Coming Out bei Eltern und Freunden
Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #1
Hallo, 
Ich bin neu und habe mich angemeldet, weil ich mir Rat von erfahrenen trans* Personen erhoffe. Und zwar weiß ich selbst seit einigen Monaten, dass ich Trans bin und habe mich vor kurzem bei einer Freundin geoutet, die das sehr gut aufgenommen hat und mich auch unterstützt. Nun möchte ich mich vor meinen anderen Freunden outen und spiele mit dem Gedanken, dasselbe nun vor Weihnachten auch bei meinen Eltern zu tun. Hat jemand ein paar Tipps, damit nicht alles schief läuft?
Liebe Grüße 
Sam
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #2
Wie sind deine Eltern denn so drauf? politisch usw? Und sind sie streng, dumm, Aliens, Freunde Jesu?
Bist du n Einzelkind? Erwarten sie dass du das elterliche Gestüt übernimmst? Erwartest du dass es schwer wird für sie? War das schon mal ein Thema zwischen euch? Schimpfen sie über Schwule?

Ich würd Ihnen so oder so Zeit geben es zu verarbeiten und, auch wenns schwer ist, Ihnen ein wenig Verständnis geben wenn sie besorgt sind. Daran merken sie dass du es dir selber lange Zeit durch den Kopf hast gehen lassen und alles mit Klarheit siehst (und es nicht nur so eine Laune ist).

Meine Mama hats zuerst nicht so gut aufgenommen, aus Sorge ich könnte mir mein Leben ruinieren, aber dann hat sie mich unterstützt (und dann ist sie gleich mal gestorben). Alles Gute, Sam!
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

E   L   E   F   A   N   T   E   N  L   I   E  B  E

t  ö  t  e  t   F  a   s   c  h   i   s   m   u   s
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #3
hey Sam

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du den Schritt gehen und dich deinen Freunden / Familie öffnen möchtest. Sei aber bitte vorsichtig, überlege genau wann und wem du wieviel preisgeben kannst. Mich selbst (und viele andere auch) hat es Freundschaften gekostet und auch Menschen die wir für tolerant und verständnisvoll halten werden sich möglicherweise abwenden.

lg Sophia
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #4
Ich hab mit der Änderung meiner Kleidung angefangen und das über Makeup und Nagellack Stück für Stück weiter getrieben. Es gab da dann vereinzelt Gespräche. Im Allgemeine habe ich jedoch nur den neuen Namen bekannt gegeben. Am Arbeitsplatz ging eine Mail an alle raus.

Sind es wirklich Freunde, wenn sie mich deswegen verlassen, oder nur Menschen die ich kannte? Will ich so jemanden dann überhaupt in meinem Leben haben? Ich betrachte es nicht als Verlust, sondern als gute Gelegenheit zum Aussortieren.

Smile
Am Rand des Abgrund ist die Aussicht sehr gut
WWW
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #5
Hierzulande hat sich in den letzten Jahren die "Strategie" bewährt, zunächst der Schwester sein Leid zu klagen, die spricht dann mit der Mama, die wiederum mit dem Papa Smile

Aber bis Weihnachten sind jetzt nur noch 5 Tage... Thinking
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #6
Ja, das habe ich mir auch immer gewünscht: eine verständnisvolle große Schwester, die die Vorarbeit beim Coming übernimmt. Eltern, die einem ermuntern, ein Wochenende ganz Frau sein zu dürfen und auch ermuntern, ihnen meinen Freund vorzustellen...
Wieviel weniger angstvoll hätte das Leben sein können...
Aber ich habe keine Schwester. Sie hätte es sicher zum Thema gemacht, wenn sie draufgekommen wäre, dass ich mich manchmal bei ihren Kleidungsstücken bedient hätte.
Ich hab oft davon geträumt, dass sie mir beim Fingernägel-lackieren hilft und mich mit dem Moped zu meinem ersten Freund bringt und sie mir dabei ihren Minirock, T-Shirt und Strumpfhose borgt...

Du bist immer so hübsch, wie du dich in deiner Haut wohlfühlst...
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #7
Das sind ja "nur" die ersten Schritte. Man sollte schon sein eigenes Leben haben (einschließlich eines eigenen Kleiderschranks Surprise ).

(Ich habe "nur" eine kleine Schwester, aber die ist echt unglaublich Wub )
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #8
Hallo,
vielen lieben Dank für eure Antworten. Ich kann echt schwer einschätzen wie meine Familie (Mutter, Vater, drei jüngere Schwestern) darauf reagieren wird. Ich trage jedoch seit Jahren nur noch Klamotten aus der Herrenabteilung und habe seit einigen Monaten kurze Haare und all meine Vorlieben bezüglich solcher Dinge unterstützen sie. Eigentlich höre ich von ihnen auch nie was LGBTQ+ feindliches, außer sehr selten ein “der Typ schaut schwul aus, der ist sicher schwul“ ö.Ä. von meiner Mutter, was mich dann immer sehr aufregt... Ich glaube, ich werde einen Brief schreiben und dann bei einem Freund eine Nachricht schreiben, dass sie den bitte lesen sollen. Hab allerdings auch Angst vor dem nachfolgenden Gespräch, nur das Ganze gleich persönlich zu klären pack ich nicht... Hat jemand Erfahrung mit so einem Outing? 
LG Sam
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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #9
Nja ein Gespräch wird sich nicht vermeiden lassen. Wie es aber auch ausgeht du wirst dich danach freier fühlen, wenn es mal raus ist. Und sollte es nicht gut gehen, dann nicht verzweifeln. Wir sind ja auch noch da. Vielleicht solltest du auch einfach auf den richtigen Moment warten als einen Termin im Auge behalten? Vielleicht nimmst du einen Freund mit? Ich weiß das hilft jetzt alles nix aber das ist alles was mir mal einfällt. Hab Mut und auch Geduld. Es ist dein Leben und früher oder später wirst nur noch du Kontrolle darüber haben.
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

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RE: Coming Out bei Eltern und Freunden
Beitrag #10
Hallo, also ich würde und werde das Ganze über meine Schwester abwickeln.  Sie weiß zwar das ich gerne Kleider trage, aber das ich nun auch meinem Drang nachgebe und feminin in der Öffentlichkeit auftreten möchte, das weiß sie noch nicht!
Meine Schwester war immer die Person über die familiäre Dinge kommuniziert werden. Meine Brüder sind mir eigentlich schon egal, die haben sich für mich nie wirklich interessiert. Aĺlein meine Mutter und die Schwiegereltern wirds möglicherweise hart treffen. Denken ja immer wir haben eine vorzügliche Familie. Der Grund luegt wohl darin das ich Konflikte grundsätzlich vermeide. 
Also einen bestimmten Termin ansetzen oder abwarten finde ich keine gute Idee. Wenn's mal passt und alle sind beisammen,  um Verständnis bitten und dann mit der Sache rauskommen.  Eine Person des Vertrauens vorher einweihen wäre auf jeden wichtig. So stehst du nicht alleine da und hast jemanden der dich nicht verurteilt,  sondern um Verständnis für dich werben kann. 
Alles Gute bei deinem Vorhaben
LG Christine
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