Beitrag #48
09.07.2012, 19:42
definiere "normal"
ich habe z.b. nicht vor, permanent auf konfrontationskurs zu gehen. das bedeutet für mich aber nicht, dass ich mir von irgendjemandem vorschreiben lasse, was ich zu tun oder zu lassen habe, gerade auch, was medizinische behandlungen angeht.
mike-tanja hat das dilemma finde ich ganz gut umrissen: wenn du bereit bist, dich einem medizinisch-psychologischen konstrukt zu unterwerfen, darfst du die dir zugewiesene schublade wechseln.
diese geforderte unterwerfung schmeckt mir überhaupt nicht. nicht nur, weil ich im grunde meines herzens eine in der wolle gefärbte anarchistin bin, die dre festen überzeugung ist, dass jeder mensch die fähigkeit hat, für sich selbst zu bestimmen, ob er oder sie nun als männchen, weibchen, beides oder keins von beidem oder als was auch immer leben will. dieses recht steht in meiner weltsicht jedem menschen zu. ob das was dabei herauskommt, nun üblich ist oder einem bestimmten vorgefertigten strickmuster entspricht, geht meiner meinung nach niemanden was an und ist auch kein weg festzustellen, wie "echt" oder "gültig" diese individuelle lösung ist. das ist für mich einfach eine frage des respekts. ich habe einen anderen menschen so anzunehmen, wie er eben ist und nicht so, wie ich ihn gerne hätte.
so. genau diese sichtweise wird von den personen und organisationen mit denen trans*-menschen beinahe zwangsläufig zu tun bekommen, nicht geteilt. vom beginn des verfahrens an bist du im beweiszwang, du hast dich zu erklären, begutachten zu lassen, einem bild zu entsprechen, anpassungsleistungen an ein vorgefertigtes schema zu erbringen. nun, dieses schema kann stimmen. es kann unter bestimmten umständen für bestimmte personen nützlich sein. aber die behauptung aufzustellen, dieses schema sei der einzig gültige und richtige weg für ALLE betroffenen, und wer ketzerischerweise diese lehrmeinungen nicht teilt und nicht brav mitspielt fliegt raus und hat keine chance auf rechtliche anerkennung und medizinische leistungen ist schlicht und ergreifend anmassend bis dorthinaus.
vor allem wenn man sich vor augen hält, dass es sich dabei um genau das handelt: meinungen. es gibt soweit ich weiss, keinen klaren, evidenzbasierenden, überprüfbaren beweis für die stichhaltigkeit einer diagnose nach ICD F64.0. wir haben es hier im wesentlichen mit einem unbewiesenen erklärungsmodell zu tun, nicht mit wissenschaft.
ich habe z.b. nicht vor, permanent auf konfrontationskurs zu gehen. das bedeutet für mich aber nicht, dass ich mir von irgendjemandem vorschreiben lasse, was ich zu tun oder zu lassen habe, gerade auch, was medizinische behandlungen angeht.
mike-tanja hat das dilemma finde ich ganz gut umrissen: wenn du bereit bist, dich einem medizinisch-psychologischen konstrukt zu unterwerfen, darfst du die dir zugewiesene schublade wechseln.
diese geforderte unterwerfung schmeckt mir überhaupt nicht. nicht nur, weil ich im grunde meines herzens eine in der wolle gefärbte anarchistin bin, die dre festen überzeugung ist, dass jeder mensch die fähigkeit hat, für sich selbst zu bestimmen, ob er oder sie nun als männchen, weibchen, beides oder keins von beidem oder als was auch immer leben will. dieses recht steht in meiner weltsicht jedem menschen zu. ob das was dabei herauskommt, nun üblich ist oder einem bestimmten vorgefertigten strickmuster entspricht, geht meiner meinung nach niemanden was an und ist auch kein weg festzustellen, wie "echt" oder "gültig" diese individuelle lösung ist. das ist für mich einfach eine frage des respekts. ich habe einen anderen menschen so anzunehmen, wie er eben ist und nicht so, wie ich ihn gerne hätte.
so. genau diese sichtweise wird von den personen und organisationen mit denen trans*-menschen beinahe zwangsläufig zu tun bekommen, nicht geteilt. vom beginn des verfahrens an bist du im beweiszwang, du hast dich zu erklären, begutachten zu lassen, einem bild zu entsprechen, anpassungsleistungen an ein vorgefertigtes schema zu erbringen. nun, dieses schema kann stimmen. es kann unter bestimmten umständen für bestimmte personen nützlich sein. aber die behauptung aufzustellen, dieses schema sei der einzig gültige und richtige weg für ALLE betroffenen, und wer ketzerischerweise diese lehrmeinungen nicht teilt und nicht brav mitspielt fliegt raus und hat keine chance auf rechtliche anerkennung und medizinische leistungen ist schlicht und ergreifend anmassend bis dorthinaus.
vor allem wenn man sich vor augen hält, dass es sich dabei um genau das handelt: meinungen. es gibt soweit ich weiss, keinen klaren, evidenzbasierenden, überprüfbaren beweis für die stichhaltigkeit einer diagnose nach ICD F64.0. wir haben es hier im wesentlichen mit einem unbewiesenen erklärungsmodell zu tun, nicht mit wissenschaft.