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Vielleicht hat jemand einen Rat? - Druckversion

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RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - S4R4h - 19.08.2016

Kann sein dass mein Eindruck dem was du denkst widerspricht, ich bin dennoch dieser Meinung und glaube auch dass nicht wenige einfach schon so weit im gefühlten Geschlecht leben, dass sie mit Selbsthilfegruppen, Foren, 'Spezialisten' usw. einfach nichts mehr zu tun haben und somit auch aus dem Raster von solchen Studien fallen.

Wenn du schreiben würdest "Die meisten Transfrauen haben keine Probleme damit ein super Passing zu erreichen, außer natürlich ein paar Ausnahmen." würde ich denken, keine Ahnung Smile Es gibt glaub ich schon viele die ein gutes Passing haben aber auch nicht wenige die ein Problem damit haben - da kommt es halt auch sehr viel auf die innere Einstellung drauf an und was man für Erwartungen hat.

Bei den anderen Sachen geb ich dir durchaus recht, positiv denken Smile


RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - Chiara D. - 19.08.2016

@Eva.Also das mit der Arbeit ist so eine Sache(und ich kann da nur von mir sprechen.Seitdem ich im April meinen Job gekündigt habe,habe ich 13 Angebote bekommen,die zwar alle toll bezahlt worden wären,allerdings waren es genauso extra harte Jobs wie der,denn ich kündigen mußte.Denen war es auch egal das ich Transident bin und in der gegegeschlechtlichen Hormontherpie bi,es wäre nur die Leistung wichtig gewessen.Und genau das ist das Problem.Körperlich würde ich keine Stunde mehr in einem Stahlwerk schaffen und das ist alles.
Und was das Passing betrifft gibt es durchaus Leute die es leider nicht sonderlich gut haben.Ich arbeite zum Bsp.an mir,aber gegen meinen Extrem Maskulinen Körperbau kann ich absolut nichts tun.Damit muß man lernen zu leben.Und mittlerweile ist es mir egal was andere über mich denken.Ich bin ich und das war es.Es gibt leider auch Leute die noch so hart an sich arbeiten und es bringt nichts,da sich die Natur dachte,die nerve ich bis aufs Blut.Nicht alle sind perfekt.


RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - Eva_Tg - 20.08.2016

Da sieht man eben, von was für unterschiedlichen Zahlen und Ansichten man ausgehen kann.
Die einen sehen die meisten Probleme beim Job, die anderen sehen die meisten beim Passing.
Wie gesagt solche Probleme mit dem Passing kenne ich gar nicht. Es ist ganz selten, dass Leute mal vermuten, dass ich nicht immer eine Frau war. Wie z.B. auf der Arbeit, soweit ich das sehe hat noch keine Kollegin meine Transidentität bemerkt und ich bin schon fast drei Monate in der Firma. Oder ein anders Beispiel, ich bin eine der wenigen, die sagt sie macht die HRT nicht fürs Passing, sondern eigentlich nur wegen dem Brustwachstum. Um als Frau zu leben brauche ich die HRT sicherlich nicht, das mache ich nur für mich bzw. für meine Minderwertigkeitskomplexe wegen meinen Brüsten.


RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - chipsi - 20.08.2016

Wenn man keine Probleme mit dem Passing hat, und stealth lebt, und von allen als Frau gesehen wird und nicht als Transfrau, dann wird es auch keine Probleme - soweit es den Job betrifft - geben. In dem Fall hat man die gleichen Probleme, Chancen und Jobaussichten wie jede andere Frau auch. Und welchen Job man bekommt wird primär von der Qualifikation und Berufserfahrung abhängen und hat dann nichts damit zu tun ob man jetzt TS ist oder nicht, weil es ohnehin niemand weiss.

Die Probleme in der Arbeitswelt beginnen ja erst wenn man über ein eher schlechtes Passing verfügt und dann nicht als Frau sondern eben als Transfrau wahrgenommen wird. Im besten Fall stellt das auch kein Problem dar, aber es kann auch sein, dass man dann wie ein Alien behandelt wird.


RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - Meandra - 20.08.2016

(17.08.2016, 13:12)Zara schrieb: Je älter ich wurde, und desto "voller" meine Geldbörse wurde, desto öfters hatte ich dann auch gezielt Frauenkleidung für mich bestellt. Vieles davon habe ich auch wieder der Caritas & co. gespendet, weil ich mir immer wieder sagte, ich sei ein Mann und brauche die Klamotten nicht. Doch einige Zeit später bestellte ich wieder neue Dinge.

kommt mir sehr bekannt vor.

(17.08.2016, 13:12)Zara schrieb: Derzeit frage ich mich immer öfters, wie das Leben als Frau denn wäre; und ob es besser sein würde? Ich bin meistens eigentlich sehr zufrieden mit meiner aktuellen Lage, ich hab einen guten Job, eine Beziehung mit einer unglaublich tollen Frau, und auch sonst läuft alles eigentlich gar nicht so schlecht. Trotzdem denke ich jetzt schon wieder seit Wochen, das ich vielleicht doch etwas ändern sollte. Jedoch kann ich nicht einfach von heute auf morgen beschließen, dass ich jetzt anders leben will. Ich kann zumindest mit Sicherheit sagen, dass ich meine Freundin (die ich über alles liebe) verlieren würde. In meiner Arbeit würde ich, zumindest denke ich das auf Akzeptanz stoßen, wobei natürlich auch viele Fragen gestellt werden würden.

Du bist dir sehr unsicher, was deine Gefühle betreffen. Überstürze nichts und warte ein wenig ab. Vielleicht ändert sich die Lage und du bist dir wirklich sicher, ob du Männlein oder Weiblein bist. Ich habe mir auch sehr lange, fast 17 Jahre den Kopf zerbrochen, bis ich mir endlich sicher war und mich selbst mal mir gegenüber geoutet habe. Das ist der erste Schritt. Zu sich und zu dem stehen. Alles andere wäre nur Spekulation. 

Also meine Frau hält zu mir und will auch die Ehe fortführen. Die Arbeit ist immer so ein Knackpunkt. Ich für meinen Teil bin immer noch dort und werde dort als Frau akzeptiert. 

(17.08.2016, 13:12)Zara schrieb: Mittlerweile wollte ich schon die Antibabypille (ja ich weiß, ich sollte dies nicht tun) von meiner Freundin schlucken, um vielleicht mal zu testen wie sich das ganze anfühlt und zu sehen ob ich leichte Veränderungen wahrnehmen kann und wie mir das Alles dann gefällt; aber das ist eigentlich auch keine Lösung für die Sache. 


Antibabypillen bringen nichts. Zu geringe Dosis, und deine Freundin wird´s merken.

(17.08.2016, 13:12)Zara schrieb: Meine Freundin wohnt quasi bei mir, sprich ich hab mittlerweile eigentlich auch so gut wie keine Zeit mehr, die Frau in mir rauszulassen; und ich denke das deswegen der Drang zur Zeit auch höher ist. Sonst konnte ich einfach in meinen Kleiderschrank greifen und mir ein schickes Kleid, Shorts + Top oder Ähnliches rausholen und für einige Zeit eben als Frau durch die Welt laufen.

Warst du schon als Frau draußen unterwegs? 

(17.08.2016, 13:12)Zara schrieb: Vielleicht hat ja die ein oder Andere etwas Ähnliches durchgemacht und hat Tipps für mich?

- Sarah

Mein Tipp ist: abwarten. Ich kann dir keinen Zeitraum nennen. Aber lasse das ganze mal sacken. Irgendwann wird der Moment kommen, wo du dir sicher bist. 

Vg. Meandra


RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - Zara - 29.08.2016

Danke für die vielen Antworten. Ich war jetzt einige Zeit auf Urlaub, da konnte ich die Nachrichten nicht checken.

Ja ich war schon (mehrmals) "als Frau draußen" unterwegs. Natürlich immer mit ganz vielen bedenken, ob man meine männliche Seite nicht doch sehen kann, aber ja getan ist getan. (:

Die Antibabypille war nur eine Idee, aber nicht wirklich gedacht zur Umsetzung... Hatte viele Gedanken, teilweise eben auch nicht so kluge. (:

Ich werd in mich kehren, um die für mich beste Lösung finden.

Danke für alles. <3