TransGender.at Forum
Krankenkasse und Kosten - Druckversion

+- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at)
+-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5)
+--- Thema: Krankenkasse und Kosten (/showthread.php?tid=169)

Seiten: 1 2


Krankenkasse und Kosten - Nadine21 - 09.11.2011

Herzliches Hallo zusammen !!

Weis jemand wie das abläuft: Kurz gesagt der ganze Ablauf von Anfang bis ende mit Kostenübernahme der Kasse, Behandlungen beantragen, etc.

Mein User Name ist Programm ^^

MFG. xxxxxxx


RE: Krankenkasse und Kosten - Sarah-Michelle - 10.11.2011

Die Problematik in dieser Kernfrage hinsichtlich der Empfehlung zur Behandlung von transidenten Personen in Österreich wird von einigen Krankenkassen als Credo genommen.

Aber wenn seitens der Psychotherapie die eindeutige Diagnose "Transsexualismus" gestellt werden kann, so kann auch die dazu geführte therapeutische Verlaufsdauer durchaus auch unterschiedlich sein. Es bedarf aber manchmal mitunter eine intensiveren Erläuterung hinsichtlich der Krankenkasse bei etwaigem Nachfragen derer bzw. Unklarheit aufgrund deren Credo.

Seitens der Psychotherapie wird schon seit längerem plädiert hier eine individuelle Lösung anzustreben für die therapeutische Begleitung transidenter Personen. Nur gewisse Dinge brauchen manchmal halt oft auch Zeit und Ausdauer bis endlich eine vernünftige und brauchbarere Lösung im Sinne der Betroffenen erzielt werden.

LG
Sarah-Michelle Fuchs
Psychotherapeutin, PP
Leiterin Arbeitskreis "Transidente Psychotherapie" im VÖPP (Vereinigung Öst. PsychotherapeutInnen)


RE: Krankenkasse und Kosten - Mike-Tanja - 11.11.2011

(10.11.2011, 23:41)Sarah-Michelle schrieb: [hier gekürzt] Aber wenn seitens der Psychotherapie die eindeutige Diagnose "Transsexualismus" gestellt werden kann, so kann auch die dazu geführte therapeutische Verlaufsdauer durchaus auch unterschiedlich sein. [hier gekürzt]
Seitens der Psychotherapie wird schon seit längerem plädiert hier eine individuelle Lösung anzustreben für die therapeutische Begleitung transidenter Personen. [Rest gekürzt]
Wenn ich schon die Gelegenheit habe, einer Expertin eine Frage zu stellen: Smile
Was gilt bei der Behandlung transidenter Menschen (oben fiel der Begriff "therapeutische Begleitung") eigentlich als therapeutisches Ziel, das heißt, wann war die Psychotherapie erfolgreich?




RE: Krankenkasse und Kosten - ChrissieWien - 12.11.2011

(11.11.2011, 08:12)Mike-Tanja schrieb: Wenn ich schon die Gelegenheit habe, einer Expertin eine Frage zu stellen: Smile
Was gilt bei der Behandlung transidenter Menschen (oben fiel der Begriff "therapeutische Begleitung") eigentlich als therapeutisches Ziel, das heißt, wann war die Psychotherapie erfolgreich?

Das kann ich dir auch beantworten. Wink
Die "Behandlung" ist "erfolgreich", wenn der/die KlientIn keine "Beschwerden" mehr hat. Sprich, wenn er/sie mit dem eigenen Körper im Reinen ist. Ob dabei die Diagnose TS, TV oder whatever fällt, ist eigentlich zweitrangig. Von der Diagnose hängt nur ab, wo der Weg hinführt. Und für manche ist die Therapie auch NACH allfälligen operativen und/oder rechtlichen Maßnahmen noch sinnvoll bzw. wird diese darüber hinaus fortgesetzt.




RE: Krankenkasse und Kosten - Sarah-Michelle - 14.11.2011

(11.11.2011, 08:12)Mike-Tanja schrieb: Was gilt bei der Behandlung transidenter Menschen (oben fiel der Begriff "therapeutische Begleitung") eigentlich als therapeutisches Ziel, das heißt, wann war die Psychotherapie erfolgreich? [/color][/size][/font]
Hallo

Es hat etwas gedauert mit meiner Antwort, da ich nicht täglich hier nachlese, aber ich hoffe, dass dies keinen Abbruch tut.

Therapeutische Begleitung ist ein Begriff im Rahmen der psychotherapeutischen Unterstützung von Personen mit transidentem Hintergrund, der sich näher an der Person und dem persönlichen Thema bewegt als im Gegensatz zum "Heilungsanspruch" im Rahmen mancher psychotherapeutischer Ideologien bzw. Philosophien. Um dies eindeutig klarzulegen, was damit gemeint ist folgendes: der Heilungsanspruch bzw. Heilung ist eine Definition der Naturwissenschaften, die den Anspruch stellen, einen Zustand von Erkrankung zu lindern oder zu verbessern. Dies spiegelt sich sehr wider in operativen Maßnahmen wie z.B. einer Appendektomie (Blinddarmentf.), etc. In der Psychotherapie ist der Begriff Heilung ein äußerst kontroversieller. Man kann einen psychischen Ausnahmezustand wie z.B. einem schweren schizoaffektiven Residualzustand sicher lindern, nur im Gegensatz zur Medizin kann man dies nicht operativ entfernen und somit keine eindeutige Prognose erstellen, ob dies nicht wieder auftreten kann und somit problematisch für die jeweilige Personen werden könnte.

Daher auch bei der psychotherapeutischen Betreuung von transidenten Personen der Begriff begleitende psychotherapeutische Unterstützung, die sich als Ziel setzt, Menschen in ihren persönlichen Veränderungsprozessen zu unterstützen, um somit ein etwas reibungsloseres gesellschaftliches Leben in der gefühlten und gelebten "neuen" Identität zu ermöglichen.

LG
Sarah-Michelle Fuchs
Psychotherapeutin, PP
Leiterin Arbeitskreis VÖPP "Transidente Psychotherapie"




RE: GA OP Rudolfstiftung Dr Angel - Angelika - 03.04.2013

Tja, ein weiterer gravierender Unterschied sind ungefähr 15.000,00 Euro. So viel etwa muss man schon für eine OP bei Dr. Suporn in Thailand einplanen, währed es eine OP bei Dr. Angel in Wien auf Kosten der KK gibt.

Wie gesagt, es muss jede selbst wissen wo sie ihre Prioritäten hat.


RE: GA OP Rudolfstiftung Dr Angel - Yuna - 03.04.2013

(03.04.2013, 00:25)Angelika schrieb: Tja, ein weiterer gravierender Unterschied sind ungefähr 15.000,00 Euro. So viel etwa muss man schon für eine OP bei Dr. Suporn in Thailand einplanen, währed es eine OP bei Dr. Angel in Wien auf Kosten der KK gibt.

Wie gesagt, es muss jede selbst wissen wo sie ihre Prioritäten hat.
auch das Problem ist lösbar, indem man darum kämpft. Mit den richtigen Ärzten und Gutachten ist es sehrwohl möglich, auch die Krankenkassa dazu zu bringen, OPs aus dem Ausland zu bezahlen - und wenn ich an der Reihe bin, werde ich auch dafür kämpfen.

Ich sag nur eines, die OP im AUsland (in dem Fall Suporn), könnte der Krankenkassa weniger kosten als die OP von Dr. Angel. Wenn man auch noch vorlegen kann, dass das Ergebnis genauso gut oder gar besser ist (in dem Fall für junge Frauen ab 20 die noch regelmäßig Sex haben (werden)).
Also möglich ist es schon, die KK hat schonmal OPs aus dem Ausland bezahlt.

Eines muss sich aber jede bewusst sein, den Hotelaufenthalt wird die Krankenkasse niemals zahlen, aber das ist dann schon egal, wenn man die OP gezahlt bekommt.


RE: GA OP Rudolfstiftung Dr Angel - Mike-Tanja - 03.04.2013

(03.04.2013, 10:00)Yuna schrieb: auch das Problem ist lösbar, indem man darum kämpft. Mit den richtigen Ärzten und Gutachten ist es sehrwohl möglich, auch die Krankenkassa dazu zu bringen, OPs aus dem Ausland zu bezahlen - und wenn ich an der Reihe bin, werde ich auch dafür kämpfen.

Ich sag nur eines, die OP im AUsland (in dem Fall Suporn), könnte der Krankenkassa weniger kosten als die OP von Dr. Angel. Wenn man auch noch vorlegen kann, dass das Ergebnis genauso gut oder gar besser ist (in dem Fall für junge Frauen ab 20 die noch regelmäßig Sex haben (werden)).
Also möglich ist es schon, die KK hat schonmal OPs aus dem Ausland bezahlt. [hier gekürzt]

(03.04.2013, 12:37)Angelika schrieb: Viel Spass Yuna beim Kampf mit der KK. Da ich die Einstellungen der KK, und hier vor Allem der WGKK, der NÖGKK, sowie der VGKK zum Thema OP im Ausland, mittlerweile zur Genüge kenne, kann ich mir jetzt schon denken, was Du erreichen wirst.

Aber ich wünsche Dir trotzdem viel Glück.

Wie der Volksmund zu sagen pflegt: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand! Undecided

Entscheiden werden über einen Leistungsanspruch nämlich endgültig weder die WGKK, die NÖGKK oder die VGKK sondern die jeweils zuständigen Sozialgerichte, letztendlich also der OGH.

Was zu der Frage führt, ob die von Dr. Angel praktizierte OP-Methode der penilen Inversion noch "state of the art" ist? Dazu scheint es keine einhellige Meinung zu geben. Weder unter Betroffenen, noch unter Fachleuten.



RE: GA OP Rudolfstiftung Dr Angel - Angelika - 03.04.2013

Tanja, gegen die VGKK gibt es bereits ein Urteil des OGH. Transmänner könnten von der Problematik OP im Ausland nämlich ein Lied singen.

Die OP-Methode die Dr. Angel anwendet ist zweifellos "state of the art", da sie weltweit von fast allen ÄrztInnen, die GA-OP´s machen, angewendet wird.

Die Methode von Dr. Suporn ist eine Eigenentwicklung von der er sich weigert diese an andere ÄrztInnen weiterzugeben. Dr. Angel wollte zu ihm fliegen und diese Methode erlernen, was ihm aber von Dr. Suporn verweigert worden war. Der hat ihm nämlich mitgeteilt, dass er bei einer GA-OP nach der CF-Methode weder zusehen, noch dabei assistieren darf. Und diese Information habe ich von Dr. Angel persönlich erhalten und stammt also nicht vom Hörensagen über längere Umwege mit dem Ergebnis eines "Stille-Post-Spiels".

Es ist halt so wie es ist, und damit müssen die Betroffenen leben. Also entweder rund 15.000,-- Euro in die Hand nehmen, oder auf eine OP in Thailand verzichten.

Inhhaltlich werde ich zu den OP-Methoden und den Unterscheiden, wie schon angekündigt, hier nichts mehr schreiben.


RE: GA OP Rudolfstiftung Dr Angel - Yuna - 03.04.2013

(03.04.2013, 12:37)Angelika schrieb: Viel Spass Yuna beim Kampf mit der KK. Da ich die Einstellungen der KK, und hier vor Allem der WGKK, der NÖGKK, sowie der VGKK zum Thema OP im Ausland, mittlerweile zur Genüge kenne, kann ich mir jetzt schon denken, was Du erreichen wirst.

Aber ich wünsche Dir trotzdem viel Glück.
Der Grund warum keine Auslands-OPs mehr bezahlt werden ist meines Wissens nach der, dass diverse "Obergscheide" gemeint haben, die PI von Dr. A ist DAS nonplus ultra und es gibt nichts besseres.

Dann ist klar, dass die KK nur noch eine OP bei Dr. A. zahlt.

Es geht nämlich nicht darum, dass die KK keine andere OP Methode zahlen möchte. PI wird ja von vielen Ärztin praktiziert, warum also ausgerechnet NUR Dr. A.? warum darf ich nicht die selbe OP in Deutschland machen?

Deshalb werde ich die KK schon vom Gegenteil überzeugen, dass es dennoch weitaus bessere Methoden und / oder Resultate (im Falle einer PI) gibt.

Die Menschen die mich kennen wissen, dass ich früher oder später das bekomme, was ich will. Dabei gehts nicht nur um materielle Dinge.
Auch hier sind wir alle nur Menschen, mit der richtigen Kommunikation kann man ALLES erreichen, die Frage ist nur - will man sich diesen AUfwand aufopfern?
Ja, ich WILL es.

Falls nicht, auch egal, muss ich halt die 15 - 20.000 € nehmen. Aber wer nicht versucht, wird auch nie erfolgreich sein. Smile