Schminktipps für Transgender bei der Arbeit

[Sandra_Graz]

Hallo Liebe Mitschwestern da ich seit 2.4 2013 auch bei mir in der Firma als Sandra bekannt bin und auch so Arbeiten gehe. Würde ich mich interessieren wie die unter euch die auch schon diesen Schritt gemacht haben, ihr Makeup gestalten. Zur Zeit bin ich immer eher dezent geschminckt mit einem dezenten Lippenstift Kajal und ein bisschen Mascara. Ab und zu auch ein bischen Rouge Gerne würde ich aber auch wissen wie ihr euren Arbeitstag so als Frau erlebt, wie ihr geschminckt seit. Ausserdem was macht ihr das nicht alle 4 Stunden euer Bartschatten durch das Makeup durch scheint. Ich freue mich über eure Tips !

Alles Liebe Sandra

[jasminchen]

(15.04.2013, 17:15)Sandra_Graz schrieb: Ab und zu auch ein bischen Rouge Gerne würde ich aber auch wissen wie ihr euren Arbeitstag so als Frau erlebt, wie ihr geschminckt seit.

Am Anfang habe ich jeden Tag fast 2 Stunden mit herrichten verbracht. Es war mir sehr wichtig meinen Mitarbeitern eine Frau zu präsentieren und nicht etwas dazwischen. Das ist sehr wichtig, damit die Mitarbeiter schnell umlernen können. Dazu gehört auch die Stimme und das Auftreten. Im Grunde hab ich mich am Anfang ein wenig verstellt. Mich mehr von meiner weichen Seite gezeigt, was auch für mich selbst wichtig war, um in die Rolle gut hinein zu wachsen.

(15.04.2013, 17:15)Sandra_Graz schrieb: Ausserdem was macht ihr das nicht alle 4 Stunden euer Bartschatten durch das Makeup durch scheint.

Erst dann als Frau auftreten, wenn schon 80% des Bartes entfernt wurden. Sprich, ich habe einfach mit dem Outing so lange gewartet, bis der Bart fast unsichtbar war. Außerdem die Stimme genug weiblich war, dass auch von da her das Bild stimmig war.
Vorher habe ich Camouflage MakeUp verwendet und mein Bart wuchst nicht so schnell. Das hat einen Tag gereicht.

Und heute? Ich gehe fast immer ungeschminkt in die Firma. Ich ziehe fast jeden Tag Jeans, T-Shirt und Turnschuhe an. Früher war es "Pflicht" jeden Tag mit Rock und höheren Schuhen zu kommen. Mein Verhalten ist härter geworden und stark, fast wieder ein wenig zu männlich.
Aber das bin ich, das ist mein wahres Wesen. Eine starke Frau, die dann hübsch ist, wenn sie es sein will und sich von Männern nicht auf den Kopf scheißen lässt.

[Jacob Winter]

@ Jasminchen

Zitat: "und sich von Männern nicht auf den Kopf scheißen lässt".
War das dann nötig, eine solche Bierzelt-Sprache in der (Forum-)Öffentlichkeit? ? Finde Dich zwar noch immer eine "starke Frau" aber das gehört nun aber gar nicht dazu....
LG Jacob Winter

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[jasminchen]

Ist zwar OT, aber unser Freund verdient eine Antwort:
Ich bin wie ich bin, spreche wie ich will und benutze die Worte die ich benutzen will. Außerdem benutze ich eine plakative Sprache und halte sehr wenig von Klischees.
Ich bin stolz darauf, dass ich "mich nichts scheiße", wie eine Freundin es mal ausgedrückt hat. Das war, als ich oben ohne auf eine Steg am Erlaufsee gesessen bin.
Ich weiß natürlich mich zu benehmen, aber das Bild der braven Frau aus den 50er Jahren passt so gar nicht zu mir. Generell gehe ich eher frech mit meinen Arbeitskollegen um. Ich tue Dinge, die sonst keine Frau tut und ich sage meinen Kollegen auch alles mögliche ins Gesicht. Das würde eine unterwürfig erzogene Frau so auch nicht sagen, wie ich es tue. Für mich ist das Stärke und ich bin stolz auf meine Stärke!

[Jacob Winter]

@ Jasminchen

Nochmals: Der Thread hat den Titel. "Schminktips bei der Arbeit". Und da hat eine solche (öffentliche) Fäkalsprache - jetzt schon zum zweiten Mal - nichts zu suchen. Hat auch nichts aber auch gar nichts mit der "braven Frau aus den 50er Jahren" zu tun. Und noch weniger passt "Das würde eine unterwürfig erzogene Frau so auch nicht sagen, wie ich es tue". Schade wie Du das alles so siehst....! Merke: Eine (öffentliche) Entgleisung bleibt immer eine (öffentliche) Entgleisung. Und peinlich dazu! Auch in einem Forum wie diesem. Basta!

[lilalisa]

Nichts für ungut, meine Lieben,

aber das hier ist (noch) ein freies Land. Jasminchen hat weder beleidigt noch herabgewürdigt. Vielleicht hat sie mit der einen Wortwahl die Grenze guten Geschmacks überschritten (vielleicht zumindest für einzelne hier).

Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten!

Gott (oder welche höhere Instanz auch immer) bewahre uns vor Blockwarten und Moralaposteln.

Ich jedenfalls bin für mehr Liebe in dieser Welt!

Bussi,
Lisa

[Yuna]

Um wieder zum Thema zu kommen:

Ich denke, es hängt davon ab, wo man arbeitet und welchen Beruf man hat.
Als Portier in einem noble Hotel sollte man nicht übertreiben während es als Friseurin gar nicht schlimm ist. Bisschen Kajal und Mascara sind aber überall erlaubt, lediglich beim Lidschatten, Mundkonturen etc würde ich aufpassen. Generell sind aber in einem 2000€ brutto + Job Schlauchbootlippen und Nicky Minaj Style ein No Go finde ich

[jasminchen]

Man kann das nicht so pauschal sagen, Yuna. Das Makeup muss zum Outfit passen. Wenn ich so meine ca. 300 Arbeitskolleginnen anschaue, so findet man da jeden Typus Frau und somit auch fast jeden Kleiderstil und das Makeup dazu.

Ich selbst trage auch mal 12cm High Heels und einen Minirock. Das sieht dann aber weder tuntig noch billig aus. Generell schminke ich mich nur noch, wenn ich etwas anderes als Jeans anhabe. Dann aber fast immer und wenn es nur Eyeliner und Wimperntusche ist. Dann auch immer mit Kontaktlinsen und keine Brille. Da sieht einfach jünger, gesünder und attraktiver bei mir aus.
Ist es einmal ein kurzes Kleid, weil durch meine Größe dieselben immer kurz werden, dann sind auch die Augen entsprechend geschminkt. Also bei mir immer in die Richtung Smokey Eyes, weil ich es nur so gelernt habe. Dabei kommt es auf die Farben an, welche ich am Abend dunkler, als während des Tages wähle. Ich mache es aber auch am Tag dunkler, wenn ich am Abend ausgehe. Ist mir dann auch Wurst, dass es für den Tag ein wenig erotischer aussieht. Eine Kollegin hat immer kohlschwarze Augen, seit Jahren und trägt dazu Jeans und ein T-Shirt.

Mit den Schuhen halte ich es eher so, ist der Rock kurz, dann sind die Schuhe niedriger. Ist aber nicht immer so. Ich versuche eben normal und nicht billig auszusehen. Generell habe ich meine 10cm Pumps im Coco Style am liebsten an, weil die so klassisch elegant sind und zu fast allem passen.

Am Anfang habe ich übrigens keine Röcke und keine hohen Schuhe angezogen, damit die Kollegen es leichter bei der Umstellung haben. Da war ich auch eher in dezenteren Farben geschminkt, immer zum Oberteil passend. Den ersten Rock und die Pumps zog ich dann zu einer Firmenfeier nach 2 Wochen an.

Generell ist weniger mehr in der ersten Zeit, meiner Erfahrung nach.

[Granada]

Hallo jasminchen!

(15.04.2013, 18:01)jasminchen schrieb: Und heute? Ich gehe fast immer ungeschminkt in die Firma. Ich ziehe fast jeden Tag Jeans, T-Shirt und Turnschuhe an. Früher war es "Pflicht" jeden Tag mit Rock und höheren Schuhen zu kommen. Mein Verhalten ist härter geworden und stark, fast wieder ein wenig zu männlich.
Aber das bin ich, das ist mein wahres Wesen. Eine starke Frau, die dann hübsch ist, wenn sie es sein will und sich von Männern nicht auf den Kopf scheißen lässt.

Genau das mache ich aber schon von Anfang an so. Ich schminke mich nie! Ich bin in der Firma schon als Frau anerkannt, obwohl ich gerade mal mit der Epilation des Bartes angefangen habe, mir seit nun gut 12 Monaten die Haare wachsen und seit ca. 6 Monaten auch beim Friseur meines Vertrauens einen Damenhaarschnitt machen lasse mit der Maßgabe, ja nicht zuviel abzuschneiden, denn ich will die Haare noch weiter wachsen lassen. Ansonsten hat sich mein Wesen ja nicht verändert und genau deswegen will ich auch nicht Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um bei jedem den Eindruck zu erwecken, ich wäre eine Frau. Das wirkt garantiert unbeholfen und lächerlich. Das wäre dann auch nicht ich, sondern eine Kunstfigur und da wäre ich dann erst richtig unsicher. Mein Passing ist von vorne sicher unter aller Sau, erst recht beim genauen Hinschauen (weil ich ja auch noch keine HRT mache, wird wohl ab Juli losgehen), aber wie ich heute in der SCS bei der Nordsee erleben durfte, scheint zumindest beim flüchtigen Blick von schräg schon der Gesamteindruck zu stimmen, denn sonst hätte der Mitarbeiter nicht mir und meiner Freundin "Mahlzeit die Damen" gewünscht, obwohl ich nur meine Desigual-Handtasche dabei hatte und sonst Jeans, T-Shirt und Sneaker am Leib trug.

Insgesamt kriege ich für meine Art des Umgangs mit der Frage nach der Geschlechteridentität viel Lob, weil ich das so herrlich unaufgeregt mache und ohne plötzlich ein optisch völlig anderer Mensch zu sein. Irgendwann werden die Hormone dann Auswirkungen zeigen, aber das wird auch langsam gehen und völlig normal sein.

LG
Julia

[Eva_Tg]

Wie sage ich immer so schön, ich gehe nicht ungeschminkt aus dem Haus. Weil ich a) eine Brille trage und ohne Kajal und Mascara meine Augen irre klein aussehen und ich b) durch das Lasern Pikment-Lecken bekommen habe, die ich lieber abdecke. Außerdem kann man mit einer leichten Grundierung starke Kieferknochen etwas weicher aussehen lassen.
Lippenstift verwende ich auch ganz gerne, dann wirken meine Lippen einfach voller, aber im Alltag benutzte ich auch oft einfach Lipgloos, entweder farblos oder blassrosa.

Na ja, bei auch bei Jeans und T-Shirt gibt es Unterschiede, Damen-, Herren-, und Unisex-Ausführung. Die sind alle unterschiedlich geschnitten, von der Farbe und dem Material ganz zu schweigen. Bei Sneakern genauso und außerdem gibt es noch ein Kleidungsstück, was eigentlich die Mehrheit aller Frauen immer trägt, den BH. Und den tragen nur Frauen und keine Männer, aber um die Sache mal weiter zu spinnen, Frauen haben Brüste, Männer nicht. Egal um welche Kleidung es nun geht, dieses Geschlechtsmerkmal ist immer sichtbar; von absolut unförmiger Kleidung mal abgesehen.