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Gert Postel und die Psychiatrie - Lydia Faustus - 04.10.2018 Hier findet ihr ein bemerkenswertes Interview mit https://www.rhetorikmagazin.de/?p=4408 Gert Postel wurde bekannt, weil er es geschafft hat -(obwohl "nur" gelernter Postbote)- jahrelang als leitender Oberarzt in einer Psychiatrie zu arbeiten. Dadurch hat er die Psychiatrie im Ganzen als das entlarvt, was es ist: Hochstapelei! Ich weiß nicht wie Gert Postel so privat ist, aber es ist mir auch egal, weil er für mich ein Held ist. Helden haben auch ihre Fehler und sind privat meisten sicherlich schwierig, aber sie sind eben Helden. Meine Etikettierung für Gert Postel ist "Held", da kann er sich gerne gegen verwehren. Die Verlinkung des Interviews ist hier deshalb gut aufgehoben, weil hier im Forum viele Menschen unterwegs sind, die mit Psychiatern so ihre Probleme gehabt haben. Das Interview klärt vielleicht einiges. Hier ein paar Auszüge: Gibt es einen anderen Begriff (Der Begriff der als Etikettierung gefallen ist, ist "Hochstapler"), bei dem Sie sagen, dieses Etikett würde besser zu Ihnen passen? Ich habe überhaupt nicht die Sehnsucht nach Etikettierungen. Selbst der schlichteste Mensch ist zu komplex, um seine Persönlichkeitsstruktur auf ein Wort zu reduzieren. Wenn Sie sich aber in einem Vorstellungsgespräch bei einer Klinik bewerben, und Sie behaupten, Sie hätten bestimmte Qualifikationen, die Sie gar nicht besitzen – ist das keine Lüge? Die Betrüger zu betrügen war schon immer eine List der Schwachen gegen die vermeintlich Starken. Insofern wäre diese Lüge für mich möglicherweise gerechtfertigt. Ich hatte ja ein bestimmtes Ziel, ich wollte mich aus Rache über die Psychiatrie lustig machen. Was hat Sie angetrieben? Das Motiv war letztendlich der Suizid meiner Mutter. Sie hatte eine Depression, und ein Psychiater hatte ihr zwar antriebssteigernde, nicht aber depressionslösende Medikamente gegeben. Das hat dazu geführt, dass sie das Destruktive der Depression im Suizid ausagiert hat. Es war ein Behandlungsfehler mit fatalen Konsequenzen. Irgendwann habe ich mich dafür „entschieden“, mich über Psychiatrie öffentlich lustig zu machen.[...] Psychiatrie ist ein Sprechberuf, er lebt vom Reden. Sie haben die Psychiatrie einmal als „Schwafelkunst“ bezeichnet. Wie meinen Sie das? Die Psychiatrie lebt von Wortakrobatik, vom Hin- und Herwerfen leerer, das heißt keiner Anschauung entnommener Begriffe. Ich kann mit Hilfe der psychiatrischen Sprache alles beweisen, jeweils auch das Gegenteil und das Gegenteil vom Gegenteil. Das ist alles sehr unseriös. Dabei verfügt die Sprache der Psychiatrie über eine begrenzte Nomenklatur, die jedoch gut klingt. Es sind nicht viele Begriffe? Nein, das lernen Sie an einem Wochenende. Was ist der Unterschied, wenn ein Postbote mit seinen Kunden spricht und wenn ein Psychiater mit seinen Patienten spricht? Das können Sie nicht vergleichen, denn der Psychiater spricht mit seinem Patienten zunächst in einem Hierarchieverhältnis, das sich daraus ergibt, dass der Psychiater – implikativ – nach seiner Selbsteinschätzung der Gesunde ist, während der Patient die Rolle des Kranken zu spielen hat. Daraus ergibt sich die Macht des Psychiaters und seine Definitionshoheit über die emotionale Verfassung des ihm ausgelieferten „Patienten“. Wie hatten Sie selbst diagnostiziert? Wie Psychiater das so machen. Psychiatrische Diagnostik ist simpel. Es gibt Persönlichkeitsstörungen, es gibt Depressionen, es gibt Psychosen – und nicht viel mehr. Man muss nur Symptome unter Krankheitsbegriffe subsumieren können, das kann jede dressierte Ziege und sogar ein mittelbegabter Hauptschüler. Nehmen Psychiater Patienten ernst, wenn sie mit ihnen sprechen? Vielfach nicht. – Es gibt aber auch anständige Psychiater, die, obschon sie Psychiater sind, über einen dem Menschen zugeneigten Charakter verfügen. RE: Gert Postel und die Psychiatrie - KosmicBlues - 04.10.2018 Also Schatz, eindeutig: Du leidest mehr als offensichtlich an einer kognitiv induzierten Verzerrung in der steroetypen Urteilsbildung! Hab ich bei Dr. Postel gelernt! |