Beitrag #3
14.02.2014, 00:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.02.2014, 00:20 von Roswitha.)
(13.02.2014, 17:43)Mike-Tanja schrieb:
... Denn in der österreichischen Rechtsordnung ist seit dem Fall des Operationszwanges das Geschlecht keine Frage der genetischen oder genitalen Ausstattung mehr sondern eine rechtliche Kategorisierung, die von sozialen Realitäten ausgeht. Dies muss meiner Meinung nach auch bei Beurteilung der Frage, was "sich schickt", ins Kalkül gezogen werden. Eine Bio-Frau muss heute damit rechnen, dass die Benutzerin der Nachbarkabine rein äußerlich über ein männliches Genital verfügt, was auch immer in ihren Papieren stehen mag...
Ich bin mir nicht so sicher, ob das Urteil zum Operationszwang einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist, bzw. bekannt sein müsste. Es ist der Bevölkerung eher nicht zuzumuten, alle erdenklichen juristischen Bestimmungen und Zusammenhänge zu kennen. Von daher muss - aus meiner Sicht - eine Bio-Frau nicht zwangsläufig damit rechnen, dass eine mitbenutzende Person der Toilette über ein männliches Genital verfügen könnte.
Auf der anderen Seite kann man argumentieren, dass das geneigte Publikum durch die Medien für die transgender Thematik sensibilisiert ist. Von daher wird es bei einem super passing vermutlich kein Problem geben, da die trans Person auch bei Enttarnung als "eine von uns" wahrgenommen werden dürfte, zumindest mit einem Augenzwinkern, die wenigsten Frauen sind übermäßig hysterisch was so etwas betrifft.
Und sicherlich sollte und wird eine "Trümmertranse" - also jemand mit 3 Tage Bart und Wischmop als Perücke, kurzum jemand mit beschissenem outfit - es tunlichst vermeiden die Damentoilette zu benutzen.
Interessant wird für mich das Weiterspinnen des Gedankens. Wie verhält es sich eigentlich, wenn jemand komplett aufgetranst das Herrenklosett aufsucht? Wie empfindet man es wenn man und sei es nur aus rechtlichen Gründen, en femme den für sich falsch empfundenen und zur Aufmachung unpassenden Lokus benutzen muss? Ist dies dem/der Benutzer/in zumutbar? Abgesehen davon, dass einem bei Enttarnung Gefeixe und Gejohle sicher ist, könnte der Fall eintreten, dass die Herren der Schöpfung es sich nicht nehmen lassen der "Transe", wenn auch nur spasseshalber, an die Wäsche zu gehen.
Andererseits kenne ich es von (deutschen) Raststätten, wenn sich vor der Damentoilette lange Schlangen bilden, dass Frauen kurzerhand das Männer-WC aufsuchen und es passiert absolut überhaupt nichts. Stellt dies eigentlich ein öffentliches Ärgernis dar?
Don't dream it, be it.