Meine Erfahrungen mit Haarentfernung

[chipsi]

Aus aktuellem Anlass möcht ich mal meinen Leidens- bzw. Erfolgsweg schildern soweit es das Thema Haarentfernung betrifft. Es handelt sich um meine persönlichen Erfahrungen und die sind nicht zu 100% auf andere übertragbar, das nur als Warnhinweis

Noch vor meiner Transition hat mich die Körperbehaarung genervt, also hab ich mir folgendes IPL-Gerät bestellt:

http://www.amazon.de/Remington-IPL6000F-...ington+ipl

Benutzt hab ich das Ding ein paar Monate lang für Beine und Oberkörper, gebracht hat es so gut wie nichts, für permanente Haarentferung war es zwar eh nicht ausgelegt, aber nichtmal sonderlich eingebremst wurde das Haarwachstum.

Als es dann irgendwann darum ging auch die Gesichtbehaarung los zu werden, bin ich auf folgendes Produkt reingefallen:

http://www.amazon.de/RIO-CNHR2-CNHR-Elek...entfernung

Reingefallen deswegen, weil die einzige Wirkungsweise auf dem Plazebo-Effekt beruht. Das Gerät kann von der Funktionsweise her schon nicht funktionieren... aber egal.

Zwischenzeitlich habe ich Lasern beim Hautarzt begonnen, und das war doch sehr erfolgreich, wenn auch mit tränenden Augen verbunden. Nach den ersten Sitzungen sah ich zeitweise aus wie ein Streifenhörnchen, weil man genau sehen konnte wo die Bahnen vom Laser im Gesicht waren.

Man konnte direkt nach dem Lasern einen Teil der Haare wegwischen, etliche sind dann immer innerhalb von 1-2 Wochen ausgefallen. Da Lasern viel stärker als IPL ist, wird übrigens peinlichst darauf geachtet nicht die gleiche Stelle 2x zu blitzen.

Einmal war ich auch in DE bei einer bekannten Adresse für Nadelepilation, das war aber auch nicht sehr erfolgreich, dafür sehr schmerzhaft. Kann aber auch mit meinen sehr problematischen Haarwurzeln zusammenhängen. Ohne örtliche Betäubung würde ich das jedenfalls nicht mehr machen.

Inzwischen hab ich dann auch ein IPL-Studio aufgesucht um auch auf den Beinen und im Oberkörperbereich dem Haarwuchs dem Kampf anzusagen. Der Erfolg ist zwar nicht so gross wie beim Lasern, aber dafür ist es vergleichsweise günstig und weniger Haare sind es inzwischen auf alle Fälle.

An dieser Stelle muss ich anmerken dass auch die HRT ihre Wirkung gezeigt hat, und auch dadurch die Haare dünner geworden sind und nicht mehr so schnell wachsen.

Irgendwann hab ich bemerkt dass zwar die dunklen Stoppeln im Gesicht durchs lasern soweit eliminiert waren, dass ich es nicht mehr mit make-up abdecken musste. Und DAS war wirklich ein Erfolgserlebnis.

Dummerweise kamen viele farblose und helle Haare im Gesicht zum Vorschein. Ob die schon vorher da waren oder manche durchs lasern hell geworden sind, das kann ich nicht beurteilen.

Also hatte ich eine Idee.... und jetzt kommts... Bitte nicht nachmachen, ausser ihr wisst was ihr tut!!

Im I-Net gabs einen Schaltplan um sich selber ein Nadelepilationsgerät zu basteln mithilfe einer 9V-Batterie. Das hab ich auch gemacht und mir die Nadeln dazu aus Übersee bestellt.

Und es hat funktioniert. Dabei gabs nur 2 Probleme. Erstens dauerte es pro Haar rund 60sek., da das Gerät nur mit Elektrolyse und ohne Erhitzung funktionierte.

Zweitens, und das war das viel grössere Problem, erforderte es eine Menge Geschick und ein wirklich ruhiges Händchen um die Nadel am Haarkanal entlang zur Wurzel zu führen, und das war aber notwendig damit es funktionierte.

Dafür gibt es spezielle Schulungen, damit man das bei anderen Personen machen kann. Ich kanns zwar inzwischen, allerdings nur bei mir selbst, in Verbindung mit einem 10x Vergrösserungsspiegel, bzw. einer Lupe.

Schliesslich bestellte ich über ebay aus England ein gebrauchtes Elektrolysegerät inkl. Zubehör und einer Menge Nadeln, und zwar so eines wie das hier:

http://www.ebay.co.uk/itm/STEREX-SX-B-BL...1855718557

Als ich es ausprobierte war ich anfangs etwas frustriert, da ich mich bei den Einstellungen nicht wirklich höher raufgehen traute, und darum gings auch nicht viel schneller.

Aber probieren geht über studieren, und inzwischen komm ich mit den Einstellungen recht gut zurecht, so dass die Haarwurzel teilweise schon nach 2sec. gekillt wird.

Mir ist schon klar dass man dafür eine Schulung machen sollte, nur erstens hab ich berufsbedingt etwas Erfahrung mit sehr feinen Dingen, und zweitens hab ich mich sehr vorsichtig herangetastet.

Es gibt 2 Voraussetzungen die gegeben sein müssen damit es korrekt funktioniert (das gilt aber auch wenn man zum Profi geht):

Erstens ist das Einführen der Nadel alles andere als einfach. Aber wenn es richtig eingeführt wird, tut das nicht sonderlich weh und es darf keinesfalls bluten (sonst ist man nicht bei der Haarwurzel).

Zweitens muss sich das Haar mitsamt der Wurzel schmerzfrei und mit sehr wenig Widerstand herausziehen lassen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist die Haarwurzel auch nicht gekillt.

Wenn es richtig gemacht wird treten KEINE Hautschäden auf und auch die Haut ist nur ein paar Tage gereizt bzw. man hat rötliche Punkte. Wenn es falsch gemacht wird dann kann man sehr viel Schaden anrichten...

Soviel zu dem Thema, und bitte macht das jetzt bloss nicht nach und sagt dann "Bei chipsi hats ja auch funkioniert!"... Sondern geht bitte zum Spezialisten der sich damit auskennt.

Zur Betäubung gibts in der Apotheke übrigens Emla-Salbe, die ist aber relativ teuer.

Mit all den Möglichkeiten die ich bisher ausprobiert hab, bin ich soweit zufrieden für mich eine Lösung gefunden zu haben um nicht wg. dem Haarwuchs verzweifeln zu müssen. Laser im Gesicht war sehr erfolgreich, mit IPL am Körper lass ich mich weiterhin behandeln, und das mit der Nadelepi ist eben etwas sehr spezielles.

Nochmals zum Thema "Was genau zersört die Haarwurzel?":

Nun, entweder die Haarwurzel wird für kurze Zeit auf eine gewisse Temperatur erhitzt (Das passiert beim Lasern und IPL, bzw. auch bei der Nadelepi wenn man mit Thermolyse arbeitet)

Oder es wird im Haarkanal, da wo die Wurzel sitzt, eine Lauge erzeugt die die Wurzel zerstört (das nennt man dann bei der Nadelepi Elektrolyse)

Die Kombination Hitze+Lauge heisst "Blend" und das geht nur bei der Nadelepi.

Haarentfernung kann etwas sehr mühsames, teilweise schmerzhaftes und langwieriges sein und wirklich ins Geld gehen, aber irgendwann sollte der Erfolg sichtbar sein und man kann sich darüber freuen von diesem Übel (grösstenteils) befreit zu sein.

Nur gibts auf diesem Gebiet auch vieles was eben nicht wirklich funktioniert und deswegen würde ich einfach aufpassen worin man sein Geld hineinsteckt. Alles was die Haarwurzeln nicht definitiv abtötet, und zwar bis ans Lebensende ist eigentlich umsonst.

[chipsi]

... noch was vergessen:

Haare die in der falschen Wachstumsphase waren als sie gekillt wurden können wieder nachwachsen, dann muss man halt nochmals drüber gehen. Das ist aber normal und kann (meines Wissens) bei jeder Methode passieren.

Die aktuelle Wachstumsphase festzustellen ist eigentlich nicht möglich, aber wenn man bestimmte Intervalle zwischen den Sitzungen einhält, kann man davon ausgehen das sich die Haare in der richtigen Phase befinden.

Jedenfalls nicht wundern wenn Haare wiederkommen die schon mal wegwaren, das kann mit dem obengenannten zusammenhängen.

Auch können Haare an neuen Stellen wachsen wo früher noch keine waren, wenn man bspw. älter wird, unser Körper hat da teilweise sehr komische Vorstellungen. Da ist dann auch nicht die falsche Methode schuld, sondern man muss dann eben nachbehandeln.

[S4R4h]

Danke Chipsi, sehr interessant!

Ich blick trotzdem nicht so durch - gibt es also Leute, die mit dem Lasern dauerhaft den Bart entfernt haben?

[chipsi]

(11.04.2016, 21:38)S4R4h schrieb: Ich blick trotzdem nicht so durch - gibt es also Leute, die mit dem Lasern dauerhaft den Bart entfernt haben?

Also soweit ich weiss ist Lasern bei überwiegend dunklem - am besten schwarzen - Barthaaren eigentlich das sinnvollste. Und grundsätzlich ist es dauerhaft, also für immer.

Je dunkler das Haar ist umso stärker erwärmt es sich beim Lichtblitz und damit auch die Haarwurzel, und bei einer bestimmten Temperatur sollte diese zerstört werden und es wächst auch nix mehr nach. Deswegen ist es bei blonden, rotem oder farblosen Haaren relativ sinnlos, weil bei denen das Licht nicht in Wärme umgewandelt wird, bzw. viel zu wenig um was zu bewirken.

Nachdem bei mir die schwarzen Haare durchs lasern fast alle weg waren, gabs noch etliche farblose, und ich bin mir nicht sicher ob die schon immer da waren, oder ob möglicherweise beim lasern vielleicht manche Haarwurzeln nur soweit geschädigt wurden dass sie jetzt eben feinere farblose Haare produzieren. Das lässt sich nachträglich auch schwer feststellen.

Theoretisch kann man einen Bart auch nur durch Nadelepilation entfernen lassen. Nachdem dabei aber meist nach Stunden abgerechnet wird und nur eine gewisse Anzahl an Haaren pro Stunde entfernt werden können, stell ich mir das ziemlich teuer vor. Andererseits, wenn jemand ausschliesslich helle Barthaare hätte, wärs die einzige Möglichkeit.