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RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 02.03.2015
Hallo
Hatte vor 4 Tagen Beratungsgespräch, da wollte die mich gleich zur Hrt bzw. dann GaOP schicken. Hab auch so schon weiblichere Züge auch ohne Hormone als andere gewöhnliche Männer ohne TS. Bin aber immer noch unschlüssig, das Zeug muss man dann wohl ein Leben lang nehmen. Und ein Coming out im Job, vor Kollegen u.s.w., also nein Danke da nimmt mich niemand mehr für voll. Doch die Gefühle ganz Frau zu werden sind wesentlich stärker geworden. Die Sehnsucht danach auch als Frau in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Zu Hause hat es sich beruhigt, wir reden nicht mehr drüber, zumindest vor den Kindern nicht die würden sich bestimmt schämen für mich oder womöglich sogar gemobbt werden in der Schule deshalb. Ich kann das Wohl der Kinder nicht aufs Spiel setzen. Wie schon geschrieben Pattstellung, auf der einen Seite hab ich einen gewissen Status in der Gesellschaft aber mit männlichem Körper, auf der anderen Seite der immer stärker werdende Wunsch und die immer stärker hervortretenden Gefühle eine Frau zu sein auch körperlich und so zu leben bzw. auch als solche anerkannt und respektiert zu werden. Als Jugendlicher hab ich es ausgelebt, damals sah ich wirklich auch körperlich aus wie ein Mädchen und viel gar nicht auf. Dann hab ich es jahrelang weggedrückt und unterdrückt auch kompensiert und überspielt mit durchaus männlichen Aktivitäten. Die Umgebung merkte nichts, nur nachts mi Geheimen kam es durch da lebte ich es aus, wo es niemand mitbekam. Das ist auch die "Schlafstörung" die ich hab, in Träumen aber auch im Wachzustand wenn ich unbeobachtet war konnte ich Frau sein und mich auch bedingt so fühlen. So etwas wie ein Doppelleben. Nun ist es seit Herbst letzten Jahres so permanent und stark vorhanden das es fast unmöglich geworden ist die Frau in mir weiter zu verstecken. Das Gefühle und Wünsche stärker sein können als ein Heroinentzug damit hätt ich nicht gerechnet aber es ist wirklich so zumindest erleb ich es so. Bin immer noch unschlüssig welchen weg ich gehen soll, wenn die Verluste nicht so groß wären, sofort Hrt und GaOP.
Grüße Anja
RE: Coming Out zu Hause - Gerlinde - 02.03.2015
Anja, die Entscheidung, ob und wie weit du gehen kannst oder willst, kann dir niemand abnehmen. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen erzählen:
Nach meinem CO verlohr ich meine Familie, meine Kirchenmitgliedschaft (ich war bei den Mormonen), und meine Arbeit. Ich hätte also depressiv und am Boden zerstört sein sollen. War ich aber nicht! Denn, auch wenn mir alles viel zu lange dauerte, mit jedem Schritt wurde ich mehr und mehr zu der Person, als die ich mich immer fühlte. Und ich gewann Neues dazu: Neue Freunde, die mich um meiner selbst lieben, eine Religion, die mich so akzeptiert, wie ich bin, und Beziehungen, die, auch wenn sie mittlerweile zu Ende sind, mir viel gegeben hatten. Rückblickend würde ich FÜR MICH sagen, dass sich der Schritt gelohnt hatte.
RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 03.03.2015
Hallo
Top die Wette gilt ? Wie wärs mit ein paar Einsätzen, wie im Casino ? Damit sichs lohnt. Beim überlegen bin ich ja ob ich es machen soll oder nicht. Die wollten eigentlich nur ein Gutachten soweit ich es verstanden hab und dann könnts losgehn.
Aber horrende Bedenken über die eintretenden Konsequenzen hab ich schon, der Vater würd mich glatt erschlagen und erst der Opa, nur gut das ern nich mehr lebt im Nachhinein auch wenns hart klingt. Der würd sich im Grab umdrehn bzw. wenn er noch leben würde Amok laufen. Bei uns im "heiligen" Land Tirol gehen die Uhren noch etwas anders, da gibts so etwas wie eine Lesbe mit transsexueller Vergangenheit wie ich ja eigentlich auch eine bin nicht, offiziell zumindest. Bin nicht homosexuell im klassischen Sinne also ein Mann der auf Männer steht, sondern genau genommen lesbisch, eine Frau die auf Frauen steht. Mit männlichem Körper geh ich sozusagen als hetero durch, ausnahmsweise mal ein Vorteil. Momentan tendier ich eher wieder zu ja doch wenn ich dann wieder an die Folgen denk ?
Grüße Anja
RE: Coming Out zu Hause - wildehilde - 05.03.2015
@Anja
Ich kenne das heilige Land Tirol,doch die Heiligkeit ist nur Fasade,
besonders in den Seitentälern.
Na die Berge sind hoch so bekommen Viele einen Tunnelblick.
Doch in Kufstein lebt doch die Daniele,hat auch das Buch geschrieben die vergessene Königin.
Liegt im Kaufhaus Tirol was ich weis sogar als Bestseller auf.
Ein Outing kann Probleme bringen,doch es muß nicht sein.
Kenne einige,sind jetzt alleinerziehende Mütter,die Kinder sind stolz auf die sag mal Frau Papa.
Doch so ist das Leben,die Endscheidung muß jede selber treffen,diese Endscheidung
kann auch nicht ein Psychologe machen
Ein Psychologe ist auch nur ein Weg von vielen,den Eigenen Weg zu finden.
Doch ich muß mich selbst endscheiden diesen Weg zu gehen,
die Verantwortung liegt bei mir,die kann ich auf niemanden abwälzen.
Auf meinem Weg lagen auch viele Steine,doch heute bin ich glücklich,
dass ich meinen Weg gegangen bin
Gruß Hilde