+- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at)
+-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5)
+--- Thema: Transgender Stimmtraining ganz einfach (/showthread.php?tid=3614)
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Meandra - 19.11.2016
Diese Lady habe ich mir auch mal angesehen. Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt mir vor, dass sie sich ziemlich anstrengt, um überhaupt einen weiblicheren Ton herauszubekommen. Ob das für die Stimmbänder auf Dauer gut geht?
Daher habe ich vor einem halben Jahr begonnen, knapp über der Bruchstimme zu trainieren. Singe Lieder nach, die von Frauen gesungen werden. Es wird. Nur dauert es. Aber ich habe und nehme mir die Zeit.
Ich habe auch eine tiefe Stimme, zwar keine kräftige tiefe Stimme, aber sie ist tief und durchaus "erkennbar". Aber ich habe damit keine Probleme, wenn mich die anderen blöd angucken oder wie du, Christine, sich einige Dinge fragen .....
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Eva_Tg - 19.11.2016
(19.11.2016, 11:40)Meandra schrieb: Diese Lady habe ich mir auch mal angesehen. Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt mir vor, dass sie sich ziemlich anstrengt, um überhaupt einen weiblicheren Ton herauszubekommen. Ob das für die Stimmbänder auf Dauer gut geht?
Daher habe ich vor einem halben Jahr begonnen, knapp über der Bruchstimme zu trainieren. Singe Lieder nach, die von Frauen gesungen werden. Es wird. Nur dauert es. Aber ich habe und nehme mir die Zeit.
Ich habe auch eine tiefe Stimme, zwar keine kräftige tiefe Stimme, aber sie ist tief und durchaus "erkennbar". Aber ich habe damit keine Probleme, wenn mich die anderen blöd angucken oder wie du, Christine, sich einige Dinge fragen .....
Nicht nur die Stimmbänder, der gesamte Sprachapperat, ist irgendwann gereizt. Man merkt, dass anstrengend wird die Tonlage zu halten, automatisch versucht man mit einer höhren Tonlage zu kompensieren und strengt sich noch mehr an. Und im schlimmsten Fall wird die Reizung so schwer, dass man sich nach jedem Satz räuspern muss. Und permanentes Räuspern ist richtig schädlich, weil die Stimmbänder dabei tatsächlich mechanisch aneinander gerieben werden.
Solche Probleme hatte ich auch und habe die nur mit Logopädie in den Griff bekommen. Wenn ich einen schlechten Tage habe muss ich Atmenübungen machen und drauf pfeifen wie ich klinge, sonst habe ich nämlich ganz schnell gar keine Stimme mehr.
Und Singen ist na ja... fürs Stimmtraining auch nicht so toll. Weil wenn man Lieder nachsingt, die von Frauen gesungen werden, dann verlangt man vom eigenen Kehlkopf Dinge, die er gar nicht leisten kann. Einige mögen das können, aber die meisten leider nicht.
Meine Gesangsstimme unterscheidet sich jedenfalls komplett von meiner Sprachstimme. Deswegen habe ich Stimmtraining und Gesangstraining auch getrennt gemacht.
Ich kann gerne mal eine Gesangsprobe aufnehmen, wenn ich Zeit habe, um den Vergleich zwischen Gesangs- und Sprachstimme zu zeigen.
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Meandra - 20.11.2016
Das Singen hilft mir, den Sprechpunkt zu finden. Und ich singe ja keine schwierigen Lieder in sehr hohen Tonlagen. Da würde ich selbst ziemlich schnell w.o geben. Nein, ganz einfache. Wenn ich merke, dass es mich reizt oder wenn die Stimme zu versagen droht, dann höre ich auf damit. Ich zwinge mich nicht dazu, die Stimmlage zu halten. Das stimmt: räuspern ist sogar äußerst schädlich.
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Eva_Tg - 20.11.2016
Gut, wenn dir das hilft. Bei mir klappt das nicht, könnte daran liegen, weil ich komplett anders singe als spreche.
Zur Demostration habe ich dann mal einen Forecastle Shanty angesungen. Die werden zum Glück nicht so laut gesungen. Na ja, und darüber das ich nicht so talentiert bin, brauchen wir nicht reden. Begeisterung fürs Singen ersetzt leider weder Talent noch mangelndes Taktgefühl.
Gesangsprobe
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - cutecutecute - 22.11.2016
(19.11.2016, 11:40)Eva_Tg schrieb:(18.11.2016, 15:34)cutecutecute schrieb:(18.11.2016, 06:01)Christine Wolff schrieb: [...] Weil ich finde wenn ich heute einer hübschen gegenüber stehe und die dann aus Faulheit tief wei ein Mann spricht,dann frage ich mich echt einige Dinge.LG
Was fragst du dich denn da so?
Ich habe dir mal eine Nachricht, in der ich bewußt sprunghaft klinge, aufgenommen. Ich hoffe man hört den Unterschied zwischen der weiblichen Tonlage einer (Trans)frau und einer Tonlage, die eher nach einem Mann klingt.
Die Frage ist höchstens welche Wirkung hat das Gesamtbild auf das Gegenüber. Ob man gleich von Faulheit oder so ausgehen muss, weiß ich nicht.
Ich weiß jetzt net so wirklich was ich mit der Aufnahme anfangen soll, hat halt nix mit meiner Frage zu tun ^^ (ich hör übrigens einfach eine als weiblich gelesene Stimme).
Mich hätt halt wirklich interessiert was sich die Threaderstellerin dabei denkt. Und warum sie einfach von Faulheit ausgeht.
Und so oag schlimm kanns eigentlich nicht sein, hab mit meiner Stimme (die ich jetzt net super weiblich find, manche kennens evtl. von der Radiosendung die ich mal verlinkt hab) so face to face keine Probleme...
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Eva_Tg - 22.11.2016
(22.11.2016, 00:27)cutecutecute schrieb:(19.11.2016, 11:40)Eva_Tg schrieb:(18.11.2016, 15:34)cutecutecute schrieb:(18.11.2016, 06:01)Christine Wolff schrieb: [...] Weil ich finde wenn ich heute einer hübschen gegenüber stehe und die dann aus Faulheit tief wei ein Mann spricht,dann frage ich mich echt einige Dinge.LG
Was fragst du dich denn da so?
Ich habe dir mal eine Nachricht, in der ich bewußt sprunghaft klinge, aufgenommen. Ich hoffe man hört den Unterschied zwischen der weiblichen Tonlage einer (Trans)frau und einer Tonlage, die eher nach einem Mann klingt.
Die Frage ist höchstens welche Wirkung hat das Gesamtbild auf das Gegenüber. Ob man gleich von Faulheit oder so ausgehen muss, weiß ich nicht.
Ich weiß jetzt net so wirklich was ich mit der Aufnahme anfangen soll, hat halt nix mit meiner Frage zu tun ^^ (ich hör übrigens einfach eine als weiblich gelesene Stimme).
Mich hätt halt wirklich interessiert was sich die Threaderstellerin dabei denkt. Und warum sie einfach von Faulheit ausgeht.
Und so oag schlimm kanns eigentlich nicht sein, hab mit meiner Stimme (die ich jetzt net super weiblich find, manche kennens evtl. von der Radiosendung die ich mal verlinkt hab) so face to face keine Probleme...
Hm, gut, dann konnte ich den Effekt, den ich im Sinn hatte, nicht hervorrufen.
Vielleicht geht das gar nicht bewußt. Nun, wie dem auch sei, ich erlebe es hin und wieder, dass mich Leute ganz verwirrt angucken und dann irgendwas sagen wie "Oh Gott, deine Stimme ist aber sehr tief." oder ganz wage "Deine Stimme paßt nicht zu dir." bzw. "Ich hätte jetzt mit einer anderen Stimmlage gerechnet."
Darauf wollte hinaus, hat nur nicht geklappt, obwohl ich bewußt tief gesprochen habe.
Und wie gesagt, dass hat nichts mit Faulheit zu tun, sowas pauschal zu unterstellen ist gemein. Das ist wohl eher Tagesform abhängig. Außerdem darf man nie vergessen, dass jeder Mensch nunmal unterschiedliche Vorrausetzungen hat. Manche klingen nach 30 Stunden beim Logopäden immernoch sehr männlich, dass hat dann auch nichts mehr mit Faulheit zu tun. Entweder ist biologisch nicht mehr drine oder das Stimmtraining war nicht das richtige.
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - cutecutecute - 22.11.2016
Hm das is mir im letzten Jahr einmal passiert, dass eine Friseurin festgestellt hat, dass ich "eine etwas dunkle Stimme" hab. Hab dann gesagt "jo is schon immer so" und damit hatte sich das Ganze.
Und ja natürlich macht Tagesverfassung oder evtl. auch Krankheit/Halsschmerzen was aus. Wenn ich total verkühlt bin sagt bestimmt eher wer was...
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - mrs.moustache - 22.11.2016
Also ich gehör auf jeden fall zu der kategorie "faul", wenn es um die stimme geht. Ich sprech generell nicht wirklich brummig, trotzdem sind mir die meisten gespräche zu bedeutungslos um mühe rein zu stecken, damit es femininst klingt;
mir gibt menschlicher interaktion aber auch nicht wirklich was, deswegen ist es mir relativ egal was sich jemand anderer denkt, solang ich zufrieden mit mir bin.
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Chiara D. - 22.11.2016
Ich habe einfach Stinknormales Gesangstraining auch auf die Stimme angewandt!Es ist zwar Langwierig und ich muß noch irgendwann mal zum Logopäden wegen des Feintunings,aber das wichtigste war auch die Permanente Tonhöhe beim Sprechen(171-177 Hertz,also im Neutralen Bereich!)und so passt es mir voll und ganz,denn ich könnte selbst laut schreient davonlaufen wenn ich so um die 190 Hertz spreche!Passt absolut nicht zu mir!
RE: Transgender Stimmtraining ganz einfach - Eva_Tg - 22.11.2016
(22.11.2016, 17:07)cutecutecute schrieb: Hm das is mir im letzten Jahr einmal passiert, dass eine Friseurin festgestellt hat, dass ich "eine etwas dunkle Stimme" hab. Hab dann gesagt "jo is schon immer so" und damit hatte sich das Ganze.
Und ja natürlich macht Tagesverfassung oder evtl. auch Krankheit/Halsschmerzen was aus. Wenn ich total verkühlt bin sagt bestimmt eher wer was...
Sage ich auch immer bzw. ich gebe den Leuten recht. Ich meine, was soll ich auch groß rumdisskutieren, ich habe keine glockenklare Stimme. Und an sich ist meine Stimme nun auch keine Passing-Schwäche, höchstens in Kombination mit anderen Details.
Außerdem habe ich schon so viele Meinung zu meiner Stimme gehört, viele finden sie anziehend bis erotisch, sehr oft höre ich auch das sie angenehm ist und einige finden sie sogar süß.
Also, das ist irgendwie wohl auch Geschmackssache.
Und genau genommen kann man mich auch zur Kategorie "faul" zählen. Ich hatte 10 Stunden Logopädie und war auf dem jetztigen Stand. Dann habe ich nach ca. 1,5 Jahren noch mal rund 10 Stunden, um die Probleme mit der Reizung zu behandeln und gute 5 Gesangsstunden, damit ich überhaupt mal einen Ton rauskriege.
Im Alltag achte ich eigentlich gar nicht auf meine Stimme, höchstens wenn ich zwischen Gesangs- und Sprachstimme wechsel.
Stimmtraining ist vielleicht einfach oder auch nicht, kommt wohl auch auf die Anfangsbedingungen an. Jedenfalls braucht nicht im Nebensatz andeuten, wer es nicht hinkriegt ist faul.
Ich frage mich jetzt auch so einiges, z.B. ob die Threadstarterin sich nochmal zu Wort meldet?