Mediale Beeinflussung?! - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemein (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Mediale Beeinflussung?! (/showthread.php?tid=1449) |
RE: Mediale Beeinflussung?! - Jacob Winter - 16.01.2013 ja, dann freue ich mich für Dich. Dann verfügst Du über Disziplin und Stärke und bist damit eine der wenigen Ausnahmen. Frage aber mal bei Gelegenheit Dein Arzt was dieser von dieser körperlichen Regenerierungsfähigkeit hält. Der wird Dir dann sagen" "Weitermachen unten, sonst....!" RE: Mediale Beeinflussung?! - Danielle - 16.01.2013 Gerade wollte ich es noch anfügen Bonita,Jacobs Freundin ihre Erfahrungen stammen wohl noch aus der Casablanca Zeit,sonst würden sich 8 Korrektur OP`s zeitlich gar nicht ausgehen.Meine ist 2 Jahre her,wir haben, Göttin sei Dank, einen Engel mit Dr.Angel der damals schon über 300 glückliche Töchter hatte. Bei mir war alles auf Anhieb gut,habe nie eine Korrektur gebraucht,alles ist problemlos und zur vollsten Zufriedenheit verlaufen.Das ist eigene Erfahrung im Gegensatz zu Jacobs eingebildete Befürchtungen. Lieber Jacob,vergiss nicht dass die Medizin in wenigen Jahren auf allen Ebenen rasante Fortschritte macht. Eine OP ist immer ein Risiko,auch bei einem Blinddarm,aber den heutigen Betroffenen kann Mut gemacht werden.Überhaupt angesichts der Tatsache dass der Druck zur OP durch Gewährung der PÄ ohnedies genommen wurde.Jede kann heute in sozialer Rolle auch ohne OP als Frau leben,die die es wollen kann ich nur ermutigen. Ende Februar erscheint jetz endlich mein Buch zum Thema(Die vergessene Königin-Danièlle Weiss in dem alle meine Erfahrungen und Schlussfolgerungen nachzulesen sein wird. Wie Eva Fels in ihrem schönen Vorwort geschrieben hat ist es ein mutiges und nicht von allen Transfrauen geteiltes Bekenntnis zum....lasst euch Überraschen!Na ja Jacob zum weitermachen unten wurde es ja gemacht*grins* RE: Christine Jorgensen (1. "offizielle" OP-TS) - Mike-Tanja - 16.01.2013 (16.01.2013, 14:33)Danielle schrieb: [hier gekürzt] Man kann nun mal sein Geschlecht nicht operativ ändern,nicht mal sein Geschlechtsorgan,es wird immer nur eine optische Annäherung bleiben,oder wie Bonita sagt eine Schönheitskorrektur. Ich finde, das war eine gute Beschreibung der Dinge, auf die es ankommt! RE: Mediale Beeinflussung?! - Danielle - 17.01.2013 Danke Mike Tanja,gerade das Modell eines "falschen Körpers" ging mir immer gegen den Strich.Er war auf eine Weise goldrichtig,hat mich nie im Stich gelassen,trotz einiger schwerer Jugendsünden,die ihn schon belasteten.Als Ausgleich quasi habe ich dann schon geschaut, durch gute Ernährung,Bewegung,Reduktion der Genussgifte und dann dem Stopp des Rauchens zu Beginn der HRT vor 7 Jahren ihn nicht zu sehr zu überfordern. Er hatte keine Behinderung,war schön und makellos gewachsen,auch immer schon mehr androgyn als männlich,und auch nie wirklich krank.Es wiederstrebt mir ihn als falsch zu bezeichnen.Er war halt nicht so ganz kompatibel mit dem in ihm wohnenden Seelenwesen.Aber auch da brachte er letztendlich alle Voraussetzungen mit,die Transition zur Frau begeistert mitzumachen.Schöne Brüste und weibliche Formen im Alter von 50 Jahren waren auch für mich eine positive Überraschung.Sicherlich hat er schon lange vorher begonnen sich darauf einzustellen,in weiser Voraussicht was da kommen sollte. Nein, die Diskrepanz ,die sich schließlich als Transidentität herauskristallisieren sollte, war eher im allgemein erwarteten und verlangten Rollenverhalten als Mann begründet.Das was da so erwartet wurde,meinen Mann zu stellen,zum Bundesheer zu gehen,an Waffen das agrressive Kriegshandwerk zu erlernen,war gleich das erste was mich überfordern sollte.Damals schon in meiner Pubertät,als mir dämmerte was es heißt Mann zu sein.Ich war Pazifist und habe mich bis heute nie zu Gewalt hinreißen lassen. Ich war ein Kind der Hippieära der Friedensbewegung,Love and Peace,habe Siddharta von Hermann Hesse gelesen und über indische Spiritualität philosophiert.War Vegetarierin die das Töten verachtete.Hatte eine verfeinerte Gefühlsstruktur die sich mit diesen groben Wesenszügen nicht identifizierte. Die testosterongesteuerte Welt der agrressiven Männlichkeit im Sport,Kämpfen,überheblichen Witzereißen,ihre Dominanz und machohaften Männlichkeitsrituale waren nicht das Meine. So zog es mich immer mehr zur feineren Welt der Weiblichkeit mit ihren Gefühlslagen,auch in der Erotik und Liebe nicht durch bloße Raus- Rein- Spiele der Penetration sich ausdrückend, als vielmehr der magischen Faszination des ganzen Körpers lustvoll erliegend,in geradezu fetischhafter Weise die weibliche Sexualität verinnerlichend.Ja geradezu vergöttlicht anzubeten! So war ich wohl immer schon irgendwie dazwischen,zwischen den Polaritäten des geschlechtlichen Rollenverständnis,bis ich mich später dann,der unpassenden Zuordnung allein durch meine körperliche Männlichkeit entzog,und es wagte mich ganz auf die bevorzugte geliebte und authentischere weibliche Seite zu schlagen. Dies musste auch mein Körper mitmachen,er war also goldrichtig!! RE: Mediale Beeinflussung?! - Shabana - 17.01.2013 Wenn die häufigste Operationsmethode, nämlich die penile Inversion, fachkundig angewendet wird, braucht es überhaupt kein Bougieren. (Im Gegensatz zu asiatischen OP-Methoden!) Der Narbenring verengt sich normalerweise nicht und auch die Scheideninnenwand zieht sich kaum zusammen. Auch nicht, wenn man monatelang keinen Finger reingesteckt hat. Ich weiß wovon ich rede. Immerhin liegt meine OP bereits 15 Jahre zurück und ich gehöre nicht zu jenen, die ständig an ihrer Muschi herumfummeln, auf der Suche nach dem - ohnehin nur in Männerköpfen existenten - G-Punkt. Jacob Winter bezieht sich mit seinen warnenden Aussagen vermutlich auf vereinzelte Horrorberichte, wie diesen hier: http://keydielyn.blogspot.co.at/2011/05/wie-fuhlt-sich-eine-penile-inversion-pi.html?showComment=1350910802522#c2744511140134346827 Es gibt immer Menschen, die sich vorher Frau sein ganz anders vorgestellt haben und erst hinterher draufkommen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. RE: Mediale Beeinflussung?! - Jacob Winter - 17.01.2013 @ Shabana, Danielle, Bonita. Es geht doch offensichtlich hier im Forum engagiert miteinander zu diskutieren ohne das gleich zur überaus verletzenden Attacke geblasen, wird wenn mal eine andere Stimme erklingt . Meine "Horror"-Erfahrungen basieren allerdings auf tatsächlichen Anschauungsunterricht mit der Nase obendrauf bei diversen TS-Freundinnen. Und das hat mich damals so schockiert dass ich nicht weiter gegangen bin. Ich hatte zwar zwei OP-Termine, bin aber beide Male sozusagen im Türrahmen umgekehrt. Jetzt mit 74 sage ich mir: "für mich ist das eine richtige Entscheidung gewesen". Wenn Ihr mir nun beizubringen versucht, dass das heute alles viel besser ist, dann respektiere ich das und gönne ich es Euch (Shabana, DSanielle, Bonita), wenn bei Euch offensichtlich alles zur vollsten Zufriedenheit funktioniert. Aber lässt mich umgekehrt mit meinem autobiografischen Transgender-Roman SCHLAUCHGELÜSTE in Ruhe: Ich habe andere Erfahrungen gemacht und darüber erzähle ich in meinem Buch (o.a. über die "havarierte" französische TS-Tänzerin Francoise ("je suis une femme, merde!" ). Damit nicht gleich wieder Unfriede aufkommt habe ich Euch zuliebe hier in diesem Beitrag gar auf die Nennung meiner Buch-website-Adresse verzichtet. Ihr sieht auch daraus dass ich Euch nicht böse bin wie Ihr zu Anfang mit mir umgegangen seid. Fair war das aber dennoch nicht und das ich mich wehren kann habt Ihr hoffentlich auch gemerkt. Aber imgrunde möchte ich mit Euch harmonieren: Der ältere Mensch ist nie zu alt dazuzulernen und auch der jüngere Mensch ist nie zu jung gleichfalls dazuzulernen. Sören Kierkegaards Sinnspruch beinhaltet viel Wahrheit: "Leben kann man nur vorwärts, verstehen kann man nur rückwärts" RE: Mediale Beeinflussung?! - Eva_Tg - 17.01.2013 Also ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß es hier auch einige TS gibt, die kein Interesse an einer OP haben. RE: Mediale Beeinflussung?! - Danielle - 18.01.2013 Nun liebe Eva,diejenigen die kein Interesse an einer OP haben,sowie sinnigerweise auch an keiner HRT, die haben sicher auch kein Interesse an unseren OP-Erfahrungen.Die haben ja eh alles und werden sich eher in Mode oder Parfüm-Threats tummeln! So gesehen wäre der Hinweis, dass es hier einige gibt, die sehr wohl Interesse an einer OP haben,schon eher gerechtfertigt, denn Menschen die keine wollen gibt es ja überall im Übermaß und die können hier getrost unberücksichtigt bleiben.Sie bilden sicher die Mehrheit! Hier geht`s auch gar nicht,wie Jacob meinte um "anregende Diskussionen" hinter denen sich meist eh nur die eigene Rechthaberei, samt dem Bedürfnis den anderen von der alleinigen Richtigkeit der eigenen Standpunkte zu überzeugen,verbirgt. Oft in meist sinnlosen ewig langen Threats, die immer um das selbe Thema sich drehen,im Versuch den anderen mit der argumentativen Keule niederzuprügeln.Solche Foren sind wohl typisch dafür,was wohl oft als" Übungsfeld" zur eigenen Findung der neuen Identität gesehen werden kann.Es ist eben ein langer Weg zur Frau! Ich kenne für mich persönlich meine eigenen Standpunkte eh zur Genüge,wenn überhaupt etwas Sinn macht, ist es das Niederschreiben und "Verewigen" der gemachten Erfahrungen mit der OP,welche doch als Momentaufnahme der verschiedenen Lebenszeiten der Betroffenen, einen guten Spiegel über die med.Erfolge und ihre Resultate an uns Frauen für spätere interessierte User bildet. Einzig darin sehe ich den Zweck meiner Selbstdarstellung und des von mir geschriebenen Buches. Die Erkenntnisse zur Transidentität sind einem wechselnden Verständnis der jeweiligen Zeit unterworfen,galt sie vor 60 Jahren noch als verfolgungsnötig und abartig, so wurde in den letzten Jahrzehnten eine "Identitätsstörung" daraus,um jetzt gerade einer Entpathologisierung glücklicherweise entgegen sehen zu können. So sind sicher in dieser Hinsicht die Berichte und Bücher von den Anfängen der ersten Pioniere bis in die weitere Zukunft hinein unsere persönliche Geschichte, die erst im Rückblick den Weg in seiner ganzen Bedeutung offensichtlich werden lässt. Sehr wohl Interesse besteht aber daran,die eingebürgerten Begriffe und Klassifizierungen nicht zu verwässern. Menschen die fallweise als Frau ,dann wieder als Mann ausgehen,sich also in beiden Geschlechtsrollen wechselweise an der Supermarktkasse präsentieren,stellen in dieser Hinsicht eben Transvestiten dar und sind mit der total gelebten Transsexualität nicht gleichzusetzen.Auch da gibt es welche mit und ohne OP Wunsch,beide wollen aber im Gegensatz dazu komplett in weiblich identer Geschlechtsrolle in EINDEUTIGKEIT leben!Auf dem Weg dazwischen wir es wohl einige "Übergangsstadien" geben welche sehr wohl zur "Endstation" werden dürfen,als auch sich weiter in Richtung Tranidentität entwickeln können.Exaktheit in der Begriffswahl vermeidet hier Sprachverwirrung,weil man ja wohl "Wohnzimmerverkleidungen" nicht mit in auch sozialer Rolle "fertig gewordenen Frauen" zusammenwerfen kann! RE: Mediale Beeinflussung?! - Mike-Tanja - 18.01.2013 (18.01.2013, 08:24)Danielle schrieb: Nun liebe Eva,diejenigen die kein Interesse an einer OP haben,sowie sinnigerweise auch an keiner HRT, die haben sicher auch kein Interesse an unseren OP-Erfahrungen. [hier gekürzt] Oh doch, das haben sie! Ich glaube, du überschätzt die Trennkraft der Grenze zwischen TV und TS. Da ist aus meiner Sicht diese Klischeevorstellung dahinter, die vom Transvestiten als Drag-Queen, stets auf der Jagd nach geilen High Heels, steilen Outfits, der nächsten Party und wildem Sex! Meiner bescheidenen Meinung nach beschäftigt sich jede Tivi mehr oder weniger intensiv mit der Frage, wer sie ist, was sie ist, und was wäre, wenn. Die F-64-1 sicher mehr als die F-65-1, aber irgendwie tun es alle. Manchmal quält diese Frage fast, denn wenn, dann möchte man ja wohl schon in jungen Jahren wissen, in welchem Geschlecht man auf welche Weise glücklich werden kann oder eventuell könnte. Und dazu muss, dazu soll man sich mit den Fakten konfrontieren! RE: Mediale Beeinflussung?! - Danielle - 18.01.2013 ZITAT DANIELLE:Auch da gibt es welche mit und ohne OP Wunsch,beide wollen aber im Gegensatz dazu komplett in weiblich identer Geschlechtsrolle in EINDEUTIGKEIT leben!Auf dem Weg dazwischen wir es wohl einige "Übergangsstadien" geben welche sehr wohl zur "Endstation" werden dürfen,als auch sich weiter in Richtung Tranidentität entwickeln können. Ich denke das kann wohl in seiner Eindeutigkeit klar gelesen werden. Glaube mir Mike Tanja,jemand der durch all dies auf seinem Weg durchgegangen ist,der ist auch durch all die damit verknüpften "Klischeevorstellungen" hindurchgegangen,die eben nur solange Klischee und Vorstellung bleiben können,bis dass die Erkenntnis dessen was Sache ist, also die Erkenntnis der Wirklichkeit in all ihren Aspekten, diese anfängliche Unwissenheit ablöst.Er ist eben um die Nasenlänge der gemachten Erfahrung voraus! Diesen Menschen und ihren Erfahrungsberichten sollte man andächtig lauschen,zuhören und sehen was davon für das eigene Leben verwertbar ist.Sie nicht mit eigenen virtuellen Vorstellungen wie.:Es könnte so sein oder doch anders , zu unterminieren.Für diejenigen war es offensichtlich so wie sie es beschreiben,und die Autentizität des Erfahrungsberichtes steht wohl über untergeschobenen Klischeevorwürfen! Meinst du nicht auch!?? Es gibt nun mal keine platten Stereotypen für uns Transgender,gerade weil alle so verschieden sind und sich dadurch einer klischeehaften Beurteilung entziehen.Was ja auch für Menschen im allgemeinen gilt,(oder doch gelten sollte)ihre individuellen Eigenarten sind so eben zu akzeptieren.Wertungsfrei und im Zugeständnis aller Akzeptanz! |