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Bartreduzierung mit IPL-Gerät in Heimarbeit, ein Erfahrungsbericht
Beitrag #23

Vorbemerkung: persönlicher Erfahrungsbericht, keine kommerzielle Werbung, keine Gewährleistung für Erfolg beim Nachmachen!

Als Tivi verfolge ich inzwischen das Ziel, meinen Bartwuchs so zu reduzieren, dass möglichst kein von den dichten, dicken und dunklen Barthaaren erzeugter Bartschatten mehr sichtbar ist, der mich bisher zur Verwendung starker und maskenhaft wirkender Make-up-Grundierungen (Camouflage-Typ) zwingt. Wer wissen will, warum mir die Entscheidung hier nicht ganz leicht gefallen ist, kann das in meinem Blog nachlesen.

Da ich Termine und Terminvereinbarungen nicht mag, der Entfall der Betreuung durch menschliches Bedienungspersonal eigentlich Kostenvorteile bringen sollte, und ich aus dem Forum weiß, dass entsprechende Geräte bereits im Versand- und Fachhandel zu haben sind, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Investition in ein IPL-Gerät das Risiko wert ist.

Das bestellte Gerät (RIO IPHR IPL Haarentferner) wird von Amazon EU flott per Paketpost geliefert und kostet dort (neu) im Moment (14.9.2012) € 329,-- (inkl. Versand und deutscher USt, für Österreich ist ein etwas höherer Preis, nämlich € 331,76 laut meiner Rechnung, zu veranschlagen). Es gehört damit wohl in die mittlere Preisklasse der an Heimanwender/innen verkauften Geräte.

Das Gerät kommt gut verpackt (mit mehrsprachiger genauer Gebrauchsanleitung in korrekter deutscher Übersetzung + Demo-DVD), ist solide verarbeitet und sicher und einfach zu bedienen. Es besteht (Techniker/innen mögen mich korrigieren, wenn ich etwas nicht korrekt beschreibe) aus einem (luftgebläsegekühlten) Behandlungskopf mit einer Xenon-Blitzlampe und einer Ladegerät-Kondensatoreinheit zur Kurzzeit-Speicherung der für die Entladung notwendigen elektrischen (Hoch-) Spannung.

Das Gerät kann "Blitze" (IPL = Intense Pulsed Light, Intensiv-Pulslicht) in fünf Leistungsstufen erzeugen, wobei zur Entfernung von Körperhaaren bei mir die Stufe 3, bei hartnäckigen Barthaaren die Stufe 4 zum Einsatz kommt. Stufe 5 musste ich noch nie einsetzen. Die Wahl sollte individuell (nach Haut- und Haartyp) erfolgen.

Obwohl ein IPL-Gerät kein Laser ist, da es Lichtenergie nicht gebündelt sondern flächig abstrahlt, gelten dennoch einige physikalisch-medizinische Grundsätze für beide Epilationsformen:
  1. Die Epilation funktioniert nur bei dunklen Haaren (gut), da die abgestrahlte Energie als Wärme über das Haar zur Haarwurzel geleitet werden muss, und nur dunkle Haare gute Wärmeleiter sind.
  2. Bei Behandlungsfehlern besteht die Gefahr kleinerer Verbrennungen der Haut (dazu noch später).
  3. Die Augen müssen vor direkter Einwirkung der abgestrahlten Lichtenergie geschützt werden.
  4. Die Haare müssen in einer Wachstumsphase dem Hitzeschock ausgesetzt werden, um die Wachstumsfollikel zu veröden, daher sind mehrfache Behandlungen notwendig.
Anders als beim Laser wird vor einer IPL-Anwendung eine gründliche Rasur (aber keine Zupf-Epilation, es muss ein Haar vorhanden sein!) empfohlen. Ich habe Mitte April begonnen, meine Gesichtshaare zu bearbeiten und bisher etwa zehn gründliche Runden hinter mir. Der Hersteller gibt eine Mindestzahl von sechs Behandlungen bei zweiwöchigem (oder längerem) Abstand an, um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen, doch dürfte das eher für dünne Körperhaare zutreffen. Außerdem waren die zeitlichen Abstände bei mir tw. kürzer.

Dennoch funktioniert die Sache, das heißt, ich bin nicht enttäuscht vom Ergebnis. Bis auf kleine Reste ist der Bartschatten auf Hals und Wangen weg (die helleren Haare sind aber aus der Nähe noch zu sehen und zu ertasten). Auf Oberlippe und Kinn (einschließlich zweier dünner Streifen von den Kinnseiten Richtung Hals) ist er noch erkennbar. Hier gibt es also noch etwas zu tun.

Die Blitzentladung ist bis zur Stufe 3 weitgehend schmerzfrei und nicht wirklich unangenehm. Es ist ein kurze, sengende Hitzewelle. Erwischt es eine größere Zahl von Haaren, kann kurzzeitig der typische "Duft" verbrannter Haare in der Luft hängen. Ab Stufe 4 ist größere Vorsicht geboten, da hier meiner Erfahrung nach die Gefahr von Verbrennungen durch Kontakt der Haut mit dem Abdeck- und Filterglas des Blitzlichtkopfes, das sehr heiß wird, besteht (Tipp: immer einen nassen Schwamm mit kaltem Wasser und eine kühlende Aloe-Vera-Lotion bereithalten).

Womit wir bei den Nachteilen dieses Geräts wären. Der zirka 1.5 x 4 cm große Blitzlichtkopf ist erkennbar nicht für das Gesicht, insbesondere die Kinnpartie, konstruiert sondern für Beine und Arme (der Hersteller empfiehlt auch keine Verwendung im Mundbereich und natürlich nicht um die Augen). Vier Punktkontakte und eine Farblichtanzeige sollen sicherstellen, dass er beim "Schuss" flächig auf der Haut aufliegt, was im Kinnbereich fast unmöglich ist. Man kann die Elektronik austricksen, indem man die fehlenden Kontakte mit den Fingern berührt oder den Behandlungskopf sehr fest auf und in die Haut drückt. In diesem Fall besteht aber, wie schon erwähnt, die Gefahr, dass die Haut dem Glas zu nahe kommt, und man sich eine kleine Brandblase holt (ist mir zwei- bis dreimal passiert). Dagegen muss man sich um die Lippen, entgegen den Herstellerangaben, nach meiner Erfahrung keine Sorgen machen, wenn man nur den Abstand einhält.

Weiterer Nachteil: die Blitzeinheit unterliegt der Abnützung und muss nach einer gewissen Zahl von "Schüssen" erneuert werden. Der Hersteller gibt bis zu 40.000 an, aber das dürfte nur bei mittlerer Leistung stimmen. Eine passende Ersatzeinheit scheint zwischen € 80,-- und € 100,-- zu kosten. Die Kontrolllampe an meinem Gerät zeigt bisher keine auf Ende der Lebensdauer der Lampe hindeutende Abnützung an (und ich habe das Gerät nicht nur im Gesicht verwendet).

Für alle, die das Optische lieben: dieses Video auf Youtube zeigt die Bedienung des Geräts (oder eines sehr ähnlichen Modells desselben Herstellers):




Homepage des Geräteherstellers: http://www.rio-ipl.com

Inwieweit es zu einer Regeneration der Barthaare kommen wird, wird sich zeigen (nach allen mir bekannten Erfahrungsberichten ist damit zu rechnen). Ich schätze jedenfalls, durch den Kauf gegenüber vergleichbaren Angeboten von Kosmetikstudios bisher etwa ~ € 100,-- gespart zu haben. Ob ich bei Inanspruchnahme einer Einrichtung mit medizinischem Profi-Laserepilationsgerät ein gleiches oder bessere Ergebnis günstiger bekommen hätte, wage ich nicht zu sagen.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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