TransGender.at Forum

ich werd grosteils als Frau wahr genommen nur bis zu dem punkt wo ich fen mund aufmache und was sage da sind dann alle meist verwirrt da ich die stimme nicht immer sofort treffe aber das fauerz noch ne weile.

Optisch überwiegend als Frau - kaum jemand auf der Straße schaut abwertend, Männer gern in den Ausschnitt. Keine Aufregungen am Damen WC - da bin ich mir immer noch am unsichersten...

Stimmlich face to face wird eher skeptisch beäugt (kommt aber auf die Tageszeit an - am Vormittag weiß jeder, dass ich, wenn ich spreche, TS bin, im Laufe des Tages bessert sich meine Stimme wesentlich, sie wird dünner und brummt nicht mehr...)

Am Telefon werde ich zu 95% als männlich eingestuft selbst am späten NM
Planung bezüglich StimmbandOP laufen auf hochtouren...

Ich feiere am 24.09. meinen 1. neuen Geburtstag und mittlerweile ist es mir mit wenigen Ausnahmen völlig egal. Liegt vielleicht auch an einer gewissen Offensivität meinerseits.

Ich verberge nichts mehr und auf Passing, etc pfeiffe ich jetzt schon komplett ;-)

Meine männlichen Kumpels nennen mich schon "Muschimagnet", weil ich auf Clubbings und Partys ständig die Mädels anziehe :-)

Ein einziges Mal in den letzten 12 Monaten zeigte mir eine Kellnerin auf meine Frage wo das WC ist, das Männerklo. Ich hab dann mit einem Grinsen abgelehnt und hab das andere genommen. Mein Begleiter meinte dann, ich hätte ihr ja das kleine Gschäftl im Stehen am Pissoir vorführen können - putzen hätte sie müssen LOL

Ich bin eine Frau. Ich bin sogar mit meinen 44 eine geile Schnitte und hab puncto Kleidung einen tollen Geschmack. Mehr brauchts nicht.

Dieser Thread hat mutet an wie in Auto-Foren der Dauerrenner-Thread „Wie viel verbraucht euer Auto?“ (Einzig richtige Antwort: so wenig, dass ich ab und zu an der Tanke etwas Sprit ablassen muss, damit der Tank nicht überläuft.)
 
Alle dürfen hier schreiben, was sie wollen – kontrollieren kann’s eh keiner.
 
Um so interessanter für mich als Newbee, mit welcher Vehemenz manche aufeinander losgehen (gingen).
 
Also erzähl ich auch eine kleine Geschichte zum Thema Passing, und wer’s nicht glaubt, mag sich an das alte Sprichwort halten „Wenn schon nicht wahr, dann immerhin gut erfunden.“
 
 
20. Februar 2021.
Ganz Schland ist im Lockdown und geschlossen.
Ganz Schland?
Nein.
Einige Großmärkte hören nicht auf, dem Lockdown Widerstand zu leisten, und öffnen ihre Pforten für Gewerbetreibende.
 
Wie gut, dass ich eine Einkaufskarte für einen Großmarkt habe.
Wie dumm, dass ich sie noch nicht auf das richtige Geschlecht habe umschreiben lassen.
 
Ich zeige also frohen Mutes die Karte vor, die Dame hinter ihrer Plastikscheibe schaut mich an und sagt:
„Da muss Ihr Mann Ihnen eine schriftliche Einkaufsberechtigung erteilen, Sie wissen schon, wegen Corona.“
 
Also hole ich meinen Ausweis hervor und die Kopie des Amtsgerichtsbeschlusses über die VÄPÄ und oute mich wieder einmal zwangsweise selber.
 
 
Das macht mir mittlerweile aber gar nichts mehr aus, ganz im Gegensatz zum Anfang der Transition und vor allem während des Zwangs-“Alltags“tests.
 
Nach mittlerweile vier Jahren HRT, drei Jahren VÄPÄ und einem Jahr GAOP stehe ich völlig selbstverständlich als Frau auf, lebe den Tag als Frau, gehe ins Bett als Frau und träume als Frau, wie jede andere Frau, die das von Geburt an so erlebt.
 
Oder anders gesagt:
Je natürlicher ich mich so gebe, wie ich bin, um so weniger wird infrage gestellt, dass ich genau so und genau das bin, wie ich mich gebe.

Inzwischen werde ich nur noch zuhause wahrgenommen. Aber immerhin das

Nun das läge nicht an der lakṣmaṇa rekhā, die wir coronabedingt um unser Haus gezogen hatten, sondern an meiner zu wünschen übriglassenden Gesundheit. Das ist schwer wegzustecken. Manchmal denke ich, andere sind in ihren 80ern noch besser drauf als ich in meinen noch relativ frühen 60ern. Aber die haben auch nicht mein Leben gelebt

Man könnte auch denken, wäre ich nochmal 20, hätte ich ja doch wieder nur mehr oder weniger dasselbe vor mir

(12.03.2021, 09:56)Sunburst schrieb: [ -> ]Man könnte auch denken, wäre ich nochmal 20, hätte ich ja doch wieder nur mehr oder weniger dasselbe vor mir

(18.08.2014, 17:00)TSI schrieb: [ -> ]cool! und wie ist es mit der stimme? verändern die hormone echt so viel? die ffs geschichten hier sind ja auch nicht ohne... knochen abschleifen, zement und titannägel...

Also bei mir hat sich die Stimme leider kaum verändert. Alles andere (bis auf natürlich Körperproportionen (z.B. breite Schultern, große Hände, etc.). Kann man antrainieren. Ich habe für mich festgestellt, dass insbesondere die Haltung und die Bewegungen sehr viel ausmachen. Je femininer ich mich bewege, desto femininer werde ich wahrgenommen. Und das auch ungeschminkt und in Männerkleidung. 

LG, 
Claudia