Logopädie Gattol
Logopädie Gattol
Beitrag #1
Soooo: ich hab jetzt bald wieder mal einen Termin bei Mag.a Gattol, weil ich meine Stimme unerträglich finde und sie DAS Merkmal an mir ist, welches mich outet Sad

Ich übe zwar recht viel mit einem Tutorial zu Hause, aber weiblich klingt meines Stimme selten. In der Früh klingt sie eindeutig männlich :Sad Je weiter der Tag voranschreitet und je mehr ich rede, desto genderneutraler klingt sie... Also max. 185Hz und ich versuche halt schon, eine gewisse Melodie reinzubringen und nicht monoton zu reden.
Aber es ist eine tägliche Anstrengung, die nicht immer klappt - und schwupps bin ich als Trans geoutet :Sad

Bei Gattol sind € 85,-- pro Einheit zu zahlen. Einen Teil zahlt die Krankenkassa wenn man eine Überweisung hat... Da kommen im Monat schon ein paar Hundert Euro zusammen... Momentan hab ich echt keine Ahnung, ob sich das auszahlt oder ob nicht eine OP an der Charité besser wäre...
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #2
Hallo, ich bin zwar nicht bei Gattol sondern bei Kares, aber ich finde das es schon viel Sinn macht, zuerst mit Logopädie seine Stimme zu trainieren bevor man sich einem unnötigen Risiko einer OP aussetzt wo man das Ergebnis dann auch nicht weiß.
Grundsätzlich ist Logopädie kein Selbstläufer, die Devise ist üben üben üben!!!! Und üben!
Ich bin da leider auch nicht wirklich konsequent.
Aber wenn du eine Überweisung von einem HNO hast dann zahlt die Krankenkasse von den 85€ glaub ich zumindest 60€. Und meist bekommt man 10 Einheit genehmigt.
Probiere es, aber es ist wirklich ” anstrengend” jeden Tag zu üben, aber es funktioniert dann auch. Auch mit Training kannst du deine Stimmbänder verändern, sind ja nur Muskeln.
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #3
Hi und merci für dein Post!
Ja, von einem Selbstläufer geh ich schon lang nimmer aus. Ich trainierte konsequent jeden Tag, der Erfolg war schon vorhanden. Dann durch die GAOp schlich sich bei mir eine allgemeine Ermüdung ein und die Stimmbandübungspausen wurden immer länger. Im Moment übe ich 1-3x wöchentlich...
Es ist halt arg, wie schnell der Effekt wieder weg ist. Sei es auf Grund von Halsschmerzen oder anderen Dingen, die halt das Üben nicht zulassen.
Eine Lerchenstimme will ich eh ned. Aber konsequent, und vor allem auch in der Früh zw. 180 und 200 Hz zu haben, wäre toll. Fühl mich so einfach sehr unsicher und am Telefon werde ich eigentlich durchgehend als Mann eingeordnet Sad
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #4
Ich hab früher sehr gern Singstar  gespielt und finde das hat auch was gebracht, vor allem hat es Spaß gemacht Smile Spezielle Stimmübungen mache ich schon lange keine mehr, hauptsächlich aus Faulheit.

Wenn ich mich aufrege oder auch bei einem Streit mal etwas lauter werde, dann ist es mit der weiblich klingenden Stimme komplett dahin. Das wurde mir bereits bestätigt, trotz der beiden Stimmband-OP's.

Ich glaube auch, dass es Sinn macht regelmässig zu trainieren. Stimmband-OP's (sofern sie erfolgreich sind) sollten dann halt die Tonhöhe generell erhöhen, so dass man sich leichter auf den Klang und das Drumherum konzentrieren kann, damit die Stimme eindeutig weiblich klingt und nicht künstlich.
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #5
Hm, ja ich hab auch schon gehört, dass die StimmbandOP negativ überbewertet wird. In den meisten Fällen ist kaum eine Änderung zu hören, wenige tun sich dann leichter, nicht mehr ganz tiefe Töne produzieren zu können. Ka Ahnung woher die Mär kommt, dass alle Patientinnen nach einer StimmbandOP wie die Micky Maus sprechen...

Hatte jetzt grad am Abend einen Handwerker da bei mir. Der hat von Trans, trotz eines langen netten Gesprächs, nix gemerkt. Für mich war es aber megaanstrengend, die Stimme melodisch bei ca gefühlten 180 Hz zu halten.

Ich mach jetzt mal die 10 Einheiten bei Gattol, wenn ich die Überweisung bekomme. Mal schaun, ob sie mir was neues beibringt.

Das bisher positivste Feedback hörte ich von der Stimmbandop aus der Charité in Berlin. Wenn jemand noch weitere Erfahrungen zu Stimmbandop´s hat (z.B. über die Klinik in Südkorea), dann bitte darüber berichten Smile
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #6
Rein interessehalber, sind die 180Hz mit normaler Sprechstimme oder Kopfstimme erreicht worden?
Wieviel waren es denn davor ohne üben bzw. die alte "Männerstimme"?

Meine Männerstimme ohne irgendwas gemacht zu haben ist anscheinend bei 135Hz und hätte irgendwie gern einen Referenzwert^^
Frage mich auch in wie fern eine weibliche Fettverteilung die Stimme dann auch positiv oder negativ beeinflusst, also den "Resonanzkörper" xD

Welche Begründung eignet sich denn gut für eine Überweisung?
Meine Stimme kippt oft (psychisch bedingt?) weg wenn ich gestresst bin und ich habe 1-2 Sprechfehler + Lispeln..
Reicht sowas?

@Stimmband OP
Ich habe gelesen, dass man danach die Stimme nie mehr überstrapazieren soll/darf..
Also kein lautes Schreien, Singen, Rufen etc..
Allein deswegen würde ich persönlich sowas nicht wollen, da ich gern mal meinen Frust rausschreie oder auch gern singe^^
Noch hab ich keine Hormone, also weiß ich auch nicht wie sehr mir die dabei helfen bezüglich Emotionen und Stimme,
aber als Alternative zur Logopädie habe ich auch an Gesangs oder Schauspielunterricht gedacht xD
Ich mein ich will keine Rolle spielen, aber ich glaube da geht's auch viel um Selbstreflektion und ähnliches, was vielleicht nicht ganz verkehrt ist
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #7
A male impression is said to be achieved by an average frequency of c# (139 Hz) and lower, d - e (147 - 165 Hz) denotes a range of indifference, voices around f (175 Hz) are perceived as female. However:

Davies & Goldberg (2006: 6) schrieb:Research suggests that while there are several factors that together determine attributions of gender to a speaker, fundamental frequency is primary in perception of a speaker as male or female. […] While mean F₀ for non-transgender men and women overlap from 145-165 Hz, […] studies of transsexual women’s voices suggests that bringing F₀ into the range of overlap may not be sufficient, by itself, to shift the gender perception of listeners. For example, transsexual women with F₀ below 155-160 Hz (i.e., within the “neutral” range) are usually judged as male. […]

(My own self-resonanting tone—which is in the lower third of the chest register, used e.g. when laughing, coughing etc.—is in the g - a range (196 - 220 Hz).)

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Davies, Shelagh & Joshua M. Goldberg (2006): Transgender speech feminization/masculinization: Suggested guidelines for BC clinicians. Vancouver, BC: Vancouver Coastal Health / Transcend Transgender Support & Education Society / Canadian Rainbow Health Coalition. http://tsvoice.net84.net/media/guidelines-speech.pdf.
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #8
Naja die 180 Hz hab ich durch dieses Tutorial (mühsam) erreicht: Stimmtutorial  
Ich hatte davor zw. 110 und 140Hz
Ich trainier(t)e aber täglich 3 Kolonen (gepresst, gehaucht, gepresst & gehaucht) und merkte schon einen Effekt. 
Laut Aussagen der Anderen klingt meine Stimme eher müde  Confused, dünner, kraftloser und nicht eindeutig zuordenbar (stimmt aber nicht, denn bis 12h höre ich sie selbst absolut als männlich  Sad)


Und varierien tut sie auch ordentlich. Wenn ich jetzt nach 12h rede, dann erreiche ich so zw. 155 und 195 Hz. Wobei ich länger max. auf 170 bis 180 Hz reden kann.
Ich bemüh mich auch, Schwingungen ins Reden reinzubringen und die Satzendungen in die Höhe zu ziehen. Und halt aus dem Hals zu sprechen und nicht aus dem Brustraum. 
Ich mach also sehr viel und jeder Satz den ich spreche ist zumeist wohlüberlegt, aber in der Früh bis 12h klappt absolut nix! Trotz jahrelangen übens und ich bin Nichtraucherin und trinke auch keinen Alk. Halt viel Kaffee und Limo (beides schlecht ich weiß - aber ich bin auch nur ein berufstätiger Mensch...) 

[Bild: feminine-voice]


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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #9
Im eigenen Kopf hört sich die Stimme zwangsläufig anders an als sie für andere klingt.

In der Logopädie scheint man andere Terminologie zu verwenden als in der Phonetik (Sprachwissenschaft, Philologien, aber auch Medizin). Sollte tatsächlich Phonation gemeint gewesen sein, so kann ich mich nicht dafür begeistern, die übergeneralisiert zu üben. Breathy voice mag als sexy gelten, aber bei manchen Sängern gilt es als eine Art, längerfristig seine Stimme durch Überanstrengung zu ruinieren. (Trotz Norah Jones.) Creaky Voice ist eigentlich nur für Valley Girls: "Oh my god, it's so very!" Rolleyes

(Abgesehen davon bin ich natürlich froh, wenn jemand Sanskrit so spricht, daß ich es auch verstehen kann Undecided)
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RE: Logopädie Gattol
Beitrag #10
Hmmm, ich hab jetzt gerade nochmal mittels App (Stimmanalyse) 5 Analysen gemacht mit unterschiedlichen Texten, die Ergebnisse sind 183 / 176 / 187 / 184 und 191 Hz. Das hab ich mit meiner normalen Sprechstimme ohne Anstrengung gesprochen, allerdings ganz entspannt ohne Stress und Hektik wie es im Alltag nunmal öfters vorkommt. So ganz umsonst waren die Stimm-OP's vielleicht doch nicht, oder bin ich einfach nur zu kritisch, was weiss ich...
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
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