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RE: That's me.
Ich kann das gut nachvollziehen. Handy-zückende Mädels. Vergleichbar mit Aasgeiern, stets bereit, eine vermeintliche Blösse mit Fusstritten zu traktieren. Das ist die heutige Unkultur, in der man/frau überleben muß, ob als Mann, Frau oder sonst was.
Uns bleibt die Aufgabe, den kulturellen Tod der Moderne als leuchtendes Vorbild abzuwenden.
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RE: That's me.
Ach naja ich glaube solches Verhalten gab es im Grunde schon immer, früher gab es nur keine Handys, die man hätte zücken können. Früher wurde man dafür an den Pranger gestellt oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt, insofern muss man das vielleicht relativ sehen.^^
Gestern habe ich einen kleinen Tagesausflug gemacht, wohin wo ich nicht davon ausging, dass ich irgendjemandem bekannten begegne und entsprechend hab ich mich etwas mutiger gekleidet. Ich hab mir in den letzten Tagen und Wochen einige Sachen zugelegt, die ich eigentlich längst hätte besitzen müssen.. Auf jeden Fall war ich noch nie so auf der Straße unterwegs, was ich gestern bei der Gelegenheit mal geändert habe. Im Nachhinein fiel mir dann irgendwann auf, dass mein Outfit nicht nur für einen Mann etwas mutig war, jedenfalls war es wohl noch nicht so ganz stilsicher und farblich etwas sehr schrill. Ich glaube, ich hätte damit fast im Zirkus auftreten können..^^ Wobei ich schon immer kräftige Farben gemocht habe, gar nicht weil ich damit irgendwas ausdrücken will, sondern einfach so. Das hat nichtmal was mit männlich oder weiblich zutun, würde ich sagen.
Wie dem auch sei, ich habe sicher noch nie die Blicke so auf mich gezogen wie gestern.^^ Ich war dann meist immer positiv überrascht, wenn mal jemand nicht komisch geguckt hat.. Es hat aber schon ziemlich an mir genagt, doch irgendwann hab ich es geschafft, mich damit abzufinden und hab schließlich auch den erzwungenen "Catwalk" durch den völlig überfüllten Zug innerlich erstaunlich gut überstanden, ohne Gefühl des im-Boden-versinkens. Obwohl mir irgendwann bewusst war, dass ich mit meinem Outfit wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen bin, hab ich mich mit den Klamotten wohl gefühlt, unwohl aber mit den Dingen, die körperlich bei mir nicht passen und dann bei den anderen entsprechende Reaktionen hervorrufen. Wobei die es ja eher andersrum sehen, den Mann in Frauenklamotten, ich dagegen empfinde mich halt wirklich als Frau im Männerkörper. Und ich merke, je mehr ich meinen Körper dem Inneren anpasse, desto besser geht es mir.
Aber irgendwie ist es nach wie vor komisch, ich hab es irgendwie immer noch nicht so ganz realisiert. Ich merke deutlich, wie ich mich in der weiblichen Rolle wohl fühle/in der männlichen unwohl, aber in vielen Situationen bin ich nach wie vor gedanklich Mann. Das verwirrt mich. Wenn ich drüber nachdenke und mir die Situation nochmal als Frau vorstelle, fühle ich mich damit zwar wohler aber es trägt nicht gerade dazu bei, dass ich mir sicherer werde, wer oder was ich bin. Andererseits ist es vielleicht normal, dass es so ein bisschen hin und her geht, vor einem Monat war mir ja noch überhaupt nichts klar, ich ging da noch davon aus, dass ich ein etwas verrückter Mann bin... ts sind ja nur die anderen aber niemals ich..^^
Yuna
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RE: That's me.
(06.09.2013, 22:50)ønskedrøm schrieb: Ich merke deutlich, wie ich mich in der weiblichen Rolle wohl fühle/in der männlichen unwohl, aber in vielen Situationen bin ich nach wie vor gedanklich Mann.
Wie meinst du das bzw wie kann man sich das vorstellen?
Sonst machst du das aufjedenfall toll der Kleidungsstil kommt mit der Zeit, am Anfang sollte man es nicht übertreiben. Aufreizende Kleidung macht nicht unbedingt weiblicher, weiblich macht es das erst, wenn es zur Trägerin bzw. Situation passt.
Vielleicht hast du auch nette Freundinnen, die dir dabei helfen. Ich konnte dank meiner Freundin jegliche Stilbrüche verhindern noch bevor ich aus dem Haus ging gggg aber generell tat ich mir nie richtig schwer die richtige Kombination zu finden, aber gut, das ist von Person zu Person verschieden und sagt ja nichts aus
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Beziehung zu Forum/Thema: Weiblich
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RE: That's me.
æhh also das war eigentlich schon die beste Formulierung die ich hinbekommen habe..^^ Aber ich versuche es zu erklären. Beispielsweise wenn ich mich weiblich kleide und dann an mir runter sehe (nicht in den Spiegel), dann sehe ich da eine Frau und fühle mich damit wohl. Trotzdem ist es in meinem Bewusstsein irgendwie noch nicht so ganz angekommen. Es stimmt halt einfach nicht, es passt alles nicht zusammen. Wenn ich dann noch mit jemandem spreche (mit meiner ziemlich tiefen Stimme) oder in den Spiegel schaue, fühle ich mich noch bescheuerter...
Dass ich in manchen Situationen noch gedanklich Mann bin, ist echt schwer zu erklären. Ich glaube, ich muss es etwas umformulieren: Ich bin manchmal einfach ich, ohne darüber nachzudenken und dann denke ich nicht daran, meine männlichen Verhaltensweisen, die mir auf den Keks gehen, zu unterdrücken und wenn ich das dann merke, dann fühle ich mich unwohl damit. Das kommt glaube ich dem was ich meine schon ziemlich nah.
Was die Kleidung angeht hast du natürlich recht. Ich bin aber eigentlich schon eher dezent, hab ja noch nichtmal Rock oder Kleidchen getragen oder eine Oberweite gefaked. Ich war neulich auch bestimmt nicht aufreizend unterwegs, sondern einfach "nur" ein bisschen schrill. An und für sich war ich sogar etwas zu warm angezogen, es waren 25 Grad und Sonne und ich lief mit langen Hosen und Ärmeln rum... Aber gut, jemand der mich (nicht nur) vor allzu großen Fehltritten bewahrt wäre schon toll..
Meine Freundinnen sind nur blöderweise alle mehrere Zugstunden weit entfernt und hier habe ich leider überhaupt kaum soziale Kontakte, zumindest nichts, was ich Freundschaft nennen würde. Ich muss mir dringend mal irgendeinen Sport oder ein anderes Hobby suchen, wo man mehr mit Leuten in Kontakt kommt. Ursprünglich war das eigentlich ein Grund, warum ich mal zum Psychiater wollte, weil ich halt nicht so ein Socializer bin, ich das aber ändern will, nur nicht weiß wie das gehen soll. Ich denke manchmal auch darüber nach, ob ich mir vielleicht einbilde, dass ich es als Frau leichter hätte, aber das erklärt viele andere Dinge nicht, vor allem die körperlichen.
Warum ist das eigentlich alles so kompliziert..??^^
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RE: That's me.
Das sind ja sehr tiefgreifende Themen. Ich hab mir oft überlegt, was mach ich eigentlich da? und weshalb? Dazu muss man sagen, die Motivation zu TG ist sehr individuell, teils Libidi-motiviert, teils asexuell. Bei mir ist es klar die Libido. Ein Erklärungsansatz ist folgender: Da ich von Biofrauen enttäuscht und verletzt wurde, und da ich z.Z. keine Partnerin finde, aus Mangel an MeinHaus,meinAuto,meinPool usw, hab ich kurzerhand eine Frau erschaffen. Zwar bin ich nie da, wenn sie auftaucht, aber immerhin. Sie ist jedenfalls treu und liebt mich. Etwas blasphemisch, aber sei's drum. Dieser Ansatz betrifft nur mich und bei anderen TGs sieht es vielleicht komplett anders aus.
Was Kleider betrifft, rate ich sehr zu casual. Keine Frau geht mit 12cm Pumps in den Bus, ausser ein Profi vielleicht. Grelle Farben können Spass machen, aber wenn das Passing wichtig ist, sollte das Gesamtbild konsistent sein. Eine Lady achtet darauf. Farbschemata, Komplementärfarben usw. Und wenn das mal ok ist, den Bartschatten wegspachteln und den Hüftumfang über den Brustumfang erweitern, das wirkt Wunder. Z.B. Schaumgummilappen an den Aussenseiten der Oberschenkel, unter einem Faltenrock. Eine solche veränderte Proportion ist sehr überzeugend.
So jedenfalls geh ich es an.
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RE: That's me.
09.09.2013, 14:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2013, 14:20 von Tanja_Jasmin.)
Hallo Madeleine meine liebe, ich bin auch von den Bio... der Bio Frau, welcher ich 32 Jahre meine Liebe geschenkt habe enttäuscht worden. Deshalb lebe ich im Moment zu Hause den ganzen Tag mein Frau sein aus, Pumps mit 8 cm Absatz müßen es schon sein, ein kurzes Röckchen brauch ich auch nicht, natürlich beim sauber machen der Wohnung tun´s auch Ballerinas. Ausgehen als Female, dezent geschminkt mit Lipp Glos, auch mal mit 12 Heels aber nicht im Bus, das sehe ich auch so. Komplimente von Damen erhalte ich oft, denn ich trage keine Perücken, man(n) und frau auch, sehen auf den ersten Blick, das ich keine Bio Frau bin. Mittlerweile geh ich gerne als Dame shoppen, die Verkäuferinnen sind stets behilflich und Super nett. In einer Karstadt Filiale wurde ich beim Schuhe kaufen von zwei Security Mitarbeitern (Südländischer Typ) angesprochen: Ich möchte doch bitte auf Anordnung der Geschäftsleitung den LADEN verlassen !!! Ich wollte zuerst den Manager ansprechen, aber das wurde mir verwehrt. Das ist DEUTSCHLAND !!! Wehrt euch Mädels ... Liebe Grüße
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RE: That's me.
12.09.2013, 00:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.2013, 00:13 von ønskedrøm.)
Hallöchen mal wieder ihr lieben!
Während ich meinem Psychotermin entgegenfiebere und am überlegen bin, wie ich mich darauf gut vorbereite um möglichst viel davon mitzunehmen, stoße ich immer wieder auf interessante Beiträge. So fand ich eben ein Vortragsmanuskript des Schweizer Psychologen Dr. med. univ. Dr. phil. Horst-Jörg Haupt. Der Text hat mich umgehauen, ich habe noch keinen von einem Experten verfassten Text gelesen, der so treffend formuliert hat, was mir auch in letzter Zeit oft durch den Kopf gegangen ist.
http://www.trans-evidence.com/Neuro_Transphobie.pdf
Primär der Punkt Alltagstest ist, wie sicher auch schon angeklungen haben dürfte, einer der mich ganz eklatant stört, da ich wie gesagt nicht einsehe, mich vor meinen Mitmenschen zum Affen machen zu müssen. Diskriminierung habe ich in meinem Leben schon oft genug erfahren müssen und das hat sicher einen nicht unwesentlichen Teil meiner Persönlichkeit geprägt. Ich habe keine Lust mehr auf Diskriminierung und bin nicht der Meinung, dass man Diskriminierung aushalten muss. Es ist natürlich toll wenn man sie aushalten kann, aber das ändert nichts daran, dass Diskriminierung immer falsch ist, leider aber immer noch sehr verbreitet auch in unserer vermeintlich offenen Gesellschaft.
Jedenfalls bestärkt mich der Gute mit seiner Schrift unheimlich in meiner Position und hoffe, dass die Psychologin nächste Woche nicht ganz anderer Meinung ist. Aber vielleicht lässt sie sich ja dann trotzdem überzeugen, jetzt hab ich jedenfalls noch bessere Argumente. =)
Was mich aber vor allem verblüfft, ist dass es angeblich eine europäische Rechtsgrundlage für ein Behandlungsrecht von Transidenten gibt. Das würde doch bedeuten, dass theoretisch niemand in Europa seine angleichenden Operationen aus eigener Tasche bezahlen muss........
Wie seht ihr das, was denkt ihr darüber?
Tanja_Jasmin, das tut mir sehr leid, was dir da unschönes widerfahren ist.
Ich bin auf jeden Fall fest entschlossen, die Welt weiter zum besseren zu ändern. Ich überlege in letzter Zeit auch, ob ich mich wieder politisch engagieren soll, jetzt hab ich auf jeden Fall auch noch sehr gute Gründe..
Lg an euch alle aus dem Norden!
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RE: That's me.
(12.09.2013, 00:11)ønskedrøm schrieb: Hallöchen mal wieder ihr lieben!
Während ich meinem Psychotermin entgegenfiebere und am überlegen bin, wie ich mich darauf gut vorbereite um möglichst viel davon mitzunehmen, stoße ich immer wieder auf interessante Beiträge. So fand ich eben ein Vortragsmanuskript des Schweizer Psychologen Dr. med. univ. Dr. phil. Horst-Jörg Haupt. Der Text hat mich umgehauen, ich habe noch keinen von einem Experten verfassten Text gelesen, der so treffend formuliert hat, was mir auch in letzter Zeit oft durch den Kopf gegangen ist.
http://www.trans-evidence.com/Neuro_Transphobie.pdf
Primär der Punkt Alltagstest ist, wie sicher auch schon angeklungen haben dürfte, einer der mich ganz eklatant stört, da ich wie gesagt nicht einsehe, mich vor meinen Mitmenschen zum Affen machen zu müssen. Diskriminierung habe ich in meinem Leben schon oft genug erfahren müssen und das hat sicher einen nicht unwesentlichen Teil meiner Persönlichkeit geprägt. Ich habe keine Lust mehr auf Diskriminierung und bin nicht der Meinung, dass man Diskriminierung aushalten muss. Es ist natürlich toll wenn man sie aushalten kann, aber das ändert nichts daran, dass Diskriminierung immer falsch ist, leider aber immer noch sehr verbreitet auch in unserer vermeintlich offenen Gesellschaft.
Jedenfalls bestärkt mich der Gute mit seiner Schrift unheimlich in meiner Position und hoffe, dass die Psychologin nächste Woche nicht ganz anderer Meinung ist. Aber vielleicht lässt sie sich ja dann trotzdem überzeugen, jetzt hab ich jedenfalls noch bessere Argumente. =)
Was mich aber vor allem verblüfft, ist dass es angeblich eine europäische Rechtsgrundlage für ein Behandlungsrecht von Transidenten gibt. Das würde doch bedeuten, dass theoretisch niemand in Europa seine angleichenden Operationen aus eigener Tasche bezahlen muss........
Wie seht ihr das, was denkt ihr darüber?
Tanja_Jasmin, das tut mir sehr leid, was dir da unschönes widerfahren ist.
Ich bin auf jeden Fall fest entschlossen, die Welt weiter zum besseren zu ändern. Ich überlege in letzter Zeit auch, ob ich mich wieder politisch engagieren soll, jetzt hab ich auf jeden Fall auch noch sehr gute Gründe..
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RE: That's me.
(12.09.2013, 00:11)ønskedrøm schrieb: http://www.trans-evidence.com/Neuro_Transphobie.pdf
ein wirklich sehr guter Artikel, konnnte diesen zwar im Moment nicht zu Ende lesen, doch Ich fühle mich verstanden,
alles gute euch allen
mfg
Ella
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RE: That's me.
ønskedrøm - tja, psycoanalyse ist nicht so meine Lektüre, vom format her inkompatibel mit meinem Gefühlshaushalt.
Alltagstest bedeutet nicht zwingend, sich zum Affen machen zu lassen. Du testest dein Passing AN. Also erst mal in der relativen Fremde. Natürlich ist es Unsinn, das Passing zu testen, wenn ein 100%iges Passing gar nicht angestrebt wird.
Genau das betrifft auch Jasmin-Tanja: wenn du in Kauf nimmst, auf den ersten Blick als Mann erkannt zu werden, musst du mit solchen Reaktionen rechnen. Nicht nur, weil du ein Kleid trägst, sondern vielmehr, weil gerade diese Inkaufnahme provoziert. Da könntest du auch nackt rumlaufen, oder mit ner ak47, für den iq100 Normalkonsument bist du dann ganz einfach ein Spinner. Gegen den vorgegangen werden muss. Das schliesst nicht mal aus, dass der Kaufhauscop heimlich auch schon mal Damenwäsche trug.
Ich kann dazu nur sagen: deshalb achte ich auf mein Passing (ob man als Frau durchgeht). Wäre mir das bei Karstadt passiert, oje, da wär aber was los gewesen
Darum geh ich nur public, wenn ich es für 100%ig halte, zumindest bis auf sagen wir 5 Meter, und auch dann nur an Orte mit rel. wenigen Leuten. Wenn da alles glatt geht, kann man sich dem Alltag langsam annähern. Aber nicht gleich mit Bart und Kleidchen beim Nachbarn klingeln. Das überfordert unsere Mitmenschen.
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