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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
(24.08.2014, 13:22)Mia schrieb: Bei mir reagieren Freunde und Bekannte ganz komisch wenn ich sie auf eine Stimmbandop anspreche, die tun dann so als würde ich mir die Hand abschneiden wollen. Die meinen meine Stimmt passt wie sie ist. Und das nur mit der HRT und ohne Logopäden.
Das tun Freunde und Bekannte eigentlich immer sehr gerne bei uns Transfrauen - egal um welchen Aspekt des Passings es geht. Sie meinen es auch ehrlich gut. Aber leider tun sie uns in Wirklichkeit keinen Gefallen damit, denn die meisten Transfrauen überschätzen aus diesem Grund ihr Passing und auch z.B. ihre Stimme ganz gewaltig.
Ich würde einen anderen Test empfehlen: Rufe irgendwelche fremde Personen (vielleicht Bestellhotlines oder ähnliches) an und melde dich nur mit deinem Nachnamen. Dann sprich ganz normal und warte darauf, wie dich die jeweilige Person anspricht. Wenn du ohne Zögern als "Frau XXX" angesprochen wirst: Herzlichen Glückwunsch! Ansonsten (keine Anrede, Nachfragen, etc.) musst du an deiner Stimme noch arbeiten.
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
26.08.2014, 15:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 16:12 von iris_evenstar.)
(24.08.2014, 13:29)Maybee schrieb: Es gibt hier bei uns in DE zwar auch Operateure die eine Glottoplastik "nach Wendler" in abgewandelter Form durchführen, aber eben nur über den Schnitt am Kehlkopf.
Zudem wird hier ein Botox gespritzt das die Stimmlippen ruhig stellt, die Betäubung soll ca. 3 Monate anhalten und dafür sorgen das alles ordentlich abheilen kann.
Von den Operateuren in Deutschland weiß ich, allerdings habe ich von sehr gemischten Resultaten gehört. Von einer Wendler-Glottoplastik mit Inzision am Kehlkopf höre ich zum ersten Mal. Botox wird sonst eher gerne zur Behebung von Tremores der Stimmbänder eingesetzt. Hier habe ich einen Fachartikel gefunden, der die Prozedur in Deutschland beschreibt; dabei ist zwar von der Ruhigstellung mit Botox die Rede, nicht aber von einem Einschnitt: http://www.egms.de/static/pdf/journals/c...000215.pdf
(24.08.2014, 13:29)Maybee schrieb: Kannst du etwas zur Kostenübernahme sagen weil die Op ja nicht in deinem Heimatland ausgeführt wurde?
Interessieren würde mich auch wie lange du in Belgien bleiben musstest, also Krankenhausaufenthalt. Hier in DE sind in der Regel 5-7 Tage.
Zur Kostenübernahme kann ich nur sagen, dass es keine gab und ich die 4300 EUR zuzüglich Flug und Unterkunft selbst bezahlt habe
Im Krankenhaus war ich nur eine Nacht, und weitere zwei Tage später bin ich auch schon wieder zurück nach Wien geflogen.
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
(24.08.2014, 16:11)Mia schrieb: Bei mir hat sich der Adamsapfel allein durch die HRT so weit verkleinert das er eigentlich nicht mehr sichtbar ist. Ich glaub dadurch hat sich auch meine Stimme verändert.
Ich hoffe, du hast das sofort objektiv dokumentieren lassen - denn damit wärst du wohl als der weltweit erste derartige Fall eine medizinische Sensation!
Die Hormontherapie bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen bewirkt keine Verkleinerung des Adamsapfels, wenn sie nach Vollendung des Stimmbruchs begonnen wurde. Auch Stimmänderungen treten so gut wie nie auf, allenfalls bei der Verwendung von Spironolacton gibt es in sehr seltenen Fällen Veränderungen.
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
(24.08.2014, 22:58)Cappuccetto schrieb: Wenn ich sicher sein könnte, dass ein solcher Eingriff meine Stimme dauerhaft und hundertprozentig in ein weibliches Klangmuster bringen und auch dort halten könnte, würde ich über eine solche OP nachdenken. Aber ich habe ehrlich gesagt Zweifel.
Hallo Cappuccetto und vielen Dank für die guten Wünsche!
Nun, eine Erhöhung um durchschnittlich 75Hz kann bei konsequenter Befolgung der Nachsorgeregeln (v.a. Schweigen!) eigentlich immer erreicht werden - und das auch permanent. Wenn du von "Klangmuster" sprichst, beinhaltet das aber natürlich noch viel mehr - von der eher akustisch-technischen Seite betrachtet vor allem die Resonanz. So gesehen muss man es gut abwägen, ob man mit dem OP-Resultat dann realistischerweise zufrieden sein könnte. Im Moment habe ich den Eindruck, dass ich mich beim Sprechen (abgesehen von der Heiserkeit) viel weniger anstrenge und damit trotzdem zumeist eine bessere Stimme erreiche. Mehr kann ich dazu freilich erst nach der kompletten Abheilung sagen.
(24.08.2014, 22:58)Cappuccetto schrieb: Was kostet die OP denn eigentlich? Das ist natürlich auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Sie kostet ca. 4300 EUR, das Spital verlangt allerdings, dass du 8000 EUR als Sicherheit anzahlst (für den Fall von Komplikationen) und dann den Rest nach der OP zurückbekommst.
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
Hallo Iris,
danke für deine Rückantwort und auch von mir alles Gute für die weitere Heilung
(26.08.2014, 15:22)iris_evenstar schrieb: Von den Operateuren in Deutschland weiß ich, allerdings habe ich von sehr gemischten Resultaten gehört. Von einer Wendler-Glottoplastik mit Inzision am Kehlkopf höre ich zum ersten Mal. Botox wird sonst eher gerne zur Behebung von Tremores der Stimmbänder eingesetzt. Hier habe ich einen Fachartikel gefunden, der die Prozedur in Deutschland beschreibt; dabei ist zwar von der Ruhigstellung mit Botox die Rede, nicht aber von einem Einschnitt: http://www.egms.de/static/pdf/journals/c...000215.pdf
Ist gut möglich das ich da was durcheinander gewürfelt habe, nach dem was ich Netz finden kann wird auch bei uns die Glottoplastik durch den Mund vorgenommen.
Ich war der Meinung das ein Mädel das eine Glottoplastik hatte von einer Narbe wegen des Eingriffes berichtet hat,
aber die kann natürlich auch daher stammen das der Adamsapfel gleich mit verkleinert wurde.
Die Erfolgsrate soll in DE bei 80% liegen, Heiserkeit und kratzen soll sich oft bemerkbar machen also kein besonders positives Feedback.
(26.08.2014, 15:22)iris_evenstar schrieb: Zur Kostenübernahme kann ich nur sagen, dass es keine gab und ich die 4300 EUR zuzüglich Flug und Unterkunft selbst bezahlt habe
Im Krankenhaus war ich nur eine Nacht, und weitere zwei Tage später bin ich auch schon wieder zurück nach Wien geflogen.
Ok, also eine Stange Geld und keine Kostenübernahme
Liebe Grüße!
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
26.08.2014, 18:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 18:17 von Maybee.)
Anbei noch ein Link zu dem Thema mit einigen Infos zu versch. Methoden, leider nicht ganz aktuell:
http://de.wikibooks.org/wiki/Geschlecht_...perationen
Weiter unten gibt es einen Link mit diversen sehr gemischten Vorher/Nachher Aufnahmen:
http://voicedoctor.net/surgery/audio-examples
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
26.08.2014, 18:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 18:35 von Mia.)
(26.08.2014, 15:28)iris_evenstar schrieb: (24.08.2014, 16:11)Mia schrieb: Bei mir hat sich der Adamsapfel allein durch die HRT so weit verkleinert das er eigentlich nicht mehr sichtbar ist. Ich glaub dadurch hat sich auch meine Stimme verändert.
Ich hoffe, du hast das sofort objektiv dokumentieren lassen - denn damit wärst du wohl als der weltweit erste derartige Fall eine medizinische Sensation!
Die Hormontherapie bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen bewirkt keine Verkleinerung des Adamsapfels, wenn sie nach Vollendung des Stimmbruchs begonnen wurde. Auch Stimmänderungen treten so gut wie nie auf, allenfalls bei der Verwendung von Spironolacton gibt es in sehr seltenen Fällen Veränderungen.
Nein das hab ich auch schon von manchen gehört, ist nichts ungewöhnliches. Meine Stimme ist auch nimmer rauh so wie früher. Die Ärztin in der Endo dachte zuerst auch ich mach Stimmtraining und son Zeugs.
Was mich und andere wirklich erstaunt hat war meine Nase, die ist locker einen halben cm kleiner und schmäler geworden. Das haben Leute von mir raus gefunden, die haben alte und neue Facebookbilder von mir verglichen, ich hätts selber gar nicht bemerkt. Da waren manche nur sehr schwer zum überzeugen das ich da keine OP hatte.
Geheimratsecken sind auch verschwunden, auch einer Seite sieht man sie vielleicht noch ein bisschen.
T.S.S
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
Hi Iris,
vielen Dank für deine Antwort. Ich werde drüber nachdenken. Resonanzprobleme habe ich eigentlich kaum, das habe ich relativ rasch hinbekommen. Aber die gehobene Stimmlage längerfristig durchzuhalten, ist meine Hauptsorge.
Schweigen ist generell ein guter Tipp, wenn man an seiner Stimme in Richtung Feminisation arbeitet. Darunter verstehe ich, möglichst wenig außerhalb der Übungen und täglichen Notwendigkeiten zu reden, schlicht um die Stimme zu schonen.
Lieben Gruß und alles Gute,
Cappuccetto
P.S. Würde ja ebenfalls gerne zwei kurze Stimmproben hier einstellen, aber leider werden vom System keine Audiodateien angenommen.
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
26.08.2014, 19:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 19:38 von iris_evenstar.)
(26.08.2014, 18:59)Cappuccetto schrieb: P.S. Würde ja ebenfalls gerne zwei kurze Stimmproben hier einstellen, aber leider werden vom System keine Audiodateien angenommen.
Probier's doch wie ich mit Vocaroo ( vocaroo.com)- das ist total simpel und klappt ausgezeichnet.
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Cappuccetto
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RE: Erfahrung mit Stimmband OP
26.08.2014, 19:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2018, 07:14 von Bonita.
Bearbeitungsgrund: Anmerkung
)
Hi, Iris!
Danke für den Supertipp. Ich probiere es einmal. Denke, das krieg' sogar ich hin.
Die Aufnahmen sind jeweils ca. 1 Minute lang, Aufnahme eins ist meine genetische Männerstimme, Aufnahme zwei, der selbe Text, feminisiert gesprochen.
Aufnahme 1: http://vocaroo.com/i/s1YEZoihfYkR
Aufnahme 2: http://vocaroo.com/i/s15TodXGQIHZ
ANMERKUNG: die Dateien sind ab hier anzuhören: http://community.transgender.at/showthre...1#pid50711
LG, Cappuccetto
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