Beitrag #29
18.09.2012, 20:27
Hier ein paar Ergänzungen, die mir dazu noch in den Sinn gekommen sind:
Allen, die fürchten, daß sie sich mit ihren geringen oder gar nicht vorhandenen Tanzkenntnissen womöglich blamieren könnten, und sich deshalb gleich gar nicht auf einen Tanzboden oder in einen Tanzsaal trauen, sei gesagt:
Überwindet euch und versucht es einfach. Geht irgendwo hin, wo ihr gerne gesehen seid, und macht es einfach. Wenn man sich endlich in eigenen Körper wohlfühlt, dann klappt das auch mit den Bewegungen. Und ihr werdet sehen, es kann euch glücklicher machen.
Auch die bekannte sprichwörtliche „Tanzfaulheit“, die sehr viele Männer an den Tag legen, und die von vielen T*-Frauen während ihres „männlichen“ Lebensabschnitts oft noch viel stärker empfunden wird, kann sich sehr schnell legen, wenn jemand endlich so sein kann, wie sie schon immer sein wollte.
Es empfiehlt sich auch, einen Tanzkurs zu belegen (z.B. Volkshochschule. Und Tanzschulen sind heutzutage auch nicht mehr so steif und förmlich wie früher zu unserer Jugendzeit.) Dabei ist es auch ganz egal, ob orientalischer Ausdruckstanz, Volkstanz oder bürgerlicher Gesellschaftstanz, oder sonstwas exotisches oder modernes. Ganz nach persönlichem Geschmack und bevorzugter Musik.
Gerade für Volkstanz müßte es doch in vielen Gegenden Österreichs mehr Gelegenheiten geben, als bisweilen anderswo. Und das sind i.d.R. alles sehr liebe Leute. Ich kenne da manche persönlich von zahlreichen Trachtenfesten und Volksmusikfestivals.
Und daß Frauen mit Frauen tanzen, ist eh fast nirgendwo mehr etwas Besonderes. Das ist in Europa fast überall so. Selbst in Diskotheken. Und gerade T*-Frauen verschlechtern auf ihrem Weg ja noch das Verhältnis von Frauen und Männern unter den möglichen Tanzpartnern. Die Kerle sind größtenteils einfach zu träge dazu. Und „bloß“ Tanzen ist für viele von denen, die immer nur an das Eine denken, einfach nicht genug zielführend.
Als ich neulich mal eine Tänzerin des Auer Kulturensembles gefragt hatte, ob man in ihrer Gruppe noch einsteigen könnte, meinte sie gleich als erstes: "Aber einen Mann müssen sie schon mitbringen!" Da blieb mir nur noch zu sagen, daß dies meine nächste Frage gewesen wäre. In deren Jugendgruppe tanzen bei Festen und Schauveranstaltungen immer ca. 9 bis 10 Mädels in der Gruppe mit 3 bis 4 Jungs. Und das ist noch ein ganz gutes Verhältnis. Auf allen Trachtenfesten, die ich bisher besucht habe, ist es ähnlich oder noch krasser. Da tanzen selbst auf der Bühne immer ein paar Mädchenpaare mit. Aber bei gewissen alten Tänzen (Balztänze wie z.B. Schuhplattler oder Brautwerbungstänze, sowie bestimmte alte Figurentänze) sieht das dann aber halt immer bisserl komisch aus. Is aber wohl nicht zu ändern.
Weiterhin wäre noch zu erwähnen, daß sich (zumindest in Deutschland) in den letzten Jahren vermehrt Tanzgruppen gegründet haben, die den überlieferten amerikanischen Linedance oder Squaredance pflegen. Da hierbei Paartänze kaum oder gar nicht vorkommen, macht sich das auch dort zu beobachtende Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bei den Choreografien gar nicht erst bemerkbar. Was einen Einstieg einer einzelnen Frau in eine bestehende Gruppe natürlich sehr erleichtert. Auch nicht vergessen will ich hier die zahlreichen klassischen Rock&Roll-Gruppen. Hier aber wieder mit ausgeprägter Vorherrschaft von Paartänzen. Die stark geschlechtsgeprägten und liebevoll ausgestalteten Kleidungsgepflogenheiten bei diesen Tanzgruppen (Trachten bei Line- und Squaredance bzw. zeittypische Mode der 1950-er-Jahre bei Rock&Roll) kommen den Wünschen vieler T* ebenso entgegen, wie diejenigen beim Volkstanz (Trachten), bürgerlichen Gesellschaftstanz (Ballkleidung) oder orientalischen Ausdruckstanz (Trachten und Kostüme wie aus 1001 Nacht).
Ach ja, um die Transmänner hier nicht ganz zu vergessen:
Die können sich ja vlt mit Breakdance versuchen. Hat ein irgendwie ziemlich „männliches“ Image. Und auch die Tanzkleidung dürfte den Vorlieben mancher jungen TM doch ziemlich entgegenkommen. Außerdem können die ja vlt auch in den anderen „klassischen“ Tanzstilen mal endlich das Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bisserl aufpolieren. Auch Anzüge, Burschentrachten oder Cowboyklamotten bringen ja ein ausgesprochen "geschlechtstypisches" Kleidungsgefühl zum Ausdruck.
Noch etwas zu meinen Beweggründen, warum ich gerade mit orientalischem Ausdruckstanz angefangen hatte:
Dieser Tanz hat nicht nur einen durchaus ausgeprägten erotischen Bestandteil. Er wird auch (zumindest in Europa) als besonders „weiblich“ angesehen, und wird auch vorwiegend von Frauen getanzt. (Es gibt zwar auch überlieferte wie moderne Tänze für Männer. Aber diese sind in Europa außerordentlich selten und selbst im arabischen und indischen Raum eher eine anscheinend recht kleine Minderheit.)
Da mich diese Bewegungen bei Schauvorführungen immer sehr begeistert haben, wollte ich dies dann endlich auch mal erlernen. Den Ausschlag hat dann vor ca. 7 Jahren eine Schauveranstaltung einer örtlichen Profitanzgruppe gegeben, die ich im Kulturhaus des Nachbarorts gesehen habe. Ich habe mich noch in der folgenden Woche bei der Tanzschule angemeldet. Nicht zuletzt habe ich mir auch davon versprochen, daß ich meine Bewegungen und mein damals noch recht unbeholfener Gang durch die Tanzübungen verbessern kann in Richtung „weibliche Anmut“. Die Tanzlehrerin hat mich hierbei auch gleich bestätigt, und gemeint, daß ich mir da berechtigte Hoffnungen machen könnte. Was sich denn auch im Laufe der Zeit bestätigt hatte.
Als ich dann mit dem orientalischen Tanz angefangen hatte, hat die Tanzlehrerin in der ersten Stunde gesagt, sie hätte es ja sooo gerne gehabt, daß endlich mal ein Mann hinzukommt. War halt wieder nix. Dieser Tanzkurs war übrigens mein erstes Ding, wo ich damals von Anfang an vollständig als Frau dabei war. Und wo dies auch gleich von Anfang an von weitgehendst allen wie selbstverständlich angenommen wurde. Und dabei war ich damals noch ganz am Anfang meines Übergangs. Das hat mir immer viel Kraft und Glücksgefühl gegeben.
Sollte der einen oder dem anderen hier die eine oder andere Überlegung in meinem Aufsatz vlt zu sehr mit hergebrachten Rollenklischees behaftet erscheinen, dann sei ihnen folgendes gesagt: Tanz ist nun einmal eine althergebrachte Kulturform, die in weiten Teilen – auch von ihrer gesellschaftlichen Funktion her – von dem althergebrachten gesellschaftlichen Rollenverständnis geprägt ist. Das darf natürlich heute nicht mehr heißen, daß man sich alle diese oft in der Vergangenheit auch ideologisch mißbrauchten und auch mit manchen Klischees behafteten Vorstellungen von der gesellschaftlichen Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen unkritisch zu eigen machen sollte.
Selbst in Volkstanzkreisen, Trachtengruppen und Vereinen zur Brauchtumspflege gewinnen ganz allmählich neuere Ansichten und gelebte Erneuerung von altem Brauchtum immer mehr an Boden. Schließlich darf Tradition nicht die Anbetung der Asche sein. Vielmehr muß sie die Weitergabe des Feuers sein. Diese Ansicht setzt sich mitunter auch schon in Trachten- und Brauchtumspflegeverbänden immer mehr durch. Allein die Tatsache, daß all dies schon vor gut 5 Jahrzehnten zu weiten Teilen praktisch so gut wie ausgestorben war, weil sich keine jungen Menschen mehr dafür begeistern ließen, hat die alten Betonköpfe, die dies häufig als ihre streng abgezäunte Spielwiese betrachteten, zum allmählichen Umdenken gezwungen. Zumindest wird darum in neuerer Zeit wieder vielerorts konstruktiv gestritten.
Und die vielen Älteren vlt noch aus der obligatorischen Tanzstunde ihrer Jugendzeit bekannte förmliche Steifheit der bürgerlichen Tanzsäle hat sich schon seit einiger Zeit weitgehendst aufgelöst. Allein schon, weil den Tanzschulen sonst nach den 1960-iger-Jahren die Kundschaft und damit die wirtschaftliche Grundlage weggebrochen wäre.
Es gibt also keinen Grund, sich nicht auf einen Versuch mit dem Vergnügen des Tanzes einzulassen. Zumindest kann dies jede und jeder mal versuchen. Es kann viel Freude bereiten. Und vielen TS dürfte sich hier eigentlich eine willkommene Spielwiese bieten, wo sie sich zwanglos und ohne Druck - wie z.B. häufig auf Arbeit - in ihrer „neuen“ gesellschaftlichen Rolle und im öffentlichen Auftreten in ihrem eigentlichen Geschlecht eingewöhnen und dementsprechend leben können. Die so zu gewinnende Sicherheit im Verhalten und Auftreten kann vieles dann bei der Integration ihrer Person in der „richtigen“ Rolle z.B auf Arbeit und sonst überall „im wirklichen Leben“ um vieles erleichtern. Nicht umsonst sind Tanztherapien auch ein oftmals erfolgreiches Mittel neuerer ganzheitlicher Strömungen in der Medizin, Physiotherapie und Psychotherapie, und auch von einigen (zumindest teilweise) fortschrittlicheren und mehr an Menschlichkeit orientierten pädagogischen Konzepten wie z.B. Waldorf, Montessori, u.ä. oder manchen Konzepten der Randgruppen- und Integrationspädagogik, Sozialarbeit an gesellschaftlichen Brennpunkten usw.
Traut euch!
Ihr müßt es nur anpacken!
Ihr schafft es!
Und es bereitet Freude.
liebe grüße
triona
Allen, die fürchten, daß sie sich mit ihren geringen oder gar nicht vorhandenen Tanzkenntnissen womöglich blamieren könnten, und sich deshalb gleich gar nicht auf einen Tanzboden oder in einen Tanzsaal trauen, sei gesagt:
Überwindet euch und versucht es einfach. Geht irgendwo hin, wo ihr gerne gesehen seid, und macht es einfach. Wenn man sich endlich in eigenen Körper wohlfühlt, dann klappt das auch mit den Bewegungen. Und ihr werdet sehen, es kann euch glücklicher machen.
Auch die bekannte sprichwörtliche „Tanzfaulheit“, die sehr viele Männer an den Tag legen, und die von vielen T*-Frauen während ihres „männlichen“ Lebensabschnitts oft noch viel stärker empfunden wird, kann sich sehr schnell legen, wenn jemand endlich so sein kann, wie sie schon immer sein wollte.
Es empfiehlt sich auch, einen Tanzkurs zu belegen (z.B. Volkshochschule. Und Tanzschulen sind heutzutage auch nicht mehr so steif und förmlich wie früher zu unserer Jugendzeit.) Dabei ist es auch ganz egal, ob orientalischer Ausdruckstanz, Volkstanz oder bürgerlicher Gesellschaftstanz, oder sonstwas exotisches oder modernes. Ganz nach persönlichem Geschmack und bevorzugter Musik.
Gerade für Volkstanz müßte es doch in vielen Gegenden Österreichs mehr Gelegenheiten geben, als bisweilen anderswo. Und das sind i.d.R. alles sehr liebe Leute. Ich kenne da manche persönlich von zahlreichen Trachtenfesten und Volksmusikfestivals.
Und daß Frauen mit Frauen tanzen, ist eh fast nirgendwo mehr etwas Besonderes. Das ist in Europa fast überall so. Selbst in Diskotheken. Und gerade T*-Frauen verschlechtern auf ihrem Weg ja noch das Verhältnis von Frauen und Männern unter den möglichen Tanzpartnern. Die Kerle sind größtenteils einfach zu träge dazu. Und „bloß“ Tanzen ist für viele von denen, die immer nur an das Eine denken, einfach nicht genug zielführend.
Als ich neulich mal eine Tänzerin des Auer Kulturensembles gefragt hatte, ob man in ihrer Gruppe noch einsteigen könnte, meinte sie gleich als erstes: "Aber einen Mann müssen sie schon mitbringen!" Da blieb mir nur noch zu sagen, daß dies meine nächste Frage gewesen wäre. In deren Jugendgruppe tanzen bei Festen und Schauveranstaltungen immer ca. 9 bis 10 Mädels in der Gruppe mit 3 bis 4 Jungs. Und das ist noch ein ganz gutes Verhältnis. Auf allen Trachtenfesten, die ich bisher besucht habe, ist es ähnlich oder noch krasser. Da tanzen selbst auf der Bühne immer ein paar Mädchenpaare mit. Aber bei gewissen alten Tänzen (Balztänze wie z.B. Schuhplattler oder Brautwerbungstänze, sowie bestimmte alte Figurentänze) sieht das dann aber halt immer bisserl komisch aus. Is aber wohl nicht zu ändern.
Weiterhin wäre noch zu erwähnen, daß sich (zumindest in Deutschland) in den letzten Jahren vermehrt Tanzgruppen gegründet haben, die den überlieferten amerikanischen Linedance oder Squaredance pflegen. Da hierbei Paartänze kaum oder gar nicht vorkommen, macht sich das auch dort zu beobachtende Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bei den Choreografien gar nicht erst bemerkbar. Was einen Einstieg einer einzelnen Frau in eine bestehende Gruppe natürlich sehr erleichtert. Auch nicht vergessen will ich hier die zahlreichen klassischen Rock&Roll-Gruppen. Hier aber wieder mit ausgeprägter Vorherrschaft von Paartänzen. Die stark geschlechtsgeprägten und liebevoll ausgestalteten Kleidungsgepflogenheiten bei diesen Tanzgruppen (Trachten bei Line- und Squaredance bzw. zeittypische Mode der 1950-er-Jahre bei Rock&Roll) kommen den Wünschen vieler T* ebenso entgegen, wie diejenigen beim Volkstanz (Trachten), bürgerlichen Gesellschaftstanz (Ballkleidung) oder orientalischen Ausdruckstanz (Trachten und Kostüme wie aus 1001 Nacht).
Ach ja, um die Transmänner hier nicht ganz zu vergessen:
Die können sich ja vlt mit Breakdance versuchen. Hat ein irgendwie ziemlich „männliches“ Image. Und auch die Tanzkleidung dürfte den Vorlieben mancher jungen TM doch ziemlich entgegenkommen. Außerdem können die ja vlt auch in den anderen „klassischen“ Tanzstilen mal endlich das Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen bisserl aufpolieren. Auch Anzüge, Burschentrachten oder Cowboyklamotten bringen ja ein ausgesprochen "geschlechtstypisches" Kleidungsgefühl zum Ausdruck.
Noch etwas zu meinen Beweggründen, warum ich gerade mit orientalischem Ausdruckstanz angefangen hatte:
Dieser Tanz hat nicht nur einen durchaus ausgeprägten erotischen Bestandteil. Er wird auch (zumindest in Europa) als besonders „weiblich“ angesehen, und wird auch vorwiegend von Frauen getanzt. (Es gibt zwar auch überlieferte wie moderne Tänze für Männer. Aber diese sind in Europa außerordentlich selten und selbst im arabischen und indischen Raum eher eine anscheinend recht kleine Minderheit.)
Da mich diese Bewegungen bei Schauvorführungen immer sehr begeistert haben, wollte ich dies dann endlich auch mal erlernen. Den Ausschlag hat dann vor ca. 7 Jahren eine Schauveranstaltung einer örtlichen Profitanzgruppe gegeben, die ich im Kulturhaus des Nachbarorts gesehen habe. Ich habe mich noch in der folgenden Woche bei der Tanzschule angemeldet. Nicht zuletzt habe ich mir auch davon versprochen, daß ich meine Bewegungen und mein damals noch recht unbeholfener Gang durch die Tanzübungen verbessern kann in Richtung „weibliche Anmut“. Die Tanzlehrerin hat mich hierbei auch gleich bestätigt, und gemeint, daß ich mir da berechtigte Hoffnungen machen könnte. Was sich denn auch im Laufe der Zeit bestätigt hatte.
Als ich dann mit dem orientalischen Tanz angefangen hatte, hat die Tanzlehrerin in der ersten Stunde gesagt, sie hätte es ja sooo gerne gehabt, daß endlich mal ein Mann hinzukommt. War halt wieder nix. Dieser Tanzkurs war übrigens mein erstes Ding, wo ich damals von Anfang an vollständig als Frau dabei war. Und wo dies auch gleich von Anfang an von weitgehendst allen wie selbstverständlich angenommen wurde. Und dabei war ich damals noch ganz am Anfang meines Übergangs. Das hat mir immer viel Kraft und Glücksgefühl gegeben.
Sollte der einen oder dem anderen hier die eine oder andere Überlegung in meinem Aufsatz vlt zu sehr mit hergebrachten Rollenklischees behaftet erscheinen, dann sei ihnen folgendes gesagt: Tanz ist nun einmal eine althergebrachte Kulturform, die in weiten Teilen – auch von ihrer gesellschaftlichen Funktion her – von dem althergebrachten gesellschaftlichen Rollenverständnis geprägt ist. Das darf natürlich heute nicht mehr heißen, daß man sich alle diese oft in der Vergangenheit auch ideologisch mißbrauchten und auch mit manchen Klischees behafteten Vorstellungen von der gesellschaftlichen Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen unkritisch zu eigen machen sollte.
Selbst in Volkstanzkreisen, Trachtengruppen und Vereinen zur Brauchtumspflege gewinnen ganz allmählich neuere Ansichten und gelebte Erneuerung von altem Brauchtum immer mehr an Boden. Schließlich darf Tradition nicht die Anbetung der Asche sein. Vielmehr muß sie die Weitergabe des Feuers sein. Diese Ansicht setzt sich mitunter auch schon in Trachten- und Brauchtumspflegeverbänden immer mehr durch. Allein die Tatsache, daß all dies schon vor gut 5 Jahrzehnten zu weiten Teilen praktisch so gut wie ausgestorben war, weil sich keine jungen Menschen mehr dafür begeistern ließen, hat die alten Betonköpfe, die dies häufig als ihre streng abgezäunte Spielwiese betrachteten, zum allmählichen Umdenken gezwungen. Zumindest wird darum in neuerer Zeit wieder vielerorts konstruktiv gestritten.
Und die vielen Älteren vlt noch aus der obligatorischen Tanzstunde ihrer Jugendzeit bekannte förmliche Steifheit der bürgerlichen Tanzsäle hat sich schon seit einiger Zeit weitgehendst aufgelöst. Allein schon, weil den Tanzschulen sonst nach den 1960-iger-Jahren die Kundschaft und damit die wirtschaftliche Grundlage weggebrochen wäre.
Es gibt also keinen Grund, sich nicht auf einen Versuch mit dem Vergnügen des Tanzes einzulassen. Zumindest kann dies jede und jeder mal versuchen. Es kann viel Freude bereiten. Und vielen TS dürfte sich hier eigentlich eine willkommene Spielwiese bieten, wo sie sich zwanglos und ohne Druck - wie z.B. häufig auf Arbeit - in ihrer „neuen“ gesellschaftlichen Rolle und im öffentlichen Auftreten in ihrem eigentlichen Geschlecht eingewöhnen und dementsprechend leben können. Die so zu gewinnende Sicherheit im Verhalten und Auftreten kann vieles dann bei der Integration ihrer Person in der „richtigen“ Rolle z.B auf Arbeit und sonst überall „im wirklichen Leben“ um vieles erleichtern. Nicht umsonst sind Tanztherapien auch ein oftmals erfolgreiches Mittel neuerer ganzheitlicher Strömungen in der Medizin, Physiotherapie und Psychotherapie, und auch von einigen (zumindest teilweise) fortschrittlicheren und mehr an Menschlichkeit orientierten pädagogischen Konzepten wie z.B. Waldorf, Montessori, u.ä. oder manchen Konzepten der Randgruppen- und Integrationspädagogik, Sozialarbeit an gesellschaftlichen Brennpunkten usw.
Traut euch!
Ihr müßt es nur anpacken!
Ihr schafft es!
Und es bereitet Freude.
liebe grüße
triona