Beitrag #29
27.01.2014, 13:58
Zitat:Wie gehts mit dem Verlauf?
Update, sechs Wochen Post-OP:
Danke der Nachfrage, Madleine, es geht mir gut genug. Die Heilung verläuft zäh, man muss halt geduuuuuuldig sein.
Es hat über zwei Wochen gedauert, bis die schrecklichen Blutergüsse weg waren, mittlerweile, nach rund sechs Wochen, sind auch so ziemlich alle Schwellungen abgeklungen. Nur im Kinnbereich bin ich noch etwas geschwollen, was ich besonders am Morgen merke, jemandem, der mich nicht kennt, aber kaum auffallen würde. Tagsüber zieht sich die Schwellung etwas zurück, über Nacht legt sie wieder zu. Ist aber schon wesentlich besser, als noch vor zwei, drei Wochen. Die wulstige Narbe im Mund vor den unteren Schneidezähnen und im unteren Wangenbereich ist mittlerweile das Unangenehmste, auch wenn sie laaaangsam beginnt, sich zurückzuziehen und weicher zu werden. Mittlerweile sind auch alle Nähte draußen, habe sie großteils selbst rausgezogen, nur am Schnitt entlang des Haaransatzes gibt es noch zwei, drei klitzekleine Stellen, wo minimale Nahtreste drinnen sind. Nähte, die eigentlich nach zwei Wochen aufgelöst sein sollten. Ich weiß ja, warum ich keine selbstauflösenden Nähte will, ist immer dasselbe mit diesen Cat-Guts.
Gefühl habe ich schon wieder überall fast normal, nur im vorderen, behaarten Kopfhautbereich ist noch alles tot, ungefähr eine halbe Handfläche groß. Aber Schläfen und Brauenbogen empfinde ich bereits wieder als normal, die Stirn wird täglich empfindlicher, Kinn und Unterlippe sind ebenfalls schon wieder ganz normal. Wie gesagt, ich heile langsam aus.
Über das Ergebnis kann man natürlich diskutieren, aber das kann man wohl immer. Manchen fällt überhaupt nichts auf, (die sehen aber vermutlich auch den Wald vor lauter Bäumen nicht) andere sehen mich das erste Mal und sprechen mich sofort auf die Veränderung an, auch wenn sie nicht so recht wissen, woran sie diese festmachen sollen, ich habe ja außer meiner Familie und den engsten Freunden niemandem von meiner FFS erzählt.
Man wird halt von Menschen, die einen lange und gut kennen, gesamtheitlich wahrgenommen und nicht im Detail. Der Karli ist der Karli, die Susi ist die Susi, auch wenn sie mal etwas anders aussehen als sonst.
Die Fremdwahrnehmung hat sich jedenfalls deutlich verbessert, meine sexuelle Identität wurde seit meiner FFS kein einziges Mal in Frage gestellt. Mal sehen, ob das so bleibt, aber auch ich selbst sehe keinen Mann mehr, wenn ich in den Spiegel blicke und das war mir das Wichtigste.
Möglicherweise werde ich nächstes Jahr noch eine kleine Korrektur-OP ins Auge fassen, aber da geht es um Lidstraffung und Lower-Face-Lifting, also um etwas Verjüngendes und vergleichsweise Harmloses. Das kann ich auch gut in Österreich machen lassen, wenn überhaupt. Muss nicht unbedingt sein.
So weit, so gut, see you next time, same station,
lG, Cappuccetto