Beitrag #3
22.04.2013, 15:48
Ich habe seit meiner Ga-Op, die vor ungefähr 16 Jahren erfolgte, keine Orgasmen mehr. Wohlige Lustgefühle ja, die Neoklitoris ist auf Berührung empfindlich, aber es ist nicht das, was ICH unter einem Orgasmus verstehe. Die Libido ist mittlerweile völlig verschwunden, ich empfinde mich in sexueller Hinsicht heute eher als Neotrum, denn als Lust begehrende Frau.
Solange die vor sich hinschrumpfende Prostata noch sekretierte, gab es gelegentlich nächtliche Ejakulationen, die einem echten Orgasmusgefühl entsprachen und die ich sehr genoss. Leider konnte ich diese Höhepunkte nicht willentlich steuern. Sie kamen immer nur im Schlaf. Seit ein paar Jahren ist das weniger und weniger geworden und schließlich ganz ausgeblieben, dafür gibt es jetzt Probleme mit der verkümmerten Rest-Prostata, die sich schmerzhaft im Bereich der prostatischen Harnröhre manifestieren. Ich würde jeder MzF unter euch dringend empfehlen, regelmäßige Prostatauntersuchungen durchzuführen!! Dieses männliche Fortpflanzungs-Organ steht wegen der gegengeschlechtlichen Hormontherapie und besonders nach der Ga-Op lebenslang unter Dauerstress. Da die Entfernung der Prostata eine mehrstündige Operation mit größerer Bauchnarbe bedeutet, wird sie bei der Ga-OP nicht gemeinsam mit den Hoden entfernt. Überhaupt entfernt man die Prostata nur, wenn es unbedingt sein muss, (z.B. Krebs) da dies möglicherweise andere Komplikationen wie Inkontinenz nach sich ziehen kann. Ebenso wie die Prostata bleibt die Samenblase erhalten. Diese macht aber so gut wie nie Probleme, sie schrumpft halt auch langsam vor sich hin ...
Meine emotionale Welt: Zu Beginn der HRT neigte ich zu höherer Zimperlichkeit und stärkeren Gefühlsaufwallungen (Weinen), mit der Zeit gab sich das. Ich könnte nicht sagen, dass sich meine Denk- und Gefühlswelt heute wesentlich von der früheren unterscheidet. Warum auch? Genau genommen war ich immer eine Frau. Was hätte sich also ändern sollen?
Insgesamt betrachtet lebe ich heute durchaus erfolgreich im Wunschgeschlecht, bin herzeigbar, beruflich erfolgreich, aber alles was sexuelle Lust betrifft, interessiert mich überhaupt nicht mehr. Da ich schon Prä-Op damit gerechnet habe, bin ich nicht einmal enttäuscht. Natürlich wäre es schön, aber mein Gott, man kann nicht alles haben ...
Eines noch:
Allen, denen der sexuelle Aspekt das Wichtigste am Geschlechtswechsel ist, (und das sollen gar nicht so wenige sein ) empfehle ich dringend, die Finger davon zu lassen. Egal, was andere Postoperative Großartiges darüber berichten. Jeder Mensch ist anders. Und glaubt mir, es wird nirgends so viel gelogen, wie speziell im sexuellen Bereich.
Shabana
Solange die vor sich hinschrumpfende Prostata noch sekretierte, gab es gelegentlich nächtliche Ejakulationen, die einem echten Orgasmusgefühl entsprachen und die ich sehr genoss. Leider konnte ich diese Höhepunkte nicht willentlich steuern. Sie kamen immer nur im Schlaf. Seit ein paar Jahren ist das weniger und weniger geworden und schließlich ganz ausgeblieben, dafür gibt es jetzt Probleme mit der verkümmerten Rest-Prostata, die sich schmerzhaft im Bereich der prostatischen Harnröhre manifestieren. Ich würde jeder MzF unter euch dringend empfehlen, regelmäßige Prostatauntersuchungen durchzuführen!! Dieses männliche Fortpflanzungs-Organ steht wegen der gegengeschlechtlichen Hormontherapie und besonders nach der Ga-Op lebenslang unter Dauerstress. Da die Entfernung der Prostata eine mehrstündige Operation mit größerer Bauchnarbe bedeutet, wird sie bei der Ga-OP nicht gemeinsam mit den Hoden entfernt. Überhaupt entfernt man die Prostata nur, wenn es unbedingt sein muss, (z.B. Krebs) da dies möglicherweise andere Komplikationen wie Inkontinenz nach sich ziehen kann. Ebenso wie die Prostata bleibt die Samenblase erhalten. Diese macht aber so gut wie nie Probleme, sie schrumpft halt auch langsam vor sich hin ...
Meine emotionale Welt: Zu Beginn der HRT neigte ich zu höherer Zimperlichkeit und stärkeren Gefühlsaufwallungen (Weinen), mit der Zeit gab sich das. Ich könnte nicht sagen, dass sich meine Denk- und Gefühlswelt heute wesentlich von der früheren unterscheidet. Warum auch? Genau genommen war ich immer eine Frau. Was hätte sich also ändern sollen?
Insgesamt betrachtet lebe ich heute durchaus erfolgreich im Wunschgeschlecht, bin herzeigbar, beruflich erfolgreich, aber alles was sexuelle Lust betrifft, interessiert mich überhaupt nicht mehr. Da ich schon Prä-Op damit gerechnet habe, bin ich nicht einmal enttäuscht. Natürlich wäre es schön, aber mein Gott, man kann nicht alles haben ...
Eines noch:
Allen, denen der sexuelle Aspekt das Wichtigste am Geschlechtswechsel ist, (und das sollen gar nicht so wenige sein ) empfehle ich dringend, die Finger davon zu lassen. Egal, was andere Postoperative Großartiges darüber berichten. Jeder Mensch ist anders. Und glaubt mir, es wird nirgends so viel gelogen, wie speziell im sexuellen Bereich.
Shabana