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Coming Out zu Hause - Druckversion

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RE: Coming Out zu Hause - A. L. - 21.02.2015

Hallo

Den Wunsch Mädchen bzw. dann Frau zu sein hab ich schon von Kindheit an nur damals mit 18 wärs gegangen. Nur jetzt wenn ich einfach "drüberfahren" würde und mich umwandeln lasse die Verluste wären enorm. Welchen Preis zahl ich dann dafür ? Ehe, Kinder, Freunde, Arbeit, Berechtigungen alles weg. Was nützt es mir wenn ich dann eine Frau bin aber eine Frau die genauso unglücklich ist weil sie vor dem Nichts steht, den Trümmern ihrer Existenz. Mein Umfeld wär ja soweit ok., Probleme kann es immer geben. Wenn mir das alles bleiben würde wär ich sofort bereit die OP zu machen, läg vielleicht schon am Tisch. Aber in der jetztigen Situation würd ich alles verlieren und deshalb erachte ich es zurzeit als kleineres Übel ein Mann zu bleiben körperlich zu mindest bzw. es so "auszuleben" das es mir nicht schadet. Es kann sich ja ändern aber momentan ist es so. Müssen tu ich nicht Mann bleiben aber die Verluste sind mir einfach zu groß. Nur der Wunsch ist einfach stärker geworden. Habs früher auch oft mit männlichen Aktivitäten dann überspielt. Den Wunsch hab ich immer einen weiblichen Körper zu haben doch bin ich im Gegenzug auch nicht bereit diesen Preis dafür zu zahlen. Nochmal neu anfangen dafür fehlt mir die Kraft.

Grüße Anja


RE: Coming Out zu Hause - Chiara D. - 21.02.2015

Anja du mußt dich entscheiden!Du musst wissen was du willst!Es kann dir kein anderer sagen was du tun sollst!Denn ich sage zwar wenn du Frau bist steh dazu,aber wenn du nicht zu 100% dazu bereit bist etwas aufzugeben was du dir geschaffen hast,dann ist es in meinen Augen sinnlos!Aber im Endeffekt musst du entscheiden was du willst oder wie weit du gehen willst!Also egal wie du dich entscheidest!Have Fun^^!

Kisses ChiaraHeart
Your Divalicious Angel


RE: Coming Out zu Hause - Mike-Tanja - 21.02.2015

(21.02.2015, 02:02)A. L. schrieb: Hallo

Den Wunsch Mädchen bzw. dann Frau zu sein hab ich schon von Kindheit an nur damals mit 18 wärs gegangen. Nur jetzt wenn ich einfach "drüberfahren" würde und mich umwandeln lasse die Verluste wären enorm. Welchen Preis zahl ich dann dafür ? Ehe, Kinder, Freunde, Arbeit, Berechtigungen alles weg. Was nützt es mir wenn ich dann eine Frau bin aber eine Frau die genauso unglücklich ist weil sie vor dem Nichts steht, den Trümmern ihrer Existenz. [hier gekürzt]

Meine ganz persönliche Meinung: Da stecken unrealistische Erwartungen (sich "umwandeln" lassen) ebenso drin wie übertriebene Ängste. Man verliert nicht "alles" durch den Genderwechsel, schon gar nicht irgendwelche Berechtigungen, aber gerade im sozialen Umfeld würde sich wohl das eine oder andere ungewollt verändern.

Wenn man sich in diesem Forum als TG deklariert, dann heißt das wohl was. Aber auch mir ist immer noch nicht klar, ob die Threadstarterin die Bestätigung dafür sucht, dass ihre Meinung (sinngemäß: "Ich kann es nicht riskieren, werde deswegen unglücklich bleiben und muss damit leben!") richtig ist, oder ob sie darauf hofft, von der Community widerlegt zu werden.... Undecided



RE: Coming Out zu Hause - Bonita - 21.02.2015

(21.02.2015, 13:05)Mike-Tanja schrieb: ... mir ist immer noch nicht klar, ob die Threadstarterin die Bestätigung dafür sucht, dass ihre Meinung (sinngemäß: "Ich kann es nicht riskieren, werde deswegen unglücklich bleiben und muss damit leben!") richtig ist, oder ob sie darauf hofft, von der Community widerlegt zu werden.... Undecided

Unglücklich ist/bleibt Anja nach eigenen Angaben wohl ohnehin, egal was sie tun oder lassen würde...

Vielleicht fehlt nur noch der "Jammer-Transen"-Beitrag: Man wird als Trans* so wie so ein unglückliches Leben führen und in jedem Falle leiden müssen - man könnte sich dann gleich "die berühmte Kugel geben"... Dodgy


RE: Coming Out zu Hause - rieke - 22.02.2015

liebe bonita,

wenn frau sich die berühmte kugel geben will, dann wird es hoffentlich eine ferrero rocher sein. dieses forum kann, so schätze ich es ein, auch ein bisschen selbstmitleid ertragen. ich sehe anja in einer neuen, irritierenden lebenssituation. wo sollte sie ihre verunsicherung zum thema machen können wenn nicht hier?

allerdings hatte ich anja so gelesen, dass sie wesentliches (noch) nicht erzählt hat. ich habe noch keine rechte vorstellung, kein bild von ihr und ihrer familie. es steht ihr natürlich frei zu entscheiden, wie viel sie von sich in diesem forum preisgeben will. aber wenn sie wirklich fundierten rat hören möchte, müsste sie schon etwas deutlicher werden.

herzlichen gruß,
rieke


RE: Coming Out zu Hause - Bonita - 22.02.2015

(22.02.2015, 13:43)rieke schrieb: ... sie wesentliches (noch) nicht erzählt hat...

Doch, hat sie - sie hat Angst, ihre Familie (Frau und Kinder), ihren Job (gute Stellung samt finanzieller Absicherung), ihren bisherigen Status (gesellschaftlich) zu verlieren.

Andererseits hat sie Angst vor ihren Gefühlen, die ihr sagen, dass das alles auf Schein denn Sein aufgebaut ist - und nur durch den Weg zum Frausein durchbrochen werden könnte.

Pattsituation.


RE: Coming Out zu Hause - Gerlinde - 23.02.2015

(21.02.2015, 02:02)A. L. schrieb: Welchen Preis zahl ich dann dafür ? Ehe, Kinder, Freunde, Arbeit, Berechtigungen alles weg. Was nützt es mir wenn ich dann eine Frau bin aber eine Frau die genauso unglücklich ist weil sie vor dem Nichts steht, den Trümmern ihrer Existenz.

Als ich mein CO hatte, verlohr ich alles. Familie, Freunde, meine Arbeit, meine Kirche, einfach alles! Und doch bin ich froh, diesen Schritt getan zu haben. Und zwar aus mehreren Gründen. Der Hauptgrund ist der, dass Seele und Körper nun eins sind, und das der Wechsel mir eine neue Welt eröffnete. Ich hatte Liebesbeziehungen, ich hatte Beziehungen als Frau, und ich lebe nun alleine. Nicht, weil ich es muss, sondern, weil ich es will (die letzten vier Trennungen gingen von mir aus)!
Wenn jemand TS ist, so ist es IMMER eine persönliche Entscheidung, ob und wie weit man geht. Was ich nicht mag, ist, wenn gewisse Leute andere unter Druck setzen.


RE: Coming Out zu Hause - Michaela_D - 23.02.2015

Wobei aber auch gesagt werden muss das die von Person zu Person Unterschiedlich ist, dem sozialen Umfeld, wo wohne ich usw.
Bei mir war das gänzich anders, ich verlor keine Freunde, bin in der Arbeit nach wie vor Geschätzt seit mittlerweile 11 Jahren da beschäftigt. Unsere Kunden kannten mich teils vorher schon und haben nicht überreagiert. Kurzum ich hatte sicherlich Glück, bin aber auch realistisch an die Sache ran gegangen. OK ich hab meine GAOP erst Ende Mai, trotzdem fühle ich mich wohler als ich mich jemals gefühlt habe.
Das ganze ist, oder kann also von Person zu Person massiv unterschiedlich ausgehen, was man aber vorher nicht wirklich wissen kann.


RE: Coming Out zu Hause - Mia - 23.02.2015

Ich verlor auch weder Job noch Freunde.


RE: Coming Out zu Hause - Sandra_Schmid - 25.02.2015

(23.02.2015, 04:57)Gerlinde schrieb: Als ich mein CO hatte, verlohr ich alles. Familie, Freunde, meine Arbeit, meine Kirche, einfach alles!
(23.02.2015, 11:29)Mia schrieb: Ich verlor auch weder Job noch Freunde.
topp,die wette gilt!die chancen stehen also fifty-fifty.im schlechtesten fall imho.
ich verstehe zwar anja immer noch nicht.aber mut zusprechen moechte ich ihr.