Beitrag #17
22.04.2012, 20:55
(22.04.2012, 19:13)jaqueline74 schrieb: Ich hab das schon gehört die sollen echt heftig sein und irgendwie macht mir das manchmal voll Angst.Die Frage die du dir eigentlich stellst ist die, ob du Zeit in eine Beziehung und einen Menschen investieren sollst, die vielleicht ein Ablaufdatum hat. Ob es nicht besser ist einen andern Partner zu finden, von dem du auch Kinder bekommen kannst (so du das willst).
.....
mein Gefühl zu ihm zeigt mir dann wieviel er mir bedeutet und ich ihn gar nicht so einfach abservieren könnte.
Man kann sich eines Menschen und somit einer Beziehung niemals sicher sein. Wir können uns immer verändern und wir können auch krank werden und dadurch eine Persönlichkeitsveränderung durch machen. Alzheimer Patienten machen uns das ja vor.
Die Frage die sich stellt ist EINZIG, was stellst DU dir für dein Leben kurz-, mittel- und langfristig vor. Passt dein derzeitiger Partner da hinein oder nicht. Möchtest du diese Erfahrung mit einem Transmann machen, oder nicht.
Falls die Antwort ja ist, dann würde ich mich auch auch auf Tiefpunkte gefasst machen. Tiefpunkte die man in normalen Beziehungen so nicht erlebt. Dass deshalb, weil sich der betreffende Mensch eben verändert.
Bei all den rationalen Gedanken, bleibt auch immer noch das Gefühl für den anderen. Das ist nicht so leicht zu beeinflussen. Nur ist einmal der Intellekt zu einer Entscheidung gekommen, folgen die Gefühle nach. Zumindest war und ist das bei mir so. Mag sein, dass das alles recht männlich klingt, aber so denke ich auch nach 5 Jahren HRT noch über viele Dinge.
Vielleicht hilft dir noch meine Erfahrung dazu.
Ich wollte immer einen Mann an meiner Seite die Gründe waren mein Passing zu verbessern und Sex. Ich habe Maria immer gesagt, dass unsere Beziehung nur auf Zeit ist und sie sich nicht in mich verlieben darf. Was glaubst du ist passiert?
Nach 14 Tagen gab es ein Gespräch, Tränen und natürlich hat sie sich in mich verliebt. Ich jedoch nicht in sie. Ich wollte es beenden, bevor noch mehr Schaden angerichtet wird. Sie hat gesagt, ich solle es nicht beenden. Es sei ja egal, ob wir beide alleine zu Hause sitzen, oder uns sehen.
Dann kam der Tag, an dem ich das Gefühl hatte sie doch zu lieben, also hab ich ihr das gesagt, um ihr 18 Monate später ins Gesicht zu sagen: "Ich liebe dich nicht mehr und wir sollten es beenden."
Für Maria war das sicherlich sehr hart, aber ich sage was ich mir denke und fühle. Mein Partner soll wissen woran er ist.
Sie wollte mich wieder nicht verlieren und so haben wir unsere Beziehung weiter geführt. Irgend wann kam der Tag, an dem ich entschieden habe, doch keinen Mann an meiner Seite zu benötigen. Ich habe erkannt, dass das Zusammenleben mit Maria doch seine angenehmen Seiten hat und sie eine Ergänzung zu mir ist.
Mehr noch, dass diese Beziehung es Wert ist auf Dauer geführt zu werden.
Ich bin 44 Jahre alt und wenn diese Beziehung in die Brüche geht, dann werde ich schwer einen anderen Partner finden, der es mit mir aushält. Trotzdem führe ich die Beziehung und obwohl es auf und ab geht, fühlt es sich gut an.
Maria macht derzeit eine Persönlichkeitsveränderung durch. Sie entwickelt sich weiter, wird erwachsener. Ob in 3 Jahren noch ein Platz für mich in ihrem Leben ist, weiß ich nicht. Ich habe auch keine Angst davor, weil ich ja sowieso nicht beeinflussen kann, was sie fühlt.
Sie könnte ja auch bei der Arbeit vom Dach fallen, oder beim Tauchen verunglücken. Das Ergebnis ist das selbe. Ich wäre alleine.
Also führe ich diese Beziehung solange sie dauert. Wenn das bis zu meinem oder ihrem Lebensende ist, dann ist das schön, aber ich fürchte mich nicht, obwohl ich weiß, dass es sehr weh tun würde, wäre es zu Ende.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.