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Trans - oder doch nicht? - Druckversion

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RE: Trans - oder doch nicht? - Kosmonautin - 19.01.2018

(18.01.2018, 23:25)Lisa02 schrieb:  
 
 Was sind die psychischen Veränderungen einer Hormontherapie?
Damit meine ich:
- Kommen dadurch neue Interessen?
- Verschwinden dadurch alte Interessen?
- Verändert sich das Verhalten?
- Verändert sich die Denkweise?
- Was gibt es da noch so?
Zu den körperlichen Veränderungen findet man im Internet ja viel, aber z.B. zu Veränderungen von Interessen eigentlich nichts; oder verändern sich diese nicht?
Bisschen was habe ich zu diesen Fragen in Blogs gefunden, aber eben nicht so viel.

 

Hi Lisa!

 Meine Antwort auf deinen Schwall von Fragen ist: Vielleicht. 

Es passiert ganz sicher auch  was im Kopf dass gar nix mit Körperchemie zu tun hat.
Die reine Tatsache dass ich mir eingestand was ich bin hat mich innerlich befreit. Das macht ne Menge aus, aber die eigentlichen Änderungen sind pro Person verschieden. Weiters nehme ich meinen Körper bewusster war und Lebe etwas gesünder. Du beobachtest wie dein Körper sich ändert und natürlich ändert das auch was an deiner Einstellung zu deinem Körper.

Es kann aber auch zu negativen Veränderungen kommen, wenn man durch die HRT zb „Freunde“ verliert oder Kontakt mit der Familie abgebrochen wird. Alleine sein ist aber allgemein ungesund. Kurz: Wenn es dir gut geht wird sich durch die HRT eher was zum guten ändern.

Das einzige extreme dass mir auffiel ist dass ich jetzt die Sprache der Wale spreche. Bringt nur nix, weil ich in einem Binnenland lebe und sowieso eine Scheissangst vorm Ozean habe. Ich hab aber selten Glück bei sowas.  Liar

@Angst vor Blutabnahme: Ich war auch so. Extremst! Ich hab meine HRT um ein halbes Jahr verschoben, weil ich Angst vor Bluttests hatte. Mittlerweile freu ich mich darauf. Sag den Ärzten dass du Angst hast. Die meißten machen das schon so dass du kaum was merkst. Das spielt sich eh nur in deinem Kopf ab. Ich hab mir immer gesagt: Ich bin ne starke Frau, ich kann das!  


Ich wünsch dir alles Gute! Schau dass es dir gut geht. Von alleine wird das aber nicht passieren.


RE: Trans - oder doch nicht? - Lydia Faustus - 21.01.2018

(18.01.2018, 23:25)Lisa02 schrieb: Meine Frage ist, ob eine Schilddrüsenüberfunktion so etwas auslösen kann, also dass man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt oder sowas ähnliches, immerhin hat die Schilddrüse ja auf ziemlich viele Sachen Auswirkungen.

Das ist ja mal echt schräg.
War das deine Idee oder hat das mal ein beschruppter Arzt erzählt?

Dazu fällt mir eine Anekdote ein, was mir mal passiert ist:

Ich musste mir vom Urologen eine Überweisung holen, um wegen TS behandelt werden zu können.
Hatte die Wahl zwischen Urologe und Pschologe. Hab den Urologen gewählt, weil es schneller geht.

Das Gespräch aus dem "Gedächtnisprotokoll":

Urologe: "Haben Sie Testikel?"
Ich:         "Was  für´n Zeug?"
Urologe: "Ob Sie Hoden haben?"
Ich:        "Achso. Ja."
Urologe: "Muss ich untersuchen. Hodenkrebs ist sehr oft die Ursache für eingebildete Transsexualität."
Ich: Shocked

War nicht schlagfertig genug, ihn zu fragen, ob es denn denkbar wäre, dass ich schon seit frühster Kindheit mit Hodenkrebs rumlaufe. Hab ihn auch untersuchen lassen. Hatte keine Probleme damit. Erstens sieht der jeden Tag sowas und zweitens dachte ich, es kann ja nicht schaden. Siehe da: Kein Krebs.

Möchte anmerken, dass ich mir sicher bin, der Urologe hat sich die Begründung ausgedacht, um mal fummeln zu dürfen.


RE: Trans - oder doch nicht? - Sparkle - 21.01.2018

Hallo Lisa!

(19.01.2018, 05:32)Bonita schrieb: Das ist alles bereits in Dir (bis auf das, was man im Leben halt noch so dazu lernt) - wenn man sich also nun auf eine Hormon-Therapie einlässt, wird man anzunehmender Weise Dinge (auch Gefühle), die man sich vorher (auch unbewusst) nicht zu tun (oder lassen) getraut hatte, dann eher tun (oder lassen); Also für andere, Dich kennende, könnte es so wirken, dass Du Dich veränderst - ist aber wohl ein Zulassen bzw das Entfalten seines Selbstes...
 
Ich nehme noch keine Hormone. Aber seitdem ich offen als Frau leben kann und auch liebe Verbündete habe, die mich unterstützen, fühle ich mich so gut und glücklich wie noch niemals zuvor in meinem Leben. Und mit jedem noch so kleinen, neuen Bereich, den ich für mich als Frau erobere, wachsen meine Selbstsicherheit und mein Selbstbewußtsein. Und mit diesem Glücksgefühl und Zufriedenheit, und mit der Selbstsicherheit erlaube ich es mir, immer mehr meiner Gefühle zuzulassen und Dinge zu tun, die ich früher als peinlich empfand.