Heute wird im ARD um 20:15 Uhr ein österreichischer Tatort gezeigt. Die Amme mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer. In Österreich ist er schon vor 14 Tagen gezeigt worden.
Und der Mörder ist immer... nein, nicht der Gärtner, sondern die perverse Transe.
Dass der Täter dabei nicht mal trans, sondern rein psychisch krank gezeichnet wurde, erschließt sich Otto Normalzuseher sicher nicht. Ein Klischee wird bedient.
Interessant die Kritiken der TAZ und der SZ:
Süddeutsche Zeitung - Kritik
TAZ - Kritik
ach, jetzt ist mir klar, warum eine Freundin gemeint hatte, ich solle mir den besser nicht angucken….
Wär ich in so einer Aktivist-inn-en-Organisation die für Recht X oder Y kämpft, würd ich die Forderung (an wen oder was auch immer) stellen, dass bei solchen Filmen oder auch Literatur immer ein Hinweis eingeblendet bzw hinzu geschrieben werden müsse...
Also so ähnlich wie wenn da nach irgendeinem Film mit Tieren steht, dass
"bei den Dreharbeiten eh keine Tiere zu schaden kamen", oder wo Dinge gezeigt/vorgeführt werden, die man als Laie lieber
"nicht zuhause nachmachen" sollte, oder nach einer Medi-Werbung
"... fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker"...
Beim Tatort so in etwa:
Die Figur der "Amme" in diesem Film stellt einen psychisch kranken Mutterhasser dar, aber keine Transgender. Bitte denken Sie daran, wenn sie irgendwann einmal mit einer/einem Transgender zu tun haben und rufen dann bitte nicht gleich die Polizei oder wollen gar selbst Justiz ausüben.
Warnhinweis: Der Drehbuchautor ist nicht so ganz zurechnungsfähig
Es gab auch mal irgendwas mit einem "sewer-dwelling herm" irgendwann in den 90ern. Ich hab's nicht gesehen, nur mitbekommen, daß sich einige IS darüber tierisch aufgeregt haben. Und das zurecht.
Wie war das nochmal mit den Kanalratten?
Was wäre der Aufschrei groß würde man da eine Warnung davor machen. Beschwerden an den ORF wären einfacher, nur muss ich mir den Krimi dann vielleicht auch ansehn. Die Kritiken sind aber auch aufschlussreich.
Also wer lust hat. Zb da:
https://der.orf.at/kontakt/allgemeine-anfrage102.html
Man muss keiner Organisation angehören, keinem Ringeltanzverein oder sonstwas. Jede Stimme zählt, auch die Stimme einer einzelnen Person deren Name sich auf Margarita reimt. (oder Schmonita um es klar zu machen
)
Und was würden wir Organisierten und Unorganisierten uns über deine Stimme freun. Hach...Träum.
So is abgeschickt. Hat nicht weh getan.
Eh, Kosmo, weh tuts nicht und ist auch mehr als wichtig!
Als ob Schmonita sowas nicht machen täterte...
Und freilich geht das auch ohne Org etc pp, doch es ist wohl traurige Realität, dass diese wenigen einzelnen Stimmen @ORF diesen so gut wie "kalt" lassen - mag sein, da wird
vielleicht mal eine
feuersteinsche Thema- oder
resetaritssche Am Schauplatz- Folge abgedreht und auch gesendet, die aber dann auch nur überwiegend Leute sehen, die eh wissen, dass Transgender keine psychisch kranken Mu... what-ever-hater sind; Bringt also unterm Strich nicht so viel wie erforderlich wäre...
Nachtrag: die beiden Redaktionen können auch direkt angeschrieben werden:
https://our.orf.at/mailform/tv_feedback_thema/ bzw
https://tv.orf.at/schauplatz/schauplatz_story_5/story
Meine Anregung war ja auch etwas witzig (jedenfalls nicht ironisch) gemeint, sonst keimt der Same womöglich nie
- aber den Satz mit Endung
"... bei den Dreharbeiten eh keine Tiere zu schaden kamen" oder
"... fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" kennt so gut wie jede/r (cis)... steter Tropfen und so
Unwitziger könnt da noch irgend ein "großer" Name von was auch immer stehen, inkl kurzem Link, wo man dann tatsächlich wahrheitsgetreue Infos konzentriert abrufen kann; Menschenrechte eintrichtern funktioniert halt - leider - nicht anders (wer verklagt schon ORF u/o Drehbuchautor u/o Regisseur vorm zuständigen Gericht) - am Ende heissts dann womöglich noch "die Kunst" wär ja frei...
Nachtrag 2: dieser Ö-Tatort war übrigens das 50ste Jubel-Jubiläum für den amtierenden Herrn Kommissar Eisner:
https://tv.orf.at/highlights/orf2/210314...me100.html[
attachment=1194]
Zitat:... einen Fall um eine tote Prostituierte, ein verschwundenes Kind und einen psychopathischen Serienmörder zu lösen gilt.
...
... in ihrem Haus brutal getötet worden. Indizien deuten darauf hin, dass die Frau als Prostituierte gearbeitet hat und dass sie ein Kind hatte. Doch von dem Kind, einem zehnjährigen Sohn, fehlt jede Spur.
...
Die Kommissare sind bis aufs Äußerste gefordert, sie ermitteln bis zur Erschöpfung gegen die Zeit und einen psychopathischen Mörder.
...
Wer die Nerven dazu hat:
https://serienstream.sx/serie/stream/tat...episode-11
Guten Morgen, Kosmonautin, und danke für den Link.
Das ORF hat gerade Email von mir bekommen.
Auf die Antwort bin ich sehr gespannt.
"Liebes ORF.
Mit diesem an sich vorzüglichen Tatort stehen Sie bei Ihrem Täter nicht in einer glorreichen Tradition von „Psycho“ oder „Das Schweigen der Lämmer“, sondern erfüllen ein abgegriffenes und falsches Klischee:
Das des Psychopathen in weiblicher Kleidung.
Sie diskriminieren eine Bevölkerungsgruppe, die ganz im Gegenteil so gut wie nie Täter, sondern in unverhältnismäßig höherem Grad Opfer von Gewalt ist.
Von Anfeindungen, Kündigungen, Mobbing, Körperverletzungen und Morden.
Aus dem einzigen Grund, weil diese Menschen trans sind.
Zitat aus der taz:
„Ob nun der Entführer im Film wirklich trans ist, spielt dabei keine Rolle, allein die wiederkehrende Assoziation von mutmaßlich transidenten Personen als gewalttätig kann stigmatisierend sein – in einer Welt, in der sie viel eher Opfer von Gewalt werden.“
https://taz.de/Tatort-Die-Amme-aus-Wien/!5758618/
Eine der schwächsten Bevölkerungsgruppen, die ohnehin alltägliche Ressentiments erdulden muss, in vielen Ländern als krank bezeichnet und sogar als unfähig hingestellt wird, ein KFZ zu führen;
in einer Welt, wo europäische (!) Länder stolz auf LBGT-freie Zonen sind;
eine Bevölkerungsgruppe, die im Gegensatz zu anderen Minderheiten keine finanzstarke Lobby und keine Zentralräte hat;
der in Deutschland die Neuformulierung des Transsexuellengesetzes verweigert wird, dessen Verfassungswidrigkeit das deutsche Bundesverfassungsgericht vor zehn (10!) Jahren erklärt hat;
eine solche Bevölkerungsgruppe um eines Sonntagsabendskrimiquotenerfolges zu diskriminieren, indem die Restbevölkerung bestärkt wird in ihrem Bild von trans Frauen als kriminellle, psychopathische, psychisch kranke und gemeingefährliche perverse verkleidete Männer in Frauenkleidung, ist armselig.
Vielleicht wäre eine Richtigstellung vor dem nächsten Tatort eine praktikable Idee?
Vielen Dank fürs Lesen."
Das mit den Tieren schaden is ja ein doppelter Witz, weil man sich so ein Gutachten in Hollywald ja einfach kaufen kann. Muss da stehen, also zahl ma den schas. Die Konsumentin freuts und das Produzent kann guten Gewissens sein zu tode gequältes argentinisches Steak über den Ozean schippern lassen und genießen.
Die Antwort des Herrn Orf war natürlich super generisch und dumm aber das war klar. Darum gings mir nicht. Aber die zählen ihre Beschwerden pro Sendung schon. Twitter ist sicher eine mächtigere Keule, hab ich aber nücht.
eh. sags nur.
Ja, Kosmo, nicht überall wo Tierschutz drauf steht ist auch Tierschutz drin, keine Frage; Dennoch: Die Tierschutz-Message kommt, wie Du selbst meinst, beim Konsumenten an - und das ist ja für "unsere Message" wichtig...
Das mim ORF find ich gar nicht dumm! Wenn sich genug beschweren, gibts vielleicht tatsächlich mal so einen "Entschuldigungs"- u/o "Aufklärungs"-Hinweis vor der nächsten Sendung; Toll wär halt, wenn die ORF-Verantwortlichen das alles mal "serviert" bekämen, damit die dann auch auf die/den Drehbuchautor-inn-en bzw Regisseur-inn-en a bissi einwirken können...