Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5) +--- Thema: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven (/showthread.php?tid=2004) |
RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Cappuccetto - 18.12.2013 Nur soviel, ich hab' es überstanden. Die OP dauerte rund vier Stunden, gleich nach dem Aufwachen, so um 14 Uhr, kotzte ich bis gegen Mitternacht und hatte das Gefühl, als wäre ich gegen einen Autobus gerannt. Die Übelkeit war mein groesstes Problem, Schmerzen hatte ich kaum. Vor allem Blut kam hoch, das aus den Schnitten im Mund stammt und permanent geschluckt wird. Der Hauptgrund fuer die Kotzerei ist aber die postnarkotische Uebelkeit, die viele Patienten betrifft. Die Grunde dafür sind weitgehend unbekannt. Die Betreuung im Aufwachraum war gut, die Schwestern waren alle recht aufmerksam und mitfühlend. Es ist halt schon ein irres Trauma, das einen da ereilt, und obwohl ich gut eingestellt war, hat mich die Heftigkeit dennoch überrascht. Natürlich schlief ich in der ersten Nacht keine Sekunde, zum Frühstück gab es Banananbrei, den ich irgendwie in den Mund brachte. Da die Unterlippe völlig taub ist, und man den Mund kaum aufbringt, ein schwieriges Unterfangen. Auch die zweite Nacht blieb ich fast schlaflos, ich kann nicht am Rücken schlafen und musste ständig durch den voellig geschwollenen Mund atmen. Auch das Schlafmittel half da nichts. Die Schwellungen treten erst am zweiten Tag so richtig in Erscheinung, momentan bestehe ich nur aus Bluterguessen und habe Lippen, die so geschwollen sind, dass sie sich übereinander schieben. Am Freitag habe ich erste Kontrolle, dann melde ich mich wieder. RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Madleine - 19.12.2013 Ganz liebe Grüße und ich wünsche dir, daß alles schön schnell abheilt. Auf Knuddeln verzicht ich dies mal... RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Cappuccetto - 20.12.2013 Heute hatte ich meine erste Kontrolle, bei Dr. Bart im Coupure Center. Die Heilung verläuft programmgemaess, wenn ich von den extremen Bluterguessen in den Wangen und am Hals mal absehe. Selbst Bart meinte, sie waeren ueberdurchschnittlich ausgeprägt. Da Bart fast immer auch Eigenfettunterspritzung des Gesichts macht, kommen an beiden Hüften auch nochmal zwei überhandtellergrosse Blutergüsse dazu, die auch schmerzen. Besonders wenn man auf der Seite liegt. Insgesamt denke ich, nun das Aergste überstanden zu haben. Ich fühle mich deutlich kräftiger, als die letzten Tage, wenn auch noch etwas appetitlos. Hab sicher ein paar Kilo abgenommen, seit der OP und eine leichte Gastritis von der postnarkotischen Kotzerei und den scheiss Tabletten auf nüchternen Magen. Bin nach der heutigen Kontrolle zu Fuss durch Gents Altstadt in mein Appartement gegangen, natürlich wurde ich angestarrt, sehe ja aus wie ein Gewaltverbrechensopfer. Aber die Bewegung und die frische Luft haben mir gut getan. Hat so eine knappe halbe Stunde gedauert. Mit dem Schlaf will es noch nicht so recht klappen. Trotz der abendlichen Einnahme eines starken Schmerzmittels und einer Schlaftablette - Schmerzen habe ich nur nachts, tagsüber gar nicht - schaffe ich es kaum, laenger als vier bis fünf Stunden zu schlafen. Meist werde ich so um drei Uhr wach, drehe mich noch eine Stunde herum und stehe dann auf. Gegen Sechs, nach Kakao und aufgeweichtem Sandvich schaffe ich meistens noch eine weitere Stunde Schlaf. Ja, ihr habt richtig gelesen, soweit bringe ich den Mund schon auf, auch kann ich bereits mit dem Löffel Suppe essen, ist allerdings ein Hineintasten, weil die Unterlippe nahezu voellig taub ist. Heute abend probiere ich zum ersten Mal weiche Pasta. Die Stirn ist ebenfalls völlig gefühllos, das reicht ungefähr bis zum höchsten Scheitelpunkt. Unteres Kinn und Kieferbogen spüre ich allerdings ganz gut. Auch die unteren Schneidezaehne spuere ich wie immer. Dies genannten Taubheiten werden sich nur langsam bessern, es kann Monate, selbst Jahre dauern, bis sich die Nerven voellig regeneriert haben. Wenn überhaupt. Da bei mir keine Genioplastie durchgeführt wurde, sondern nur eine Kinn-Modellation, bin ich bei Kinn und Unterlippe guter Hoffnung. Die Stirn ist normalerweise nur eine Zeitfrage. So weit, so gut. Rückblickend waren die letzte fünf Tage extrem traumatisch, ich fühle mich völlig erschöpft und am absoluten Limit. Ich war auf harte Bandagen eingestellt, aber die ganze Angelegenheit überstieg noch meine Erwartungen. Gut, ich habe es völlig alleine durchgezogen, das wirkt sich natürlich enorm erschwerend aus. Ich moechte wirklich niemandem empfehlen, so was ganz alleine durchzuziehen. Ganz im Ernst!! Macht das AUF KEINEN FALL !!!!!! Für mich waren die letzten Tage der reinste Horror. Physisch wie psychisch. Wuerde mir jemand (fiktiv) anbieten, die Sache zu wiederholen und mir dafür die Kosten zu ersetzen, also die FFS gratis zu kriegen, ich wuerde es ablehnen. So heavy habe ich es empfunden und nicht nur, weil ich allein war. Die nächsten drei Wochen muss ich noch einen elastischen Druckverband tragen, Tag und Nacht, damit alles wieder schoen zusammenwächst, dann sollte das Ergebnis langsam Formen kriegen. Was ich bisher sagen kann, ist, das Bart alles sauber geloest hat, was wir besprochen haben. Der Haaransatz ist wirklich toll geworden, das Browbossing ist weg, was meine Nase völlig anders aussehen lässt. Richtig niedlich wirkt sie jetzt. Und Kinn und Kieferbogen haben sich geradezu dramatisch verändert. Ich glaube nicht, dass mich Freunde auf der Strasse erkennen wuerden. Aber das war nicht mein Ziel, ich wollte definitiv weiblich aussehen, und das wage ich trotz aller Schwellungen und Blutergüsse schon jetzt zu prophezeihen. Die Prozedur war/ist ein Hammer, ein Irrssin an Körper und Seele, aber ich denke, nein, hoffe, es hat sich gelohnt. Melde mich nochmal, wenn ich wieder zu Hause bin. RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Madleine - 20.12.2013 Das tönt echt schlimm! Leider kann ich nicht mehr als dir mein Mitgefühl aussprechen, was natürlich nur ne Floskel ist. Freut mich aber sehr, daß es aufwärts geht! Ich bin versucht zu sagen, schade daß du nicht vorher noch kurz unmaskiert ne Bank ausgeraubt hast Das wär ein kleines Trostpflaster gewesen... (hmmm... mein kriminelles alter Ego meldet sich: gar nicht mal übel, 2 Fliegen mit einer Klappe...naja), Ich hoffe, du wirst dann irgendwann ein Bild posten, macht ganz schön neugierig, die Beschreibung. Wünsche weiterhin optimalen Verlauf! RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Cappuccetto - 20.12.2013 Mal sehen ob ich das vom Smartphone schaffe. EDIT: Egal, in diesem Zustand kennt mich eh niemand. So sah Frau am zweiten Tag aus, am dritten kam dann noch ein weiterer Riesenbluterguss auf der anderen Seite des Mundes dazu und alles wurde noch ein wenig geschwollener und schwaerzer. RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Madleine - 20.12.2013 Das ist wirklich heftig. Mir fielen div. Scherze ein, aber das laß ich mal. Naja, Blutergüße gehen ja wieder weg. Von der Form her sieht man aber schon einiges. Ich weiss nicht wie es vorher war, aber bereits jetzt siehts sehr weiblich aus. Die Backen werden wohl noch was abschwelen. Du könntest jeden Tag 1 Foto machen, mit fixen Farb und Licht Settings, und dann irgendwann einen Film daraus machen. Filmchen, eher, bei zb. 12 Bildern/s. Nur ne Idee. RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - mike. - 20.12.2013 Das sieht schon sehr gut aus.. man erkennt auf dem Foto eine Frau ... Ich bin auf den weiteren Heilungsverlauf und Updates gespannt. Ich bin schon sehr neugierig auf ein vorher - nachher Foto (wenn Du es in ein paar Monaten herzeigen magst) :-) LG Mike RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Cappuccetto - 20.12.2013 @ Madeleine Ja, ich dokumentiere den Heilungsverlauf, mache jeden Tag ein Foto. Film wird es aber keiner, so wichtig bin ich nicht. Hi Mike, Danke für deine positive Einschaetzung und das Weglassen von Scherzen. Zum Scherzen ist einem da nämlich nicht. Ich muss aber dazu sagen, schon vorher recht weiblich ausgesehen zu haben. Die FFS war hoffentlich der letzte Schliff. Bart meinte heute, es koennte ein recht hübsches Ergebnis werden. Ganz ehrlich, ich wurde mich auf diesem Foto oberhalb nicht einmal selbst erkennen, haette ich mich nicht schon an diesen Anblick gewohnt. So und jetzt nehme ich ein Schmerzmittel und eine starke Schlaftablette. Wird vielleicht die erste halbwegs gute Nacht, seit Montag. Tschüss, ich melde mich demnächst wieder. Cappuccetto RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - iris_evenstar - 20.12.2013 Es freut mich, dass du soweit alles gut überstanden hast! Und soweit ich es nach dem Foto beurteilen kann, wirst du sehr gut aussehen, wenn alles abgeheilt ist! Ich glaube, du kannst dich schon mal auf dein 100%-Passing freuen... Tut mir sehr leid, dass die letzten Tage bei dir so heftig waren - bei mir war's zwar recht unbequem, aber bei weitem nicht so traumatisierend wie du es geschildert hast. Liebe Grüße & gute Besserung! RE: Meine FFS bei Dr. Bart van de Ven - Cappuccetto - 21.12.2013 Hallo Iris, Und danke, dass du vorbei geschaut hast. In der Tat bin ich nun halbwegs über den Berg. Das spuere ich eindeutig. Langsam aber sicher kommt unter all den Schwellungen und Bluterguessen wieder so etwas wie ein Gesicht zum Vorschein. Leider habe ich zu allem Überfluss einen Herpesschub erlitten, und eine schmerzhafte Fieberblase aufgerissen. Genau an der Stelle der Unterlippe, wo ich volles Gefühl habe. Wie praktisch! Aber das wirft mich auch nicht mehr aus der Bahn. Freue mich schon auf ein schönes Ergebnis! LG, Cappuccetto |