stimme dem wohl zu das es in manchen Berufszweigen dazu führen kann das man seinen bisherigen Job verliert aber das ist keine allgemeingültige Regel.
Das hängt vielmehr von zahlreichen Faktoren ab. Wie weit das Passing ist, welchem Beruf man nachgeht , wie die Mitarbeiter bzw. die Vorgesetzen mit einem umgehen.

Also in diesem Artikel ist bislang nichts was man nicht schonmal gehört hat. Wer mit der Erwartung daran geht das es Frauen besser oder leichter haben und die Welt nur noch aus Seide, Schuhen , Schmuck und Makeup und duftenden Blumen besteht der sollte schleunigst die Augen öffnen und sehen das sie auf dem Holzwege ist.

Wenn man sich dahinterklemmt und sich auch dessen bewusst ist was die Konsquenzen sind geht man nur umso gestärkter daraus hervor.

Ich habe jetzt vor Beginn der Hormontherapie viele kleine notwendige Schritte ergriffen um weiter voranzukommen.
Zumal ich finde das es eine 40-50 Jährige schwieriger hat , bzw. andere Probleme als jetzt wir Jüngeren so um die 20-30 Jahre. Gerade mit 40 wenn man Familie und sehr lange in einem Beruf "verankert" ist ist das natürlich ein Radikalschlag und auch das Testosteron hat seine Spuren hinterlassen.

Der Artikel rüttelt zwar auf und gibt so manch Leichtsinniger gewisse Denkanstösse dennoch bin ich der Meinung das in einigen Passagen vieles zu verallgemeinert dargestellt wird.
Natürlich ist vieles verallgemeinert, aber wer für so ein großes Land wie die USA und womöglich noch teilweise Kanada spricht, kann sich auf Details und regionale Besonderheiten einlassen.

Man kann es auch nicht wirklich mit Europa vergleichen, weil wir nunmal ein besser Gesundheits- und Sozialsystem haben. Auch wenn das alles nicht viel hergibt bei uns braucht keine TS 50.000 Euro für eine GAOP zusammensparen.
Bei uns braucht auch keine TS auf den Strich gehen, um ihre Miete bezahlen zu können.
Aber trotzdem geht es um die Fehler, die man machen bei der Transition machen kann und auch bei uns geht es um die Ablehnung der Arbeitgeber.
Wenn ich nach einer Bewerbung von einem Arbeitgeber keine vernünftige Antwort kriege, warum ich für die Stelle nicht in Frage komme, dann bleibt mir nichts anders übrig als zu vermuten, daß der sich letztlich auch gedacht "Oh Scheiße, ich kann keine Probleme riskieren, nur um einer Transsexuellen eine Chance zu geben."

Ich war mal so frei den Abschnitt über den Job zu übersetzen. Es war ein wenig tricky, weil doch schon die eine oder andere umgangssprachliche Formulierung drine war und das ganze trifft irgendwie vor typisch amerikanischen Pathos, aber ich denke das es halbwegs brauchbar ist. Das es gut ist, würde ich mir nie anmaßen, selbst ausgebildete Übersetzer erfassen nie alle Bedeutungen.
Der Beruf

Oh Gott, der Beruf. Der Todesstoß für jede Transsexuelle, die sich jemals in die Neue Welt wagt. Vertrauen Sie mir, die Transition ist schwierig, fast unmöglich, und wenn Sie es tun, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nur geringe Chancen haben. Aber ohne Arbeit, haben Sie einfach nur total versagt.

Für eine Transsexuelle gibt es nichts Wichtigeres als ihren Job. Sie brauchen Ihren Job. Sie werden das Geld brauchen, die Versicherungen, die finanzielle Absicherung, die Stabilität (die der Job mit sich bringt) und Sie werden einen Grund brauchen, um jeden Morgen aufzustehen. Ohne einen Arbeitsplatz verlieren Sie nicht nur all das, sondern auch noch Ihr Selbstvertrauen, Ihren Stolz und den Möglichkeit sich selbst zu versorgen. Hören Sie mir genau und deutlich zu: Es gibt für eine Transsexuelle nichts Wichtigeres als einen Job. Ohne einen Arbeitsplatz werden Sie scheitern. Punkt.

Lassen Sie uns das näher betrachten, das ist wichtig. Sie werden schlussendlich alles verlieren, die Tatsache steht fest. Verstehen Sie es und Akzeptieren Sie es, es ist die Wahrheit. Ohne einen Arbeitsplatz, verlieren Sie die letzten verbliebenen Spuren der Hoffnung ... Sie verlieren alles, was der Tornado Ihnen noch gelassen hat: Ihren Stolz, Ihre Würde, Ihre Selbstachtung und ihre Fähigkeit sich um sich selbst zu kümmern. Stellen Sie sich einfach vor wie Sie sich dann fühlen, nach der endgültigen Transition… Ihre Freunde, die Familie und das Haus… Alles weg. Die anderen haben Sie einfach aufgegeben und verlassen. Sie sind auf Hormonen und drehen durch wie die Typen aus der Kaffeewerbung. Sie haben ein völlig neues Leben als Frau angefangen und sind immer noch in einem mehr oder weniger männlichen Körper gefangen… mit Körperbehaarung, viel zu groß für eine Frau, falschen Brusteinlagen, viel zu breiten Schultern und Schuhgröße 45. Und alles, was Sie im Kleiderschrank haben sind Schlampen-Outfits für Crossdresser… Sie besitzen noch nicht mal eine Damenjeans…Sie müssen Ihr neues Leben komplett bei null anfangen und das ohne Einkommen.

Schatz, besorg dir eine Knarre, halt sie an den Kopf und drück ab. Es ist vorbei, denn so kannst du das hier niemals gewinnen.

Die meisten Transsexuellen träumen davon, zu einer Frau zu werden, die einen großen, stattlichen Mann mit Cadillac heiratet und der sie auf rauschende Bälle führt, wo der Champagner fließt wie die Säume der herrlichen Seiden- und Spitzenkleider der Damen.
Wach auf, Schatz, du musst von irgendwas leben. Und Rechnungen bezahlen. Und Sie müssen sich eine ganz neue Garderobe kaufen… für den Alltag, für den Beruf, für den Abend, und alles dazwischen… für Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Sie brauchen weit mehr als 12cm High Heels; Sie brauchen Schuhe für den Beruf, für den Alltag, lässig und leger und sportlich. Sie brauchen das alles mit Absatz und Sandalen, und das alles in verschieden Farben und Stilen. Und Sie brauchen welche ohne Absatz und Sneaker und bequeme Schuhe und Slipper und Hausschuhe. Sie alleine brauchen bestimmt 50 verschiedene Paar Schuhe. Jetzt ... soll ich zur Kleidung zu bekommen? Die Unterwäsche ? Oder der Schmuck? Oder das Make-up? Oder die Millionen anderer Dinge, die Sie brauchen ?

Nein, wie wäre es, wenn wir nur auf einem Platz zum Leben und die alltäglichen Dinge konzentrieren... Sie wissen schon, die Grundversorgung. Du brauchst einen Job, Schatz. Wenn Du keinen hast, bist du so gut wie obdachlos.

Und kommen Sie von der Idee runter, dass ein Job von alleine kommt. Oh mein Gott, hören Sie auf mit diesen Online-Idioten zu reden, die behaupten, dass sie Nachts und am Wochenende Frauen sind und reden Sie lieber mit „realen Transsexuellen“. Reden Sie mit einer Transsexuellen, die Vollzeit als Frau lebt. Fragen Sie sie nach ihrem Job… die Antwort beginnt wahrscheinlich mit „Oh Gott“ und endet abrupt mit einem Wort mehr… „Scheiße“. Das kann ich Ihnen sagen, wir bekommen nicht sofort einen Job. Punkt. Jedenfalls keine Jobs, die zum Leben reichen.
Lassen Sie uns jetzt nicht von Donald Trump Ausnahmen reden, vielleicht können 2 oder 3% der Transsexuellen ein Buch schreiben, oder eine Rolle in einem James Bond-Film bekommen oder als Model für Victoria’s Secret arbeiten. Sie können auf Tour gehen, erhalten Fernseh-und Radio-Talkshows und sie leben davon Ihre oder meine Lebensgeschichte zu erzählen… man braucht nur die Namen, Orte und Daten austauschen. Und ein paar ganz wenig schaffen es tatsächlich trotz allem einen reichen Mann zu heiraten und sie leben glücklich bis an ihr Ende. Aber das sind Ausnahmen. Vergessen Sie das lieber.

Von Fachkräften über Manager bis hin zu Busfahrern und Straßenkehrern, sie alle kriegen nach der Transition keinen Job mehr. Männer, die eine ganze Abteilung eines großen Unternehmens geleitet haben kriegen nach der Transition nicht einmal mehr einen Job bei 7-Eleven um Teenagern Softdrinks zu verkaufen. Hören Sie sich nur um! Wenn Sie darauf setzen, den Job aufzugeben, die Transition zu machen und danach wieder dort einzusteigen, wo Sie als Mann aufgehört haben, dann kann ich nur sagen, dass Sie sich auf verdammt viel Glück verlassen müssen. Es sei denn, der Arbeitsbereich ist extrem unterbesetzt, wie z.B. im Gesundheitswesen. Oder Sie haben trotz aller Widrigkeiten Glück und finden das, was jede TS ihr Leben lang sucht – den Traumberuf-, ansonsten sitzen Sie im selben Boat wie der Rest von uns.

Sehen Sie es auf diese Weise, wenn Sie sich für einen Job bewerben, werden Sie mit einem von zwei Menschen sprechen, entweder dem Eigentümer des Unternehmens, oder einem Personalchef, der für die Einstellungen verantwortlich ist. In jedem Fall wird der Job dieser Menschen und letztlich auch ihre Existenzgrundlage von ihrer Fähigkeit abhängen gute Leute einzustellen, die das Unternehmen erfolgreicher machen. Nun, hier kommen Sie, eine offensichtliche Transsexuelle, setzen sich vor diese Leute und führen das begehrte und sehr seltene Vorstellungsgespräch. Ein Mann im Damenanzug. Richtig. Diese Menschen setzen ihren Ruf und den Ruf ihrer Firma für Sie auf Spiel und zeitgleich warten im Vorzimmer noch ein Dutzend Bio-Frauen, um sich für den selben Job vorzustellen. Denken sie mal eine Minute wie diese Leute…

Wenn Sie eingestellt werden, repräsentieren Sie das Unternehmen. Sie werden das Unternehmen sein. Sie werden Kontakt mit den Kunden haben... Sie werden Sie sehen und hören und mit Ihnen umgehen. Nein, das werden sie nicht. Die wollen nicht von einer sexuell verwirrten, Kindsmissbrauchenden, behaarten Schwuchtel im Kleid und mit tiefer Stimme, die sowieso „Gottes Gesetz“ bricht und direkt kommt, bedient werden, die wollen auch nicht das Sie ihre Häuser ausstatten oder ihnen Schuhe verkaufen. Diese Unternehmer und Personalchefs werden Sie genau deswegen nicht einstellen. Ist das deren Schuld? Ist das Ihre Schuld? Teufel nochmal, du kannst nichts dafür als was du geboren wurdest und der Chef wird dir vielleicht zu deinem Mut gratulieren, aber er wird dich verdammt sicher nicht einstellen. Wenn er dich einstellt, kann er seine Kunden und sein Geschäft und damit seine Existenzgrundlage und die seiner Familie abschreiben. Wer ist schuld? Nein, es spielt keine Rolle ... Herzlich willkommen bei „Ich bin eine Frau“.

Jetzt können Sie wütend werden, laufen Sie Amok und schreien Sie etwas über die Rechte der Transsexuellen, aber sehen Sie es mal realistisch… Sie brauchen einen Arbeitsplatz. Wie viele Geschichten soll ich Ihnen erzählen, von Menschen, die ich persönlich kenne? Oder die ich von Freunden gehört habe? Oder die ich in nationalen TG-Foren oder Zeitungen gelesen habe? Warum sollte jemand Sie einstellen, wenn es echte Männer und Frauen gibt, die sich auf die selbe Stelle bewerben? Sie müssen akzeptieren, dass Ihre Frau, Ihre Kinder, Ihre Freunde und Ihre Kollegen ihre „Wahl“ nicht akzeptieren werden. Alles, was Sie hoffen können ist, dass sie verstehen, was los ist. Nun, ein möglicher Arbeitgeber fühlt sich genauso wie ihr heranwachsender Sohn… Oh Scheiße, was soll ich meinen Freunden sagen? Nun, dieser Arbeitgeber wird denken: „Oh mein Gott, was werden meine Kunden denken?“ Sie wissen schon was die Kunden denken werden, also kommen Sie über solche Dinge hinweg. Sie brauchen einen Job.

Also, was machen Sie? Versuchen Sie einen Job zu bekommen, bei dem Sie nicht direkten Kontakt mit den Kunden haben? Nun, wie ist Ihre Telefonstimme? Klingt sie überzeugend? Oder vielleicht haben Sie einen Job ohne Kundenkontakt ... Sie müssen aber noch mit Mitarbeitern, Lieferanten, Zulieferer und einer Million anderen Menschen umzugehen. Nun versetzen Sie sich wieder die Lage des Arbeitgebers… ehrlich, was würden Sie tun? Würden Sie es riskieren das Geschäft an die Wand zu fahren, das Arbeitsklima zu zerstören und das ihre eigene Sexualität in Frage gestellt wird? Nur um einer Transsexuellen eine Chance in der Arbeitswelt zu geben? Nein, das würden Sie nicht. Sie würden einfach dieses Problem gänzlich umgehen, durch die Einstellung von jemand anderem. Egal, wie qualifiziert Sie für den Job auch sein mögen, Sie würden nicht eingestellt. Egal, für wie viel weniger Lohn Sie arbeiten würden. Egal, ob Sie auf ihre Sozialleistungen verzichten, sie werden nicht eingestellt. Vertrauen Sie mir, wir haben alles versucht, und niemand wird uns einstellen. Aber dennoch müssen Sie arbeiten, denn Sie müssen schließlich was essen… Wie machen die anderen das alles?

Nun, zunächst einmal, leben die meisten Transsexuellen in Wohngemeinschaften... 2-5 in einem Haus oder einer Wohnung. Die Miete wird geteilt, man lebt am Existenzminimum, keine Privatsphäre. Das ist ein Weg, um durchzuschlagen. Oder sie leben mit ihren Eltern, mit 47 Jahre. Vor drei Jahren machten sie $ 120.000 im Jahr, als Manager... heute fahren sie Pizza aus, arbeiten als Friseur, oder sie tanzen auf der Bühne für die Dollar-Scheine als Liza Manly, wenn sie das Glück haben, als Frau durchzugehen! Sie teilen sich den Lebensunterhalt und nehmen jede niedere Arbeit, die sie bekommen können, das ist es, was die meisten tun. Aber verdammt, auch nur zu versuchen, einen einfachen Job zu finden... die meisten Transsexuellen brauchen über ein Jahr dafür. Ehrlich .

Es gibt ungefähr 100.000 Post-OP Transsexuelle auf dem Nordamerikanischen Kontinent, laut letzten Umfragen, und es ist sehr teuer einen männlichen Körper und sein Leben dem einer Frau anzugleichen… die meisten stecken mindestens 50.000 US-Dollar in ihren Körper und das teilweise bis zu dreimal innerhalb von 5 Jahren und das nur um Post-OP leben zu können. Also wo haben sie das ganze Geld dafür her, neben den ganzen anderen Kosten zum Leben? Rate mal Schatz, Schatz? Die meisten würden so ziemlich alles dafür tun. Viele arbeiten als Escort-Damen/Prostituierte. Dazu später mehr. Aber die Realität ist hart.

Sie haben nur wenige Optionen, wenn es um einen Job geht. Die Glücklichen, das sind nur sehr wenige und sehr glückliche, können ihre Transition in ihrem Job machen. Sie gehen zu ihrem Chef, erzählen ihm ihre Geschichte und dann gehen sie am Freitag als Joe nach Hause und tauchen als Mary am Montag wieder auf der Arbeit auf. Ich könnte ewig darüber erzählen, alle Details ausführlich aufzählen, aber ehrlich, die Fälle sind so selten und wenn man es so machen kann, dann weiß man es im Vorfeld und man hat keine Probleme! Das Leben wird gut sein! Aber weniger als 10% aller Transsexuellen können ihre Transition in ihrem Job durchführen und die meisten werden sich einen neuen Job so wie möglich suchen. Wir werden die Details später besprechen, aber fürs Erste sage ich Ihnen: Niemand wird für sein Geschlechtsempfinden gefeuert, aber es gibt genug Möglichkeiten einen unliebsamen Mitarbeiter los zu werden, oder nicht? Sie wissen worauf das hinausläuft. Selbst wenn Sie den Übergang vom Mann zur Frau im Job schaffen, verlassen Sie sich nicht darauf, dass alles gut läuft. Ihre beste Möglichkeit? Bringen Sie die Transition schnell hinter sich, überzeugen Sie schnell als Frau. Dann verlassen Sie schnell die Stadt, bevor sie gefeuert werden, weil sie angeblich Donut-Krümel auf dem Fußboden verstreut haben und tauchen sie als Frau in der neuen Stadt unter… Stealth gehen in einer Stadt, in der niemand ihren alten Namen kennt.

Die andere beste Option? Nun, das ist einfach, selbständig werden. Erfinden Sie das Rad, den neuen Hula-Hoop Reifen oder die nächste Cabbage Patch Puppe.

Aber in der Realität? Nun, die Planung dauert. Es gibt viele Möglichkeiten damit umzugehen, aber man muss sich vorbereiten. Lernen Sie eine Fertigkeit, die Sie beruflich als Frau ausüben können: Friseur, Nagelstylist, was auch immer… Seien Sie sich sicher, dass Ihnen das ein Einkommen bringt! Oder noch besser schulen Sie in einen Bereich um, in dem chronischer Arbeitskräftemangel herrscht, wie Krankenpflege, das medizinische Abrechnungswesen oder Zahnarzt-Helferin. Die Bereiche brauchen so dringend Leute, die würden sogar einen Bigfoot in einem Kleid nehmen. Aber seien Sie schlau und bereiten Sie sich vor. Fragen sie herum und stellen Sie Fragen. Bleiben Sie offen und bodenständig. Haben Sie keine unrealistischen Erwartungen, erwarten Sie nicht Flugbegleiterin oder Chefsekretärin oder die beste Verkäuferin aller Zeiten werden zu können… das haben sie alles aufgegeben… für die Kleider und die Schuhe, schon vergessen? Aber man kann Arbeit zu finden, und je besser ihre Transition ist, desto besser sind Ihre Aussichten. Denken Sie daran, der größte Grund, warum wir nicht angestellt werden ist, weil die meisten von uns nicht wie Frauen wirken! Kaschieren Sie ihre Nachteile irgendwie anders… Öffnen Sie Ihre Augen und schauen Sie sich um ... alles in dieser neuen Welt muss noch getan werden, und jemanden muss es tun.

Alles was ich sage, ist das Sie vor und während Ihrer Transition genug Geld beiseite packen sollen, damit sie in der Lage sind sich selbst zu versorgen. Dafür gibt es genug Job und Möglichkeiten. Aber so oder so, müssen Sie sich an Absagen und Ablehnungen gewöhnen… es dauert eine Weile bis man einen Job findet, vertrauen Sie mir. Bis dahin muss man alles annehmen, was man kriegen kann, Pizza ausliefern, Gebäude reinigen, Kurierdienste und viel Transfrauen finden Arbeit über ein Praktikum… es dauert vielleicht Monate, aber vielleicht wird man plötzlich sogar Vollzeit eingestellt. Und außerdem bauen Praktika den neuen Lebenslauf auf, potenzielle Arbeitgeber können sich dann Auskünfte über die Leistung, etc. geben lassen.

Die beste Chance im Berufsleben? Werden Sie selbstständig und führen Sie Ihre Transition in ihrer eigenen Firma durch und gehen Sie mit den Folgen so gut um, wie Sie können. Die nächstbeste Möglichkeit? Führen Sie die Transition an ihrem jetzigen Arbeitsplatz durch. Die nächste Möglichkeit? Sammeln Sie Rücklagen, um einige Zeit über die Runden zu kommen, während Sie nach einem Arbeitsplatz als Frau suchen… es dauert einige Zeit, aber Sie haben sich das so durch zu stehen. Legen Sie sich ein Polster und einen Plan zu und sorgen Sie dafür, dass es funktioniert. Und viel Glück für Sie!

Also, was machen Sie, wenn sie so weit sind vom Mann zur Frau zu werden? Suchen Sie professionelle Hilfe, in erster Linie. Entwickeln Sie einen Plan, um mit Ihren Lieben und Ihre Einkommensquelle klarzukommen, und haben mehr als eine! Erwarten extreme Schwierigkeiten und arbeiten Sie sich da durch. Und fangen Sie jetzt mit der Transition an! Sehr wenige Transsexuelle wachen eines Tage als Mike auf und gehen am gleichen Abend als Mildred schlafen… die durchschnittliche Übergangszeit dauert zwischen 5 und 10 Jahren und die meisten verbringen ihre Zeit hin-und hergeworfen zwischen der alten und neuen Welt, in der sie sich niederlassen wollen. Mit der Familie, den Freunden, dem Job und der Justiz klar zukommen dauert lange. Das war es dazu, lasst uns weitermachen und über die eigentliche Transition reden.
(13.02.2014, 01:16)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Ich würde mal den Abschnitt über den Job genauer lesen. Das ist Amerika, [hier gekürzt]

Ja, und wer diese Artikel geschrieben hat, hat eine klare Zielsetzung: Abschreckung. Abschreckung der Menschen, die sich unrealistischen Vorstellungen vom Frausein, vom Transitionsprozess und den Chancen einer Transfrau hingeben. Das ist alles aus meiner Sicht bewusst schwarzmalerisch und drastisch geschrieben, aber nicht in böser Absicht, sondern um Menschen wie mich, die eher im transvestitischen Bereich der emotionalen TG-Skala daheim sind, von voreiligen und gefährlichen Schritten abzuhalten. So wie es umgekehrt auch Menschen gibt, die die Zielsetzung haben, möglichst viele Menschen in die Gruppe der Transsexuellen einzubeziehen.

Cappuccetto

Zunächst einmal ist das eine tolle Übersetzung und dafür gleich einmal mein Kompliment und ein Dankeschön für die Arbeit. Weiters unterschreibe ich jedes Wort dieses Statements. Wenn man davon absieht, dass wir in Europa, speziell in Österreich, soziale Standards haben, die es so gut wie jeder TS ermöglichen, wenigstens einen Fingerbreit über der Armutsgrenze zu überleben. NOCH! In den USA bläst da ein ganz anderer Wind und der weht mehr und mehr auch nach Europa herüber.
Ich bin froh, dass es Leute gibt, die Klartext reden, ohne sich in beschönigenden Illusionen zu verlieren. Das kann ich gar nicht genug betonen, denn das Leben als Vollzeit-TS ist wahrlich kein Honigschlecken und für die meisten unter uns ein nicht endenwollender Überlebenskampf, auch wenn das häufig nicht zugegeben wird. Von Beschönigungen haben wir nichts. Wenn wir bestehen wollen, müssen wir der Realität ins Auge blicken und uns auf die neuen Gegebenheiten einstellen. So bitter das manchmal auch sein mag.

Cappuccetto
Wie Eva schon sagte : Das dient mehr zur Abschreckung

Ich bin noch ohne Hormontherapie und gehe schon jetzt als junges Mädchen durch ( jeder fragt wie lang ich denn schon Hormone nehme), die einzig wahre Abschreckung war bei mir das Berufsfeld.
Ich kann da auch nur nochmal betonen das man im Vorfeld schon viel für sein Erscheinungsbild machen sollte. Wer mit Anfang 40 oder Ende 50 an einem "weiblichen Gang " usw arbeiten muss.. Für manche wohl doch der falsche oder übereilte Weg weil einfach mit falschen Vorstellungen an die Sache gegangen wird.
Es ist sicherlich befremdlich wenn man jemanden nicht eindeutig zuordnen kann, vor allem ältere werden hier wohl eher Probleme haben. Aber mir ist das doch egal wer mich berät oder bedient hauptsache die Arbeit wird vernünftig verrichtet. Manchmal denke ich das da beide Seiten ein wenig hinterwäldlerisch denken.

Cappuccetto

Zitat:Ich bin noch ohne Hormontherapie und gehe schon jetzt als junges Mädchen durch ( jeder fragt wie lang ich denn schon Hormone nehme)

Warum fragt das dann jeder, wenn du ohnehin perfekt als junges Mädchen durchgehst? Wink
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