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Geschlechtsangleichung im Gefängnis - Druckversion

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RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Bonita - 27.11.2012

Das Problem ist nur, dass (leider) viele Menschen so "seriöse" Scheinwelten für voll nehmen... Und dann (hoffentlich nicht) genauso in der "realen" Welt (re-) agieren...


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Eva_Tg - 27.11.2012

Das ist eher ein Trugschluß, du sprichst dem Fernsehen mehr Macht zu als es wirklich hat.


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Bonita - 27.11.2012

Naja, bei den meisten Zeitgenossen scheint mir das so zu sein... Aber ich wollt auch gar nicht so weit vom Thema ab, also wo T* Opfer sind und nicht wie hier im Thema Täter bzw schuldig oder unschuldig inhaftierte...


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Dirina - 22.01.2013

Hallo,

habe das Thema interessiert gelesen und da hier schon Fernsehserien erwähnt werden, kann ich eine Folge von Law&Order:SVU empfehlen Staffel 4, Folge 21 "Im falschen Körper".


Spoiler:
Zitat:Sie handelt von einer jungen transidenten Frau, die aus Angst davor, geoutet zu werden, einen Bekannten schlägt und dabei aus Versehen tötet. Sie wirkt als Frau so überzeugend, das die Ermittler zuerst Probleme haben, das herauszufinden.
Am Ende der Folge kann sie zwischen mehreren Jahren Isolationshaft oder im normalen Strafvollzug entscheiden. Sie entscheidet sich für das normale Gefängnis. Da sie noch keine Personenstandsänderung hat, wird sie ins Männergefängnis gebracht. Wenig später werden die Ermittler ins Krankenhaus gerufen, wo sie auf die Frau treffen, die böse zusammengeschlagen, Genital verstümmelt und vergewaltigt wurde. Der Arzt gibt ihr wenig Chancen, das sie durchkommt.

Ich persönlich denke, das es einem Trans*Menschen in egal welchem Gefängnis, ähnlich ergehen wird, wenn es rauskommt. Immerhin darf man nicht vergessen, dass sich bei den eingesperrten Menschen eine menge (auch sexueller) Frustration ansammelt. Da ist jemand, der anders ist, eine sehr gute Zielscheibe.


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - mike. - 22.01.2013

http://www.free-tv-video-online.me/player/gorillavid.php?id=jvcyz1l4ystb


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Theo34 - 22.01.2013

(22.01.2013, 14:40)Dirina schrieb: Ich persönlich denke, das es einem Trans*Menschen in egal welchem Gefängnis, ähnlich ergehen wird, wenn es rauskommt. Immerhin darf man nicht vergessen, dass sich bei den eingesperrten Menschen eine menge (auch sexueller) Frustration ansammelt. Da ist jemand, der anders ist, eine sehr gute Zielscheibe.
Gefängnisse (ähnlich Kinderheime, Kasernen, Internate) lassen dem Individuum wenig Freiraum. Sie sind Zwangssysteme. Kaum wer geht freiwillig in solche "Knochenmühlen". Gut, Männer und Frauen die freiwillig zur Armee einrücken weil sie ihre (maskuline oder feminine) "Mannbarkeit" beweise möchten, die riskieren das vielleicht. Man wird hineingeschickt: von den Eltern, vom Staat, vom Richter. Der beabsichtigte soziale Prozess ist die Restrukturierung in Richtung Bildung, Besserung (aka "Resozialisierung") oder - Extremfall! - das Brechen und der Neuaufbau der Persönlichkeit (soll bei manchen Eliteeinheiten von Berufsarmeen so sein).

Je mehr Gefängnisse und Kasernen, desto mehr Irrenanstalten. Galt für eine Gesellschaft lange als solide Faustregel.

Sex? Geschenkt! Menschen hinter Gittern denken nicht an Liebe und Erotik. "Sex" ist in einem Knast bloß ein Mittel zur Machtausübung. Darum werden dort auch Hetero-Männer zu Homo-Vergewaltigern. Hauptsache man hat seinen Rang uter den Knastbrüdern bewiesen ("Vorne ist, wer hinten steht" Confused).

Der Frauenknast ("Stein minus Testo") ist nicht ganz so brutal,das hat wohl mit der hormonbedingt weicheren weiblichen Psyche zu tun. Aber immer noch schlimm. Ganz schlechte Karten für Transgender. Ich fürchte einige von euch würden das nicht überleben. Sad


RE: Was passiert mit Non-OP TS in Strafanstalten? - Je ne suis pas cliché - 06.05.2013

Tja, ich würde sagen TS müssen mehr Straftaten begehen, damit sich eigene Gefängnisse für sie lohnen Big Grin.

OK, im Ernst: Wenn wir über Europa reden, gilt für die gesamte EU (mit Ausnahme von GB und noch einem anderen Land, ich glaube Polen oder Tschechien) dass die Menschenwürde nicht verletzt werden darf. Das gilt für den unbescholtenen Bürger wie auch für den Straftäter, und das kann auch nicht durch andere Grundrechte relativiert werden. Und für einen nichtoperierten TS wäre es in meinen Augen eine sehr unwürdige Behandlung, eigentlich egal in welches Gefängnis man ihn steckt. Eine blöde Zwickmühle für die Justiz und den Strafvollzug. Eine wirkliche Lösung (außer eigenen Gefängnissen für TS, was eben auch unsinnig wäre) fällt mir nicht ein.

Und zu der Sicht: Verbrecher sind selber schuld - unabhängig von der juristischen Situation finde ich so eine Denkweise erschreckend. Aber solche Leute sollten sich mal vorstellen, sie werden zu Unrecht verurteilt. Und ja klar, das kommt vor! In einem solchen Fall will man ja auch mit einem Mindestmaß an Respekt behandelt werden.


RE: Geschlechtsangleichung im Gefängnis - Mike-Tanja - 28.05.2016

[Moderationshinweis: Ich habe einen älteren Thread umbenannt und verschoben]

In dieser Frage gibt es in Österreich eine interessante neue Entwicklung. Anscheinend ist es der ersten Trans-Gefangenen (formell gilt sie noch als Mann und befindet sich nicht in Strafhaft sondern wird wegen einer psychischen Erkrankung im sogenannten Maßnahmenvollzug angehalten) gelungen, ihr Recht auf eine geschlechtsangleichende Behandlung gegenüber den Vollzugsbehörden durchzusetzen:

Urteil: Häftling darf Frau werden (ORF-Online, Wien)

Gericht: Häftling darf Geschlechtsanpassung durchführen (Hompage RKL)


RE: Geschlechtsangleichung im Gefängnis - Madleine - 30.05.2016

Super Erfolg! Dann muss die Person nur noch etwas gegen den "Massnahmenvollzug" erreichen... aber echt mal, Auschwitz war auch Massnahmenvollzug: Unschuldige wegsperren, weil sich die Parteikameraden visuell belästigt von deren Anwesenheit fühlen. Dieser Nazischeiss unter Sozischirm verstösst gegen die elementarsten Menschenrechte. Die Masse ist nicht zu dumm, um das zu erkennen, nur zu geisteskrank, um es nicht zu verdrängen. Wenn jemand eine Straftat begeht und dann statt Knast Psychiatrie vorzieht, ist das was anderes. Aber "Massnahmen" ohne ein faires Gericht.... pffff. Und sag nicht Offtopic, das wär eine billige Ausflucht.

PS. zum Thema, die Leute im Knast sind anders als das die Systemmedien zeigen. Diese Staatspropaganda dient dazu, Angst vor dem Knast zu machen, damit die Gesetze greifen. Da der Staat nicht foltern darf, verbreitet er die These, im Knast würde man von Mithäftlingen gefoltert und das sei halt nicht zu verhindern. In Wahrheit gibts im Knast eine relativ hohe Moral und einen Codex. zb. Kinderschänder werden am meisten verachtet. Auch andere Triebtäter, also zb. Frauenschänder, stehen ganz unten in der Hierarchie. Wer aber den Mut besass, Banken auszurauben, der bewegt sich in der Klasse der Könige, insb. wenn er noch eine natürliche Führungsfigur ist. Am meisten fertiggemacht und gebrochen wird man im Knast vom Staat.

Eine Transsexuelle Person hat sicherlich mit Häme zu rechnen, aber wichtiger ist der Rest der Persönlichkeit.

Aber diese TV-Clichés sind wirklich ätzend.

LG
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RE: Geschlechtsangleichung im Gefängnis - Madleine - 30.05.2016

Ups, edit: ich seh grad das vorletzte Posting ist von 2013 :-) ... also entschuldige bitte meine Rage, aber dieser Begriff ist ein rotes Tuch für mich, da hierzulande schon Armut als Grund für diese sogn. Zwangsmassnahmen reicht... und die Praxis, Arbeitslosen willkürlich jede Finanzierung zu streichen soz. als Klapsen-Precursor.

Also hat deine Info sicherlich eine hohe Relevanz, denn als Präzedenzurteil dürfte es auch im Knast von Nutzen sein. Wär ja mal interessant, zu sehen, inwiefern das dann genutzt wird... und ob das in "gemischten" Knästen resultiert ^^.

LG