Beitrag #2
29.08.2012, 22:40
Mir kommt das gar nicht so schrecklich vor, wenn man weint. Es ist doch nur ein Zeichen, dass man sich traut, sich selbst wahrzunehmen und auf seine eigenen Gefühle einzugehen. Da steckt eine Menge Mut und Ehrlichkeit drin. Ich hab in meiner Übergangszeit viel geweint, und weine heute noch viel. Aber ich merk auch, wie sich die "verschiedenen" Persönlichkeiten in mir langsam zu etwas verschmelzen, womit ich mich selbst identifizieren kann, und wie die extremen, widersprüchlichen Vorstellungen, die ich von mir hab, langsam verblassen und sich ein viel feineres und harmonischeres Bild abzeichnet. Ich kenn Sie ja nicht, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Sie am Anfang eines solchen Prozesses stehen, und das ist oft ein erschreckender und verwirrender Weg mit vielen, vielen Irrwegen. Ausprobieren, kleine Schritte machen und auch ein bisserl vor und zurück gehen, hat mir viel mehr geholfen als alles mein Nachdenken und mich Fürchten. Denn am Anfang des Wegs sehen wir ja nur lauter große Fragezeichen.
Wenn Sie seit Jahren nicht geweint haben, glaub ich eigentlich nicht so ganz an eine manisch-depressive Störung. Aber ich versteh ja nichts davon. Ein Gespräch mit einem/r Psychotherapeuten, gegebenenfalls auch einfach einer Beratungsstelle (die sind oft kostenlos) oder, wenn Sie Vertrauen zu ihr/m haben, mit der Hausärztin, zahlt sich ganz bestimmt aus. Auch wenn man ganz gesund ist und nur gerade im Dunkeln tappt, können solche Gespräche viel weiterhelfen. Mir zumindest ist es so gegangen.
Wie immer Sie weiter machen, alles Gute!
Gertrud Desch
Wenn Sie seit Jahren nicht geweint haben, glaub ich eigentlich nicht so ganz an eine manisch-depressive Störung. Aber ich versteh ja nichts davon. Ein Gespräch mit einem/r Psychotherapeuten, gegebenenfalls auch einfach einer Beratungsstelle (die sind oft kostenlos) oder, wenn Sie Vertrauen zu ihr/m haben, mit der Hausärztin, zahlt sich ganz bestimmt aus. Auch wenn man ganz gesund ist und nur gerade im Dunkeln tappt, können solche Gespräche viel weiterhelfen. Mir zumindest ist es so gegangen.
Wie immer Sie weiter machen, alles Gute!
Gertrud Desch