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Coming Out zu Hause - Druckversion

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RE: Coming Out zu Hause - Madleine - 03.02.2015

PS noch was, mach ihr kar, daß die Dunkelziffer bezgl. der Männer, die gelegentlich heimlich Damenwäsche tragen, sehr hoch ist, vermutlich über 20%.

Lg


RE: Coming Out zu Hause - S4R4h - 03.02.2015

Hi Anja!

Zuerst mal Glückwunsch dass du mit deiner Frau und der Mutter gesprochen hast. Ich würde deiner Frau auch ein bisschen Zeit geben, mal ein/zwei Nächte darüber schlafen und viel mit ihr darüber reden.

Du schreibst aber ein paar eigenartige Sachen...
-Transsexualität ist keine Sucht wie H oder so, das bist einfach du und du musst damit leben, wie auch immer. Du kannst sie auch nicht umbringen... :p
-Transsexualität ist auch kein Dämon und DU bist auch kein Monster deswegen.
-Transsexualität ist auch keine Nervenkrankheit oder ein Verbrechen o.ä., du behältst also alle Karten/Dokumente.

Wenn ich dir den Rat geben darf: Geh mal in dich und überleg was du wirklich willst, such dir eventuell einen Psychotherapeuten, um darüber zu sprechen, das kann schon sehr helfen.
Erkundige dich im Internet, hier im Forum, bei Google usw. was es mit Transsexualität auf sich hat, und dann musst du halt überlegen, ob/ und wie weit du in dieser Sache gehen willst.

Ich hab mich auch erst nach fast 6-8 Jahren Depri sein und hin und her überlegen dazu entschlossen, den Weg zu gehen, auch für mein Umfeld eine Frau zu "sein" (werden klingt komisch).

Eins können dir sicher viele hier sagen: Transsexualität kann man nicht einfach wegzaubern oder "heilen" ... es ist nichts schlimmes daran und ich glaube desto eher man dazu steht, damit lebt, desto besser!


RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 03.02.2015

Hallo

Wenn es nur ein Fetisch wär das wär nicht so schlimm das haben viele wenn nicht fast jeder in irgendeiner Art und Weise. Es bleibt nicht nur auf den sexuellen Bereich beschränkt. Schon als Kind merkte ich das ich eigentlich kein Junge sondern ein Mädchen bin. Auch bei durchaus männlichen Aktivitäten verspüre ich das Verlangen nach einer weiblichen Identität nur das man es nicht sieht. Früher als ich noch auf Tour war bin ich auch schießen gegangen, daher die Waffenbesitzkarte, also durchaus ein Männersport. Doch trotzdem hatte und habe ich das Verlangen eine Frau zu sein. Bin zwar öffentlich nicht in Frauenkleidern rumgelaufen zumindest nach meiner Jugendzeit nicht mehr daher kennt man es mir so nicht an. Habs nachts oft heimlich ausgelebt doch tagsüber in Gesellschaft unterdrückt doch das Verlangen ist immer da. Doch bin ich auf einmal ein Monster deshalb weil es bekannt ist. Irgendeine Ausrede wär mir auch diesmal eingefallen wie ich es immer schon machte 30 Jahre wenn nicht länger. Es war einfach nur bescheuert so etwas zu sagen. Auf die Idee anzugeben das es bloß ein Fetisch ist kam ich zu spät. Kanns zwar bedingt unterdrücken bzw. nicht ausleben doch der Druck ist stärker geworden.

Grüße Anja


RE: Coming Out zu Hause - Michaela_D - 04.02.2015

Nochmal zur Scheidung ...
Ich bin auch verheiratet seit 2006, meine Personenstandsänderung war 2013. Eine Scheidung gesetzlicher Natur gibt es (wie vorher auch schon gesagt) nicht mehr.
Einzig die Heiratsurkunde wird nicht geändert, die bleibt bestehen wie sie ist.
lg
Michi


RE: Coming Out zu Hause - Madleine - 06.02.2015

Anja, nimm dir das nicht so zu Herzen.

Wer immer dich deswegen als Monster betrachtet, hat deine Achtung nicht verdient. Betrachte diese Menschen als widrige Umstände, wie Regen im Herbst. Der hat die Evolution auch nicht gestoppt.

Und gib diesen Menschen zu verstehen, daß Geringschätzung eine Tür ist, die auf beide Seiten schwingt. Sei stolz!

LG


RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 09.02.2015

Hallo

Momentan hat es sich etwas beruhigt. Doch es war das blödeste was ich machen konnte das Outing. Habs einfach gesagt weil sie glaubte ich würde sie betrügen doch die fremde Frau bei uns war ich selbst. Doch was ist männlich, was weiblich alles Ansichtssache. der Kollege kehrt seine Männlichkeit und Stärke immer so heraus doch wär es interessant zu wissen was passieren würde wenn man ihm das Fläschchen einfach mal weg nimmt. Alkohol eine Männerdroge doch bei dem Konsum (10-15 Bier am tag !!!) stellt sich gar nicht so die Frage nach der Männlichkeit sondern eher die ob er nicht etwa ein Alkoholproblem hat und mit so etwas mal zum Arzt gehen sollte. Ich hab tatsächlich mal einen kalten Entzug gemacht (Heroin damals), von heut auf morgen nichts mehr. Bin clean jetzt schon fast 22 Jahre lang. Doch wie entzieht man Transsexualität, ein bloßer Fetisch wär nicht schlimm das bleibt ja aufs Bet beschränkt doch den Wunsch als Frau hab ich immer auch wenn man ihn nicht sieht. Möchte aber die Familie nicht zerstören. Vom Opa eine Bekannten weiß ich das man früher so etwas exorzierte. Da hörte ich mal ne Predikt drüber ist schon viele Jahre her, von meiner Transsexualität weiß keiner was. Vielleich was wahres dran hab irgendwie 2 Gesichter, äußerlich ein Mann auch von Berufswegen her u.s.w, bin auch so akzeptiert. doch nachts eine Frau wo ich es auslebe instinktiv doch die Frau ist ja immer da nur das man sie halt nicht sieht. Der unsichtbare Dämon in mir. Akzeptieren kann ich es nich, bekämpfen auch schwer. Doch die Exorzismuspredikt ist mir wieder eingefallen die geht mir nicht aus dem Kopf. Frage mich nur warum ich auf einmal ein Monster bin, sonst wird auch alles toleriert. Der liebe Nachbarsjunge der sich in rechtsextremen Kreisen bewegte und einen Afrikaner brutal zusammenschlug, aber er wurde mir ja als so ein netter Kerl vorgestellt. Der Kollege der ja nur säuft aber was er macht ist ja legal, er hat ja kein Problem denn er nehme ja keine Drogen. Während der Pädophile in der Kirche scheinheilig vor dem Altar ministrieren darf weil er sich nur an Kindern vergriffen hat wird dem Homosexuellen die Kommunion verweigert weil der ist ja untragbar weil er mit Männern was hat und in der Todsünde lebt. Kenn eine Menge solcher Beispiele. So etwas nenne ich Doppelmoral und die kann ich auf den Tod nicht ausstehen.

Grüße Anja


RE: Coming Out zu Hause - S4R4h - 09.02.2015

Anja,

freut mich dass es sich etwas beruhigt hat bei dir. Mich würde interessieren wer dich denn als Monster bezeichnet wenn du das die ganze Zeit hervorhebst?
(kann dir dazu nur abermals sagen - du bist kein Monster Dodgy)

Dass Alkohol eine Männerdroge ist, höre ich auch zum ersten Mal, würdest dich wundern, wie viele männliche Wesen ich unter den Tisch trinken könnte Smile und du hast recht,
wenn man täglich seine 15 halbe trinkt, sollte man lieber zum Arzt gehen! Das ist nichts worauf man stolz sein kann!

Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was du eigentlich willst?
Damit meine ich, willst du ein Leben als Frau führen (24/7 mit allen Vor- und nachteilen) / oder willst du nur manchmal in die Rolle der Frau schlüpfen und öffentlich großteils als Mann auftreten?

Ich wiederhole mich sehr ungern wenn ich merke, dass bei meinem Gegenüber gar nichts davon ankommt, aber trotzdem:

Wenn du transsexuell bist, kannst das nicht irgendwie "töten" / "wegexorzieren"?! / oder auf Entzug gehen damit ...
Das ist eine Seite an dir die immer wieder hervortreten wird in deinem Gefühlsleben, was aber auch nichts schlimmes ist!!!!
Du kannst es höchstens vor der ganzen Welt geheim halten, tust dir selbst damit aber sicher keinen Gefallen... glaub mir!

Zu deinen letzten Sätzen - Ja wir leben in einer Welt mit viel Doppelmoral und Ungerechtigkeiten am laufenden Band! Lasst Sie uns schöner machen, das fängt bei jedem selbst an!


RE: Coming Out zu Hause - Mike-Tanja - 09.02.2015

(09.02.2015, 12:41)Dani schrieb: [hier gekürzt]
Wenn du transsexuell bist, kannst das nicht irgendwie "töten" / "wegexorzieren"?! / oder auf Entzug gehen damit ...
Das ist eine Seite an dir die immer wieder hervortreten wird in deinem Gefühlsleben, was aber auch nichts schlimmes ist!!!!
[Rest gekürzt]

Meiner Meinung nach gilt das oben Geschriebene im Grunde für alle Transgender, nur ist der emotionale und soziale Spielraum beispielsweise für Transvestiten deutlich größer (und damit auch die psychische Belastung spürbar geringer). Aber einen gewissen Kreislauf von Drang, Ausbruch, Reue, Entzug und Rückfall können sicher viele, viele Tivis beschreiben! Undecided



RE: Coming Out zu Hause - S4R4h - 09.02.2015

Geb dir völlig Recht Mike-Tanja Smile meinte jetzt nur auf die Threaderstellerin bezogen, die - wie ich herausgelesen habe - ja seit der Kindheit transidente Gefühle hat.

Berichtige mich, wenn ich da falsch liege, A. L.!?


RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 09.02.2015

Hallo

TS bin ich schon seit meiner Kindheit an seit ich mich zurückerinnern kann. Ich fühlte mich damals schon als Mädchen und nicht als Junge. Hab das auch heimlich gemacht wie Röckchen und Strumpfhosen meiner älteren Schwester anzieh. War immer drauf bedacht nicht erwischt zu werden mein Vater hät mich glatt erschlagen das würd er auch jetzt noch tun wenn er es wüßte. Der Wunsch ganz als Frau zu leben ist allgegenwärtig aber klug wär es nicht weil ich mir damit die bisherige Existenz zerstören würde. Die Ehe wär kaputt dann, was neues unmöglich wer nimmt schon eine operierte bei uns bestimmt niemand. Den Job vermutlich los weil so jemand im Gefahrenbereich bestimmt untragbar wär. Die Scheine wären bestimmt auch weg. Bei uns im heiligen Land Tirol gehen die Uhren noch etwas anders da ist es besser so etwas zumindest zu verstecken und wenigstens so zu tun als ob man ein normaler Mann wär. Wenn es nicht solche Konsequenzen nach sich ziehen würde würd ich die OP machen lassen aber was nützt mir ein weiblicher Körper wenn sonst alles ruiniert ist. Das ist der Spalt der sich auftut. Leben mit Kontakten als Mann der man gar nicht ist oder eine Frau werden die ich ja jetzt schon bin aber sonst alles verlieren. Beim Heroin hieß es ja auch alleine hast da keine Chance das zu packen aber ich packte es im Alleingang als kalten Entzug. Nur das man TS nicht entziehen kann. Es stellt sich also die Frage nach dem wie.

Grüße Anja