Hormone für Haarwuchs

[Julia Moniquè Chantal]

Je schneller der Stoffwechsel läuft, desto schneller wachsen Deine Haare.
Des bedeutet, ausgiebige abwechslungsreiche Ernährung nicht allzu knapp und Koffein, und sie wachsen bis zu zwei Zentimeter pro Monat.
Wenig Nahrung, Diät und Sommer, und Du schaffst etwa einen Zentimeter pro Monat.
Im Sommer tendiert der "Fellwuchs" naturgemäss dazu, etwas langsamer abzulaufen als im Winter.
Dann die Haare nach dem Baden nicht trocken wuscheln weil da werden die Spitzen brüchig, auch wenn man des als Mann immer so gewohnt war mit dem 4cm Kurzhaarschnitt.

Es gibt natürlich diverse Haarewuchspräperate und Ähnliches, des musst Du selbst für Dich rausfinden was gut ist diesbezüglich kann ich Dir keine Tips geben weil ich sowas nicht nutze. Ich weiss nur aus pro Ana Erfahrung, wenig Nahrung fast kein Haarwuchs, viel futtern starker Haarwuchs.

[Angelika]

Tja, viel futtern und rasant zunehmen. Nur leider nicht bei der Haarlänge.

[Eva_Tg]

Na ja, ich werde mir das Finasterid auch mach besorgen und dann auch mal ein Feedback geben.

[Eva_Tg]

Nun, mein Hausarzt hat mir auf Grund dieser Studie http://www.arznei-telegramm.de/html/2010...16_01.html von Finasterid abgeraten. Das ein Hormon-Blocker nicht unbedenklich ist war mir von Anfang an klar.
Er hat mir stattdessen Alfason Crinale verschrieben, nur was ich mit einem Mittel mit Hydrocortison soll, das frag ich mich immernoch.

Ich hätte natürlich auf das Finastrid bestehen können, aber ich wollte vorher die Studie lesen. So wie ich das sehe, ist das Risiko vertretbar, weil es keine Alternative gibt.

Ich werde wohl nochmal mit ihm reden müssen und ihn über meine Geschlechtsidentätsstörung ins Bilde setzen müssen. Etwas was ich bis jetzt immer vermieden habe. Klingt lächerlich, auch wenn ich sonst so offen damit umgehe, aber hier verspüre ich doch ein Scharmgefühl, weil er seit meiner Geburt mein Kinder- bzw. Hausarzt ist.

*Seufz* Manchmal ist das Leben echt kompliziert oder ich mache es mir zu mindestens kompliziert.

[Angelika]

Eva, es geht dabei ja hauptsächlich um die Diagnose. Es stimmt natürlich, dass Finasterid ein Hormonblocker ist. Dazu muss man aber wissen, dass der männliche Haarausfall am Kopf, und somit die Glatzenbildung mit den Hormonen zusammenhängt.

Das Testosteron wird im Körper zu Dihydrotestosteron abgebaut, und dieses schädigt die Haarwurzeln am Kopf, was letztlich zu Haarausfall, und sobald diese Haarwurzeln tot sind, zur Glatze führt.

Finasterid blockiert nun diesen Abbau, und schützt somit die Haarwurzeln. Allerdings sollte von diesem Wirkstoff nicht mit viel mehr als 1 mg/Tag zugeführt werden, um andere Nebenwirkungen hintanzuhalten.

Besorgt man sich also z. B. das Medikament "Proscar", das für die Anwendung bei Prostataerkrankungen gedacht ist, muss man die Tabletten, die 5 mg Finasterid enthalten, entsprechend teilen.

Beim Verschreiben sollte der Arzt im Hinblick auf die Diagnose also eher kreativ sein um das Medikament von der KK bezahlt zu bekommen.

[iris_evenstar]

Um dem Haarausfall entgegenzuwirken, musst du auch nur 1mg Finasterid täglich nehmen. Die allermeisten Fälle von Brustkrebs gab es laut der Studie bei Patienten mit Prostatahyperplasie, die 5mg Finasterid/d einnahmen. Außerdem stehen die Fälle in Zusammenhang mit Gynäkomastie und einem erhöhten Estradiolspiegel. Ich nehme Finasterid jetzt seit mittlerweile 5 Jahren (2,5mg/d) und habe beides nicht - leider... Auch Auswirkungen auf Libido, Psyche Ejakulatsmenge, und Spermienqualität (wurde ermittelt, da ich vor der möglichen HRT sicherheitshalber welche kryokonservieren habe lassen) gab es keine. Natürlich kann ich nur von meinem Einzelfall sprechen!

Übrigens gibt es möglicherweise bald ein Medikament, dass dem Haarausfall wirklich zielgerichtet an der Ursache entgegenwirkt: http://diepresse.com/home/science/742671...e/index.do

Und ja, ich würde auf jeden Fall empfehlen, den Arzt über deine TI zu informieren. Ich verstehe aber dein Zögern - genauso ist es mir ergangen, als ich damals wegen des Androcur meinen langjährigen Hausarzt informieren musste. Es war aber dann gar kein Problem.

[Eva_Tg]

Nun, von den 53 Fällen Brustkrebs unter Finastrid waren 50 unter 5mg/d und 3 unter 1mg/g. Sprich 50 bei Behandlung einer vergrößerten Prostata und 3 bei Behandlung von Haarausfall. Mir erscheint das Risiko damit sehr gering, außerdem ist nicht zweifelfrei geklärt ob der Brustkrebs allein auf das Mittel zurückzuführen ist oder noch andere Faktoren unberücksichtigt sind.
Fakt ist jedenfalls,daß das Arzneimittel Telegramm die Empfehlung ausspricht Finastrid nicht bei Haarausfall einzusetzen und als Arzt muß er diese Empfehlung weitergeben.
Wie gesagt ich kann auf das Rezept bestehen, aber irgendwie fühlt man sich komisch dabei.

Wo wir gerade von komisch fühlen reden, deswegen ja auch das Zögern mit meinem Arzt über die TI zu reden, ich finde es sehr komisch ihm erzählen zu müssen, daß er seit Jahrzehnten jemanden behandelt, der halt TI hat und er hat nie was gemerkt. Ich gehe auch nicht davon aus das es irgendein Problem gibt, ich finde nur die Situation sehr komisch bis surreal. Ich weiß auch nicht, warum es hier etwas besonderes ist, nicht mal beim Outing vor meinen Eltern habe ich mir so viele Gedanken gemacht.

Was die Kosten angeht, die werde ich selbst tragen müssen, also Privatrezept, weil er bei meinem Alter nur schwer mit Prostataproblemen argumentieren kann.

[Angelika]

Als ich meinen Hausarzt im Jahr 2002 gebeten habe mir eine Überweisung vom Spital zu einem Speziallabor für Cytogenetik umzuschreiben, und dort MzF-TS als Diagnosegrund draufgestanden ist, hat er nicht eiman gewusst was Transsexualität tatsächlich ist. Er dachte ich hätte Probleme beim Sex mit meiner Frau. Also mussge ich ihm erst einmal erklären worum es ging.

Aber seither ist das alles kein Problem mehr. Jahre später hat er mich dann einmal gefragt was da genau gemacht wurde und mich gebeten ob er sich das OP-Ergebnis ansehen darf. Naja, bei Ärzten habe ich da kein größeres Problem damit.

Dass er Dir von Finasterid abrät, wenn er Deinen transidenten Hintergrund nicht kennt, kann ich schon verstehen. Es wird Dir also vermutlich gar nichts anders übrig bleiben, als offen mit ihm zu reden. Aber als Arzt unterliegt er der Schweigepflicht. Ein Coming Out dort ist vermutlich weniger Problematisch als eines im Freundeskreis.

[Hanna Maria]

(17.04.2012, 20:08)iris_evenstar schrieb: Ich nehme Finasterid jetzt seit mittlerweile 5 Jahren (2,5mg/d)

Liebe Iris,
Ich nehme Finasterid seit 2 Jahren (1,25 mg/d) weiß aber nicht zweifelsfrei, ob das überhaupt eine Wirkung hat. Hat das bei dir eine Wirkung?


Hanna Maria

[iris_evenstar]

(17.04.2012, 23:16)Hanna Maria schrieb:

(17.04.2012, 20:08)iris_evenstar schrieb: Ich nehme Finasterid jetzt seit mittlerweile 5 Jahren (2,5mg/d)

Liebe Iris,
Ich nehme Finasterid seit 2 Jahren (1,25 mg/d) weiß aber nicht zweifelsfrei, ob das überhaupt eine Wirkung hat. Hat das bei dir eine Wirkung?


Hanna Maria

Ja, definitiv. Meine Friseurin machte mich damals darauf aufmerksam, dass sich meine Haare am Hinterkopf ausdünnen. War noch nicht superschlimm, aber definitv gut zu sehen. Panisch habe ich dann nach Lösungen gesucht und in der Folge mit Finasterid begonnen. Nach ein paar Wochen hat sich dann der Haarausfall (erwartungsgemäß) verstärkt und etwas später hat dieselbe Friseurin mir dann bestätigt, dass lauter neue kurze Haare nachkommen. Mittlerweile sieht mein Hinterkopf genauso aus wie früher immer, und der Haarausfall scheint gestoppt zu sein, obwohl ich sonst keine Hormone nehme.

Bei den Geheimratsecken ist das ein anderes Thema - dort wirkt Finasterid normalerweise nicht und die habe ich mit einer Haartransplantation beseitigen lassen.

Auf den Fotos siehst du das Ergebnis.