Beitrag #23
27.08.2014, 11:27
@Iris
Es wird wohl beides zutreffen. Einerseits sind wir übersensibilisiert und hören noch wesentlich genauer hin, als <Normalmenschen>, andererseits leiden wir vermutlich auch an einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Und natürlich sollten wir auch den Faktor Eitelkeit nicht unterschätzen.
Ganz werden wir diesen Fluch vermutlich nie los. Egal wie perfekt unser Passing verläuft. Ich denke, der Alltag ist die beste Prüfung. Er zeigt uns gnadenlos auf, ob wir richtig liegen oder nicht. Und wenn es klappt, dann klappt es, auch wenn wir selbst noch unzufrieden sind und uns immer noch männlich wahrnehmen. Ich habe eine Zeit lang Sprechuebungen bis zur Heiserkeit trainiert, auch etliche Stunden mit Iris Gattol gearbeitet. Mein (schwieriger) Demotext stammt uebrigens von ihr. Sie hat mir auch immer empfohlen, um 20 bis 30 Hertz tiefer anzusetzen, um mich weniger anzustrengen, es klänge auch so weiblich genug. Aber solange ich meine genetische Stimme heraushoeren kann, hoere ich einen Mann und keine Frau. Vielleicht setze ich deshalb etwas hoeher an, als unbedingt notwendig. Und damit schließt sich der Kreis. Uns klingt es halt nie weiblich genug. Ebenso, wie wir nie weiblich genug aussehen. Wenigstens auf mich trifft das zu.
Am liebsten wuerde ich dauerhaft in der oberhalb demonstrierten Stimmlage sprechen, schlicht, weil sie mir am besten gefaellt, kann das aber nicht einen ganzen Tag lang durchhalten. Mag sein, dass es nach einer Stimmband-OP klappen würde. Mal sehen.
Cappuccetto
Es wird wohl beides zutreffen. Einerseits sind wir übersensibilisiert und hören noch wesentlich genauer hin, als <Normalmenschen>, andererseits leiden wir vermutlich auch an einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Und natürlich sollten wir auch den Faktor Eitelkeit nicht unterschätzen.
Ganz werden wir diesen Fluch vermutlich nie los. Egal wie perfekt unser Passing verläuft. Ich denke, der Alltag ist die beste Prüfung. Er zeigt uns gnadenlos auf, ob wir richtig liegen oder nicht. Und wenn es klappt, dann klappt es, auch wenn wir selbst noch unzufrieden sind und uns immer noch männlich wahrnehmen. Ich habe eine Zeit lang Sprechuebungen bis zur Heiserkeit trainiert, auch etliche Stunden mit Iris Gattol gearbeitet. Mein (schwieriger) Demotext stammt uebrigens von ihr. Sie hat mir auch immer empfohlen, um 20 bis 30 Hertz tiefer anzusetzen, um mich weniger anzustrengen, es klänge auch so weiblich genug. Aber solange ich meine genetische Stimme heraushoeren kann, hoere ich einen Mann und keine Frau. Vielleicht setze ich deshalb etwas hoeher an, als unbedingt notwendig. Und damit schließt sich der Kreis. Uns klingt es halt nie weiblich genug. Ebenso, wie wir nie weiblich genug aussehen. Wenigstens auf mich trifft das zu.
Am liebsten wuerde ich dauerhaft in der oberhalb demonstrierten Stimmlage sprechen, schlicht, weil sie mir am besten gefaellt, kann das aber nicht einen ganzen Tag lang durchhalten. Mag sein, dass es nach einer Stimmband-OP klappen würde. Mal sehen.
Cappuccetto