Timeline##MEANDRA## - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Ausgehen & Treffen, Beziehungskisten, Coming Out, Going Public (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Timeline##MEANDRA## (/showthread.php?tid=3300) |
RE: Timeline##MEANDRA## - Meandra - 17.12.2016 Nach 20 psychotherapeutischen Sitzungen, 2 Psychiaterterminen, 1 klinisch psychologischer Irgendwas, 1x Endokrinologin, 1x Urologe, 1x Internisten habe ich die Freigabe für die HET erhalten. Ich fuhr sofort zur Frauenärztin und gab dieses Schreiben ab. Offenbar hat die Assistentin dazugelernt, weil sie mich nicht mehr mit Herr .... angesprochen hat, sondern nur mehr mit dem Familiennamen. Irgendwann wird auch die Frau ..... gelingen. Das ganze Treiben habe ich in einem Jahr gepackt. Es war aber auch nur dank der Flexibilität meiner Arbeit möglich gewesen. Es wäre sicher einfach, mich zu freuen, wenn der Hick Hack rundherum nicht wäre. Sie bemühen sich alle, mit mir mit klarzukommen, aber stoßen leider irgendwie an Grenzen, die mich außen hinhalten. Und das ist nicht einfach, sie zu überwinden. Weil ich es merke, wie unsicher die Leute sind und wie sie mich auf Distanz halten, nehme auch ich immer mehr Abstand von denen. Irgendwie ist das ein Teufelskreis. Erst gestern kam ein Chef von einer anderen Firma in unser Damenbüro. Allen hat er die Hände geschüttelt und freundlich begrüßt, nur mich nicht. Obwohl er genau zu mir wollte. Er hat mir emotionslos etwas erklärt und ist ohne ein Tschüss wieder aus dem Büro gerauscht. Und ohnehin war ich froh, als er wieder weg war ... dieser kalte Zigarettengestank ... würg Oder als ich vor ein paar Tagen in die Damenrunde (Anm.: Verwandtschaft) gestoßen bin, hat nur meine Frau mich gegrüßt. Die anderen sahen mich nur kurz verzwickt an und sagten nichts. (Sie wussten alle Bescheid.) Ich ging zu den Männern in die Kellerbar. Da gab´s plötzlich einen Knick. Einen erfreulichen. Man hat mich freundlich begrüßt, man bot mir einen Platz an. Einer sagte sogar ... "die Kleine". Man unterhielt sich mit mir ... Ich weiß nicht, warum generell die Frauen mit mir solche Probleme haben. Derweil gibt es nur zwei Männer, die mich etwas merkwürdig behandeln. Und in der Verwandtschaft sind es hauptsächlich Frauen. Wie in der Arbeit. Aber gut... Wie geht es weiter: im Jänner ist dann Start der HET. Vorausgesetzt die Genehmigung durch die Krankenkasse ist bis dahin angekommen. Dann werde ich auf Anraten von sehr lieben Usern mich bald mit dem Herrn Dr. Schrögendorfer in Verbindung setzen, um mal alles wegen der OP (Wunschtermin wäre der Herbst 2018) abzuklären. Ich wünsche mir, dass durch die HET der Bartwuchs zurückgeht, ansonsten bleibt auch mir das nicht aus, mich quälen zu lassen. Derzeit teste ich so ein IPL - Handgerät. Seit August 2016. Naja. Merken tu ich nichts davon. Und die VÄ/PÄ wird auch dieses Jahr erfolgen. Ein ganz neues spannendes Jahr. Mal sehen, was mich erwartet im Jahr 2017. Auf jeden Fall werde ich meinen persönlichen weiblichen Horizont erweitern. Wie der auch aussehen mag, aber 2017 wird ein schönes Jahr der Veränderungen. Viele liebe Grüße Meandra RE: Timeline##MEANDRA## - chipsi - 25.12.2016 (17.12.2016, 12:36)Meandra schrieb: Es wäre sicher einfach, mich zu freuen, wenn der Hick Hack rundherum nicht wäre. Sie bemühen sich alle, mit mir mit klarzukommen, aber stoßen leider irgendwie an Grenzen, die mich außen hinhalten. Und das ist nicht einfach, sie zu überwinden. Weil ich es merke, wie unsicher die Leute sind und wie sie mich auf Distanz halten, nehme auch ich immer mehr Abstand von denen. Irgendwie ist das ein Teufelskreis.Das was du hier beschreibst kenne ich aus dem beruflichem Umfeld nur zu gut. Auch ich bin immer mehr auf Distanz gegangen als ich das Gefühl hatte irgendwie zwar geduldet, aber eigentlich nicht willkommen zu sein, bis ich mich schließlich total isoliert gefühlt hab und auch bereits viele einen Bogen um mich gemacht haben. Insofern kann ich dir nur den Rat geben, immer zu versuchen weiterhin offen und freundlich zu bleiben, und bspw. vielleicht mal eine Kaffeerunde auszugeben oder so was in der Art, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Zitat:Erst gestern kam ein Chef von einer anderen Firma in unser Damenbüro. Allen hat er die Hände geschüttelt und freundlich begrüßt, nur mich nicht. Obwohl er genau zu mir wollte. Er hat mir emotionslos etwas erklärt und ist ohne ein Tschüss wieder aus dem Büro gerauscht. Und ohnehin war ich froh, als er wieder weg war ... dieser kalte Zigarettengestank ... würgFür mich war, bzw. ist es nach wie vor einer der schwierigsten Punkte meiner Transition, mich von der Meinung und dem Verhalten anderer weitestgehend unabhängig zu machen und meinen Selbstwert nicht davon abhängig zu machen ob andere jetzt nett oder weniger nett zu mir sind. In einem ausschließlich negativ besetztem Umfeld wird es natürlich auf Dauer auch nicht möglich sein zu verweilen, da jeder Mensch auch positives Feedback und ein gewisses Verständnis braucht. Andererseits finde ich es ausserordentlich wichtig nicht jede negative Reaktion persönlich zu nehmen sondern zu versuchen darüber zu stehen. Zitat:Ich ging zu den Männern in die Kellerbar. Da gab´s plötzlich einen Knick. Einen erfreulichen. Man hat mich freundlich begrüßt, man bot mir einen Platz an. Einer sagte sogar ... "die Kleine". Man unterhielt sich mit mir ... Ich weiß nicht, warum generell die Frauen mit mir solche Probleme haben. Derweil gibt es nur zwei Männer, die mich etwas merkwürdig behandeln. Und in der Verwandtschaft sind es hauptsächlich Frauen. Wie in der Arbeit.In Bezug auf Männer bin ich ausgesprochen vorsichtig geworden. Im Beruf hab ich es einmal erlebt wie ein Kollege von einem Tag auf den anderen von ausgesprochen nett zu extrem abweisend gewechselt hat, vermutlich da er herausgefunden hat, daß es sich bei mir um eine "Mogelpackung" handelt. Er hat mich von da an nicht mal mehr gegrüßt. Meine Meinung in Bezug auf Männer und deren Toleranz ist nicht nur aufgrund dieser Erfahrung nicht mehr die Beste Ansonsten hab ich aber keinen geschlechtsspezifischen Unterschied feststellen können in den bisherigen Reaktionen. Zitat:Wie geht es weiter: im Jänner ist dann Start der HET. Vorausgesetzt die Genehmigung durch die Krankenkasse ist bis dahin angekommen. Dann werde ich auf Anraten von sehr lieben Usern mich bald mit dem Herrn Dr. Schrögendorfer in Verbindung setzen, um mal alles wegen der OP (Wunschtermin wäre der Herbst 2018) abzuklären. Ich wünsche mir, dass durch die HET der Bartwuchs zurückgeht, ansonsten bleibt auch mir das nicht aus, mich quälen zu lassen. Derzeit teste ich so ein IPL - Handgerät. Seit August 2016. Naja. Merken tu ich nichts davon. Und die VÄ/PÄ wird auch dieses Jahr erfolgen.Die Leistung der IPL-Handgeräte ist für eine permanente Haarentfernung meist zu schwach, allerdings lässt sich der Haarwuchs damit zumindest aufhalten solange man das Gerät benutzt. Zitat:Ein ganz neues spannendes Jahr. Mal sehen, was mich erwartet im Jahr 2017.Es freut mich, daß du so positiv eingestellt bist, und das ist auch die beste Voraussetzung damit alles klappen wird was du dir vorgestellt hast. Ich wünsch dir für 2017 alles Gute! RE: Timeline##MEANDRA## - Meandra - 29.12.2016 Danke, Chipsi. Dir auch alles Gute für das neue Jahr. Was Männer betrifft bin ich jetzt auch irgendwie eingeschüchtert. Mein Bruder (!) hat mich echt zu Weihnachten gefragt, ob ich ihm mal meine Brüste zeige, wenn ich sie bekomme! Spinnt der? Dann hat er mich noch an den Hintern gefasst und spöttisch bemerkt, da bräuchte ich noch eine Fülle. Also echt. Nötig habe ich es nicht. Ich versuche ja, jede Reaktion der anderen nicht sehr persönlich zu nehmen. Aber wenn ich einen Raum betrete, wo gut gelaunt gesprochen wird und plötzlich alles erstarrt, ich von einer Person richtig abwertend angeschaut werde ... wow ... da möchte ich echt wieder umdrehen. Man, ich bin bei dieser weiteren Weihnachtsfeier geblieben. Aber mich hat sie ständig angesehen, so richtig vorsichtig und abschätzend gemustert, so als würde sie irgendwo eine Krankheit entdecken wollen. Das ist echt unangenehm. Obwohl ich sie seit meiner Kindheit kenne .... Meine Cousins haben mich überhaupt ignoriert, nicht einmal angeschaut. Ist mir eh egal, weil ich diese "Menschen" fast nie zu Gesicht bekomme. Heute morgen wurde auf meine beschlagene Heckscheibe das Wort "Transe" geschrieben. Aber andererseits bekomme ich Lob. Dass ich mich gut kleide, dass mir das Frausein gut steht. Gottseidank überwiegt das Positive das Negative um das Vielfache. Nur leider hat das Negative eine zu lange Haltbarkeit. Die könnte man echt um 50 % reduzieren. 100 % wären schön, aber nicht realistisch. Viele liebe Grüße Meandra RE: Timeline##MEANDRA## - Meandra - 21.01.2017 Heute ist genau Tag 11 der HET. Der Start an sich geht gut und langsam voran, obwohl ich schon das Gefühl habe, dass sich schon ziemlich viel tut. Vor allem die Wirkung ist schon voll da.... Ethinylestradiol 0,0035 mg -> damit ich halt nicht schwanger werde Smile Cyproteron 2mg täglich begleiten mich schwache Kopfschmerzen, ich werde in der Nacht wach und kann schwer wieder einschlafen. Daher bin ich unter Tags sehr müde und fühl mich richtig geschlaucht. Auch unten herum ist schon Pause. Auch reagieren die Brustdrüsen bereits und arbeiten. Nun verstehe ich meine Töchter, warum sie immer jammern, wenn die Brust zu wachsen beginnt. Und was noch dazu kommt: Hitzewallungen. Also jetzt gerade im Winter natürlich für meine Kolleginnen im Büro ein Wahnsinn und die Freude, schweigend darüber genervt zu sein, weil ich sehr schnell das Fenster aufreiße, damit es für mich angenehmer wird. Irgendwann werde ich das Estradiol bekommen. Bin schon gespannt, welche Nebenwirkungen da auftreten werden. Ich bin froh, dass ich die Pille an sich gut vertrage. Meandra RE: Timeline##MEANDRA## - Meandra - 04.03.2017 Es sind jetzt schon fast zwei Monate, in denen ich mithilfe von Testoblocker mein Hormon reduziere. Es ist schon erstaunlich, wie leicht man sich fühlt, befreit und erleichtert. Vorallem weil der männliche Trieb weg ist und man endlich in der Früh mal gut ausschlafen kann, ohne das ein anderer das Kommando übernimmt. Oder während des Tages. Aber natürlich fehlt der Antrieb. Also mich freut fast gar nichts mehr. Obwohl ich kein TV-Typ bin, sitze ich immer mehr davor. Auch starre ich ab und zu in ein tiefes Loch. Ich hoffe, diese Depressionen werden nicht alltäglich. Dieses paar Mal hat mir schon gereicht. Was ganz toll ist, dass der Bartschatten weniger wird. Der Haarausfall hat sich reduziert. Die Brust werkt wie verrückt (was etwas unangenehm ist - von Stechen zu Jucken zu Ziehen und das Gefühl, als wäre eine schwere Masse hinter der Haut). Super finde ich, dass die Wallungen vorbei sind, die Kopfschmerzen und nächtlichen Wachauf-Phasen. Nur die Müdigkeit schlägt immer noch sehr bald zu. In gut einem Monat geht´s ins Labor zum ersten Check. Bin schon gespannt. Denn mein Gefühl sagt: das Testo ist schon weit unten. Meandra |