Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemein (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung (/showthread.php?tid=2459) |
RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - ambivalent - 21.12.2014 (20.12.2014, 23:49)jasminchen schrieb: Wichtig ist nur, dass wir immer mit viel Gefühl, Liebe, Wahrhaftigkeit und ohne Reue unseren Weg gehen, so schwer letzteres manchmal auch sein mag. Danke, jasminchen, für diese ausführliche und ehrliche Antwort! Lilly RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - Sandra_Schmid - 21.12.2014 ich weiss,dass es verlockend ist.man hockt sich hin und badet drin:'hach wie schoen!emotion ist alles!'man weist logisches denken zurueck.als 'typisch maennliches ding'. irgendwie fuehlt sich das gut an.ich weiss das.ich kann es auch nachfuehlen (ein wenig).aber ich weiss auch,dass das schrott ist! ich weiss auch,dass jedes streng logische system fehler aufweist und/oder fehler produziert.jede cpu hat eine gepruefte,feststehende,einkalkulierbare fehlerquote.ja,computer irren sich. aber:die fehlerquote von gefuehls-entscheidungen ist nachgewiesen viel hoeher als die von denk-entscheidungen.auf seine 'innere-goettin-hoeren' und aehnliche phrasen?baeh!wer nur das macht und so entscheidet endet in einem von drei faellen als reuepatientin auf der couch.oder schlimmeres.sammelt fakten.auch emotionen sind hier fakten.beobachtet euch selbst.lasst euch beobachten.lernt.und dann entscheidet! ich moechte nicht,dass instabile menschen zur gedankenlosigkeit ermuntert werden.desorientierte menschen.menschen die fetischisten oder tvs sind.oder maenner die aus sexuellem frust handeln.in diesem forum gibt es einige von. ich wollte auch niemand beleidigen.etwa von wegen fendrich.den mag ich halt nich.meine letzte woche war hart.habe beim posten emotional entschieden.und gleich einen fehler gemacht. daher:entschuldigung bitte. RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - ambivalent - 21.12.2014 (21.12.2014, 18:21)Sandra_Schmid schrieb: ich moechte nicht,dass instabile menschen zur gedankenlosigkeit ermuntert werden. Ich hab mein ganzes bisheriges Leben auf Logik und Verstand aufgebaut. Hat super funktioniert. Und jetzt steh ich vor einem Scherbenchaos. RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - Mia - 21.12.2014 Also mein Leben ist seit der HRT schon emotionaler geworden aber das heisst noch lange nicht das der Logiksektor darunter leidet, der funktioniert nach wie vor fantastisch. AUTSCH - Ida - 21.12.2014 (21.12.2014, 18:21)Sandra_Schmid schrieb: ... ich moechte nicht,dass instabile menschen zur gedankenlosigkeit ermuntert werden.desorientierte menschen.menschen die fetischisten oder tvs sind.oder maenner die aus sexuellem frust handeln.in diesem forum gibt es einige von. Bisschen kehr~vert deine Entschuldigung. Denn du formulierst sie in der Vergangenheit "Ich wollte niemanden beleidigen ...", und dennoch tust du es in diesem Posting schon wieder (... instabile, desorientierte, frustrierte). Sicherheitsabstand ... harte Woche, harte Worte ... RE: AUTSCH - Mia - 21.12.2014 (21.12.2014, 19:42)Ida schrieb: Bisschen kehr~vert deine Entschuldigung. Denn du formulierst sie in der Vergangenheit "Ich wollte niemanden beleidigen ...", und dennoch tust du es in diesem Posting schon wieder (... instabile, desorientierte, frustrierte). Sie sagt halt ihre Meinung, ich sehe darin nichts verwerfliches. Sie wird auch nicht persönlich oder so. Gibt schlimmeres denk ich mal. RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - myonlylilith - 21.12.2014 ...hallo Sandra... manche von uns hatten vermutlich auch eine harte letzte Woche. Deine Entschuldigung anzunehmen ist eines, Dich zu bitten in Zukunft selbst auch - vorher - darueber nachzudenken ob nicht schnell und ungeschickt gewaehlte Worte oder Saetze verletzen koennen ist das andere, z.B. ein Wunsch zu den Festtagen! - In diesem Sinne! RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - jasmin conny - 26.12.2014 [Moderation: Zitat repariert; Bonita] (20.12.2014, 21:14)Pia Jane schrieb: Liebe Jasmin Conny, Liebe Pia Jane, danke mal für die Rückmeldung und das Verständnis. Ich wurde durch den Druck des Nichtidentitätsgefühl als Mann in die falsche Vorstellung gedrängt dann unbedingt nur eine Frau sein zu müssen. Ich fand darin Lebenssinn und entwickelte gegen meine sonstige Gleichgültigkeit eine fixe Vorstellung als Frau und konnte mich selbst und Psychiater und Ärzte davon überzeugen. Ich finde es jetzt im nachhinein gut dass ich mich durch die HRT auf einmal in einem Niemandsland wiederfand und alles nochmals in Frage stellte. Eine gute Freundin griff mich auch scharf an und hielt mir vor ich würde nie eine Frau sein, egal was ich an HRT oder Operationen durchführen würde. Ich gab ihr nach langem Nachdenken auch recht, weil es zwar äußerlich einfach ist eine Frau zu inszenieren, man erfüllt ein paar Dress- und Verhaltenscodes und wird auf einmal als Frau gesehen. Es könnte mir mit etwas Aufwand auch dauerhaft gelingen. Doch das Gefühl einer weiblichen Identität stellte sich für mich nicht ein, dafür fehlten mir ein Hormonzyklus, Eierstöcke, Gebärmutter, Monatsblutung und einfach der weibliche Körper. Mit dieser Selbsttäuschung finde ich auch die Fremdtäuschung unerheblich, ich bin mir aus den Gründen auch der beschränkten Möglichkeit einer physischen Anpassung als Frau bewusst und sehe die für mich einzig richtige Lösung als neutrales oder drittes Geschlecht heute zu schwach vertreten. Historisch wurden Transsexuelle auch immer als Mischwesen oder drittes Geschlecht gesehen und waren mit einer extra sozial anerkannten Geschlechtsrolle verbunden, die heute in einem längeren sozialen Entwicklungs- und Anpassungsprozess erst entstehen müsste. Durch die Hormone fühlte ich auch, ich bin nicht Herr meiner Gedanken und Gefühle sondern alles, mein Verhalten, meine Wünsche, die sogenannte Männlichkeit oder Weiblichkeit ist einfach ein Produkt der Wirkungsweise von Hormonen. Ist der Wunsch einen radikalen, gefährlichen Weg mit möglichen Schmerzen eher als eine Lösung ohne medizinische Eingriffe zu suchen nicht mehr testosterongesteuert? Das sehe ich bei Transmännern und Transfrauen gleichermaßen so. Die sogenannte Selbstdisziplin, Willenskraft und Entschlossenheit ist vielleicht mehr männlich hormonell bewirkt und hat weniger mit einer freien Entscheidung zu tun. Ich denke oft an Nathan Verhelst. http://www.hln.be/hln/nl/957/Binnenland/article/detail/1714448/2013/10/01/Nathan-krijgt-euthanasie-na-mislukte-geslachtsoperatie.dhtml Er erschien mir im Verhalten als glücklicher stimmiger Mann bis er sich einer misslungenen Operation unterzog und keinen Sinn mehr im Leben fand. War er vor diesem sinnlosen Anpassungschritt kein richtiger Mann, nicht genug männlich, weil nicht mit einem männlichen Sexualorgan? Meiner Meinung nach sind Worte Schall und Rauch, nur das Verhalten, wenn es natürlich und nicht gekünstelt ist, ist echt und wichtig. Die Bezeichnungen Mann, Frau sind solche Hülsen, die eigentlich nichts besagen aber den Schutz einer Geschlechtsidentität vorgaukeln, die es verbindlich meiner Meinung nicht gibt, und wo einfach ein hormonell erzeugtes verschiedenes Geschlechtsempfinden verallgemeinert wird. Da aber jeder abseits der gesellschaftlichen Rolle anders ist, sehe ich wie gesagt mehr künstliche Geschlechterkonstruktion und Anpassung an Klischees als das eigene Selbst zu leben und zu verwirklichen. Die Verführung durch weiblich empfundene Körpermerkmale wie unmännliche Figur, emotionales, zurückhaltendes unaggressives Wesen, Sinnlichkeit, Kontaktsuche, Sinn für Körperlichkeit und Vorliebe für schöne Dinge und Mode, Freude an Bewegung und Tanz hatte ich rein Frauen zugeordnet und bestärkten weiter meine Selbsttäuschung. Dass der Körper dann als falsch empfunden wird, ist die Folge daraus, ein empfundener Ekel und ein Gefühl der Geschlechtsstörung begann. Einen lebenslanger Kampf um totale körperliche Anpassung nur in der anderen Richtung will ich aber jetzt vermeiden. Ich sehe es auch so, dass bei mir eine anatomische Angleichung aus Altersgründen und psychischer Einstellung nicht möglich ist. Künstliche Körperteile sind eine Notlösung für viele, aber ich würde damit langfristig nicht zurechtkommen. Ich fühlte mich jedenfalls nur mehr als Nichts und bedroht im eigenen Körper, wollte auf einmal wieder mein von selbst funktionierendes Hormonsystem zurück und fühlte mich durch dessen Ausfall wie ein belieferungsbedürftiges Mängelwesen. Bei Männern ist der Abbau oder Ausfall des Hormonsystems nicht wie bei Frauen vorgesehen und scheint mir viel zu gefährlich und bedenklich. Warum soll ich mich gegen die Natur stellen, wo ich selbst rein hormonell bestimmt und mein geglaubt freier Wille nur Ausdruck dieser Prozesse ist? Ich fühle mich jetzt erleichtert und auf dem richtigen Weg, also mehr Nogender than Transgender und wenn die Libido wiederkommt bin ich sehr happy. RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - jasminchen - 26.12.2014 Liebe Jasmin, dieser Thread und vor allem die darin enthaltenen ehrlich wiedergegebenen Gefühle deinerseits, in wohl gewählten Worten, ist wohl einer der besten in diesem Forum! Ich danke dir dafür und ich hoffe viele auf dem Weg befindliche lesen deine Zeilen nicht nur oberflächlich, sondern begreifen die tiefe Weisheit dahinter. Besonders dein letzter Beitrag lässt Erinnerungen in mir hochkommen. Im Unterschied zu dir, hatte ich aber nie einen ausgeprägten Geschlechtstrieb, dessen Abhandenkommen mir irgendetwas zeigen hätte können. Somit mein Leben auch jetzt nicht viel schwieriger, als früher ist, wenngleich die Pflege zw. den Beinen mehr Zeit bedarf. Ich hatte das Glück vom Passing her nahezu perfekt zu werden, wobei meine Stimme mit den Jahren wieder etwas männlicher wurde. Die Gleichgültigkeit des Lebens in der männlichen Rolle, wich der Sehnsucht in der weiblichen die Erfüllung zu finden. Getrieben von der Vorstellung perfekt zu werden, bestärkt durch andere Betroffene, lief ich dem Ziel entgegen. Einige Zeit loderte das Feuer der Erfüllung und ich genoss das Frau sein unermesslich, auch in der Sexualität erreichte ich einmal (!) die Erfüllung und Bestätigung als Frau. Aber mit der Zeit wurde die neue Rolle normal, um dann am Ende festzustellen, die Gleichgültigkeit des Lebens in der weiblichen Rolle ist die selbe wie zuvor. Ich habe einen Wechsel gemacht, der notwendig erschien, aber es nicht war. Ich bereue es nicht und ich kann Dinge tun und erleben, die ich in der Enge der männlichen Rolle in dieser Gesellschaft nicht einfach könnte, aber den Segen mich selbst zu finden hat es nicht gebracht. Der Sinn des Lebens ist ein anderer. Heute weiß ich das und ich hätte diese Erkenntnis in der männlichen Rolle mit meiner Frau nicht finden können, weil Maria ein Motor für meine Erkenntnis ist und ohne meinen Geschlechtswechseln ich Maria nie kennen und lieben gelernt hätte. Mein Weg ist im Einklang mit dem Sinn des Lebens, aber er ist wahrlich ein beschwerlicher mit viel Aufwand und Geld verbunden. Der Preis der Erkenntnis des Sinns war hoch, aber ich liebe mich wie ich jetzt bin, genauso wie ich mich viele Jahre meines Lebens geliebt habe, bevor ich diese Liebe vergessen habe und geglaubt habe sie im Geschlechtswechsel wieder zu finden. RE: Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung - Cappuccetto - 26.12.2014 Zitat:... weil es zwar äußerlich einfach ist eine Frau zu inszenieren, man erfüllt ein paar Dress- und Verhaltenscodes und wird auf einmal als Frau gesehen. Schön wär's, Jasmin Conny! |