TransGender.at Forum
Trans - oder doch nicht? - Druckversion

+- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at)
+-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: User Vorstellung (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=23)
+--- Thema: Trans - oder doch nicht? (/showthread.php?tid=4310)

Seiten: 1 2 3


RE: Trans - oder doch nicht? - Lisa02 - 14.01.2018

(14.01.2018, 01:13)Katzenmutti Lydia schrieb: Das hat doch nichts zu sagen. Blush

Wie meinst du das genau?


RE: Trans - oder doch nicht? - Lydia Faustus - 14.01.2018

Es gibt so einige Frauen, die mit typisch männlichen Genitalien zur Welt kamen und eine testosteronbedingte Pubertät erlebten.
Da Transsexualität eine angeborene Form der Intersexualtiät ist, sind transsexuelle Frauen und Mädchen biologisch weiblich.
Das Wissen um das eigene Geschlecht zählt und nicht die Geschlechtsbestimmung von außen.

Dieser Fakt wird heute noch von vielen konservativen Menschen geleugnet. 

Des Weiteren gehe ich davon aus, dass du bisher nicht auf andere Formen von Intersexualität getestet wurdest.


RE: Trans - oder doch nicht? - Lisa02 - 15.01.2018

(14.01.2018, 23:00)Katzenmutti Lydia schrieb: Es gibt so einige Frauen, die mit typisch männlichen Genitalien zur Welt kamen und eine testosteronbedingte Pubertät erlebten.

Das wäre dann ganz normal trans*, oder irre ich mich da?
Falls das etwas anderes ist, wie nennt sich das und wodurch wird sowas verursacht?
Und noch eine zweite Frage: Wie kann man sowas testen lassen und kostet das was?

Grüße
Lisa


RE: Trans - oder doch nicht? - Lydia Faustus - 15.01.2018

(15.01.2018, 16:15)Lisa02 schrieb: Das wäre dann ganz normal trans*, oder irre ich mich da?

Jein.
"Trans*" beschreibt innerhalb der Community verschiedene Menschen. Z.B. Crossdresser, Transvestiten, Transgender, Genderfluid oder Transsexuelle.
Ich persönlich finde das auch recht gut, da alle diese Personengruppen ähnliche Probleme haben. Gegenseitige Unterstützung innerhalb der Trans*-Community finde ich sehr wünschenswert.
Man muss nur aufpassen, dass dabei die besonderen Probleme von transsexuellen Personen nicht unter den Tisch gekehrt werden.
Deshalb spreche ich explizit von Transsexualität, wenn es um dieses Thema geht.

Anmerkung: Transsexualität ist keine psychische Störung, sondern beschreibt unter Anderem die körperliche Normabweichung vom angeborenen Geschlecht. 


(15.01.2018, 16:15)Lisa02 schrieb: Falls das etwas anderes ist, wie nennt sich das und wodurch wird sowas verursacht?
Und noch eine zweite Frage: Wie kann man sowas testen lassen und kostet das was?

Wie ich schon schrieb, nennt man das Intersexualität. Transsexualität ist eine der vielen Varianten davon.
Nach aktuellen Stand der Wissenschaft entsteht das Geschlecht, damit auch Intersexualiät im Mutterleib.
Wenn du dich dafür mehr interessierst, kann ich dir dieses Buch empfehlen: https://www.buecher.de/shop/biologie-genetik-molekularbiologie/was-ist-geschlecht/schieferdecker-christina/products_products/detail/prod_id/45303996/

Zur zweiten Frage: Intersexualität, bei der nicht Transsexualität gemeint ist, kannst du von Medizinern testen lassen(Chromsomen-Check, Untersuchung des Bauchraumes etc.). Einfach deinen Hausarzt danach fragen. Was das in Österreich kostet und ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt, weiß ich nicht.

Aber Vorsicht: Ich selbst habe mich nicht nach Intersexualität untersuchen lassen. Das hat den Grund, dass ich mich über F64.0(Transsexualismus) körperlich behandeln lasse. Bei diagnostizierter Intersexualität kann es zu Problemen bei der Kostenübernahme, von beispielsweise geschlechtsangleichender Operation, kommen. Deshalb lass ich mich erst testen, wenn ich, auf deutsch gesagt, "fertig" bin.


RE: Trans - oder doch nicht? - Lisa02 - 16.01.2018

Hallo Katzenmutti Lydia,


vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Obwohl ich mich im Internet schon recht gut in dieses Thema eingelesen habe, ist es trotzdem noch ziemlich kompliziert.

(15.01.2018, 23:42)Katzenmutti Lydia schrieb: Anmerkung: Transsexualität ist keine psychische Störung, sondern beschreibt unter Anderem die körperliche Normabweichung vom angeborenen Geschlecht. 
Das ist mir schon klar. Smile


(15.01.2018, 23:42)Katzenmutti Lydia schrieb: Was das in Österreich kostet und ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt, weiß ich nicht.
Wohne in Deutschland, steht auch so in meinem Profil. Smile


Scheine wohl nicht drum rum zu kommen eine Beratungsstelle aufzusuchen, aber was wäre das denn zum Beispiel?
Wir haben hier bei uns eine Gruppe, die sich monatlich trifft, aber das wäre jetzt nicht grade das Richtige für mich, weil da eher ein Einzelgespräch notwendig ist.

Nur leider hab ich halt immer noch das Problem, dass ich da nicht wirklich mit anderen drüber sprechen kann, also ein Freund von mir vermutet es vielleicht schon, weil mir da etwas blödes passiert ist, aber wirklich darüber gesprochen hab ich mit niemandem, außer hier im Internet, was natürlich nicht damit vergleichbar ist, weil ich hier anonym bin und mich hier keiner kennt. Mit Leuten, die einen kennen, ist es viel schwerer drüber zu reden.
Aber ein ganz fremder bei einer Beratungsstelle oder so wäre auch eher kompliziert, weil es total merkwürdig sein muss, mit einem Fremden über ganz private Sachen zu sprechen.

Wieso muss das Leben denn so kompliziert sein...? Naja, vielleicht damit es nicht zu langweilig wird. xD


Nochmals vielen Dank!
Lisa


RE: Trans - oder doch nicht? - Lydia Faustus - 17.01.2018

(16.01.2018, 17:45)Lisa02 schrieb: Wohne in Deutschland, steht auch so in meinem Profil. Smile

Ups^^ Sorry.

Na gut. Schau mal hier: http://www.dgti.org/shgs.html

Vielleicht ist da ja was für dich dabei.

Ich war schon volljährig und flügge als ich mich geoutet habe und in Behandlung gegangen bin. Deshalb stand ich wohl vor weniger Problemen als du. Dafür hast du den Vorteil, dass du, falls du tatsächlich TS bist, eher mit HRT etc. anfängst als die Meisten. Wink
Aber überstürz nicht, falls du dir nicht sicher bist, welches Geschlecht du wirklich bist. Wobei du es tief in deinem Inneren sicherlich längst weißt.


Frag ruhig mal bei der DGTI an, wie es bei dir rechtlich ausschaut und wo du hingehen kannst.
Ideal wäre natürlich, wenn du die Unterstützung von wenigstens einem Elternteil hast.

Viel Glück und liebe Grüße nochmal Wave


RE: Trans - oder doch nicht? - Lisa02 - 18.01.2018

Hallo,


(17.01.2018, 22:33)Katzenmutti Lydia schrieb: Na gut. Schau mal hier: http://www.dgti.org/shgs.html
Okay, das schaue ich mir auf jeden Fall noch an.

(17.01.2018, 22:33)Katzenmutti Lydia schrieb: Aber überstürz nicht, falls du dir nicht sicher bist, welches Geschlecht du wirklich bist. Wobei du es tief in deinem Inneren sicherlich längst weißt.
Überstürzen werde ich es mit meinem Mut wohl eher nicht können. ^^

Tut mir Leid, dass ich so viel frage, aber da gäbe es noch zwei Fragen:
1. In den Sommerferien 2017 hat mein Arzt die Vermutung geäußert, dass ich eventuell eine Schilddrüsenfehlfunktion haben könnte (ich vermute, er hat eine Überfunktion gemeint).
Abgeklärt hab ich es jedoch nie, aber einige Symptome könnten sogar passen, sicher bin ich mir da aber nicht. Meine Frage ist, ob eine Schilddrüsenüberfunktion so etwas auslösen kann, also dass man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt oder sowas ähnliches, immerhin hat die Schilddrüse ja auf ziemlich viele Sachen Auswirkungen.

2. Was sind die psychischen Veränderungen einer Hormontherapie?
Damit meine ich:
- Kommen dadurch neue Interessen?
- Verschwinden dadurch alte Interessen?
- Verändert sich das Verhalten?
- Verändert sich die Denkweise?
- Was gibt es da noch so?
Zu den körperlichen Veränderungen findet man im Internet ja viel, aber z.B. zu Veränderungen von Interessen eigentlich nichts; oder verändern sich diese nicht?
Bisschen was habe ich zu diesen Fragen in Blogs gefunden, aber eben nicht so viel.


LG
Lisa


RE: Trans - oder doch nicht? - Bonita - 19.01.2018

(18.01.2018, 23:25)Lisa02 schrieb: ... Arzt die Vermutung geäußert, dass ich eventuell eine Schilddrüsenfehlfunktion haben könnte (ich vermute, er hat eine Überfunktion gemeint) ... dass man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt oder sowas ähnliches, immerhin hat die Schilddrüse ja auf ziemlich viele Sachen Auswirkungen.
Eher nicht, allerdings gehört die SD jedenfalls abgeklärt (spezielle und nicht nur 0-8-15-Blut-Werte machen lassen, bei Auffälligkeiten weitere Untersuchungen, zB Ultraschall, etc pp)!


(18.01.2018, 23:25)Lisa02 schrieb: ... Veränderungen einer Hormontherapie?
Damit meine ich:
- Kommen dadurch neue Interessen?
- Verschwinden dadurch alte Interessen?
- Verändert sich das Verhalten?
- Verändert sich die Denkweise?
- Was gibt es da noch so?
- Womöglich,
- eventuell,
- vielleicht,
- unwahrscheinlich,
- das Leben...

Das ist alles bereits in Dir (bis auf das, was man im Leben halt noch so dazu lernt) - wenn man sich also nun auf eine Hormon-Therapie einlässt, wird man anzunehmender Weise Dinge (auch Gefühle), die man sich vorher (auch unbewusst) nicht zu tun (oder lassen) getraut hatte, dann eher tun (oder lassen); Also für andere, Dich kennende, könnte es so wirken, dass Du Dich veränderst - ist aber wohl ein Zulassen bzw das Entfalten seines Selbstes...

Alles Gute und Liebe!


RE: Trans - oder doch nicht? - Chiara D. - 19.01.2018

Eigentlich ist es eher unwahrscheinlich das man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt,nur weil man eine Schilddrüsenüberfunktion hat.
Ich kann zur frage ob sich bei Hrt was verändert,von mir ausgehen. 
Neue Interessen,bzw.verschwinden alte?Es war bei mir eigentlich so,das sich nichts verändert hat. Ich habe mich schon immer für Make up interessiert,ich höre schon immer die gleiche Musik und vor allem treffe ich mich immer noch mit den gleichen Leuten. 
Verändert sich das Verhalten?Also hätte ich nichts gemerkt.Am Anfang der Hrt war ich viel Launischer und hatte jedemenge Stimmungsschwankungen,aber das gehört dazu.Nach ca.8 Monaten hat sich das wieder eingependelt und ich habe das gleiche Verhalten wie zuvor. 
Das gleiche ist mit der Denkweise.Ich habe die gleiche Denkweise wie zuvor,nur am Anfang der Hrt,wo die Nerven blanklagen und die Gefühle Achterbahnfuhren, da dachte ich in andere Bahnen, was such jetzt wieder normalisiert hat.
Im großen und ganzen ändert sich nur das äußere,aber alles andere bleibt gleich.Aber das ist denke ich wichtig fürs Wohlbefinden.


RE: Trans - oder doch nicht? - Lisa02 - 19.01.2018

Hallo und danke für eure Antworten! Smile


(19.01.2018, 05:32)Bonita schrieb: Eher nicht, allerdings gehört die SD jedenfalls abgeklärt (spezielle und nicht nur 0-8-15-Blut-Werte machen lassen, bei Auffälligkeiten weitere Untersuchungen, zB Ultraschall, etc pp)!
Ich weiß, aber du kannst dir nicht vorstellen, was für eine Angst ich vor der Blutabnahme habe...
Aber wenn das so weitergeht, wird mich diese Angst ja noch wortwörtlich umbringen. Sad


(19.01.2018, 05:32)Bonita schrieb: wenn man sich also nun auf eine Hormon-Therapie einlässt, wird man anzunehmender Weise Dinge (auch Gefühle), die man sich vorher (auch unbewusst) nicht zu tun (oder lassen) getraut hatte, dann eher tun (oder lassen);
Klingt schon logisch. Hatte schon einige Male so eine Situation, wo ich etwas gedacht habe, es dann aber nicht gesagt habe, weil ich mir nicht sicher war, ob man so was als Junge normalerweise sagt. ^^


LG
Lisa, die immer noch zu unsicher ist... :/