Beitrag #29
05.04.2015, 23:17
Im Durchschnitt gibt es bei rund 5 Prozent aller FFS-Eingriffe Komplikationen, was, verglichen mit anderen Operationen, relativ hoch ist. Das gilt für alle FFS-Chirurgen. So etwas nennt man das spezifische Operationsrisiko und ist einzukalkulieren, wenn man sich auf derart invasive Eingriffe wie eine FFS einlässt. Ebenso, wie bei gesunden Menschen mittleren Alters das Risiko aus einer Narkose nicht mehr aufzuwachen, bei 0,05 % bis 0,5 Prozent liegt. Das ist so und lässt sich - nach heutigem Stand der Medizin - nicht ändern. Manche FFS-Komplikationen sind schwerwiegender, manche weniger schwerwiegend. Regionale Sensibilitätseinschränkungen (Empfindungsdefizite) sind fast immer gegeben und gehören zu den normalen Folgen einer FFS. Das tendiert von völliger Taubheit bis zu gelegentlichem Ameisenlaufen, besonders im Kinnbereich ist diese Gefahr groß, aber auch in der Stirn- und Kopfhautzone, wenn Stirnarbeit und oder Vorziehen der Haarlinie durchgeführt wurde, besonders wenn mit Expandern vorgedehnt wurde. Muss nicht sein, kann aber sein. Darauf sollte man sich einstellen!
Warum ist gerade das Kinn so sensibel? Der Nervus mentalis ist ein Ast des Kinnhauptnervs vervus alveolaris inferior und versorgt das Kinn, die Unterlippe und den Unterkieferzahnfächer sensorisch. Das heißt, er sorgt für deren Gefühlsempfindungen. Manche Post-FFS-Patienten erzählen, nachher ein verändertes (reduziertes) Gefühl in den unteren Schneidezähnen zu haben, bei manchen bleiben Teile des Kinns oder auch das ganze Kinn gefühllos, andere haben Glück und empfinden später wieder wie vorher. Grundsätzlich gilt: Je invasiver der Eingriff am Kinn, desto höher das Risiko, den Nervus mentalis dauerhaft zu schädigen. Generell ist das Kinn die heikelste FFS-Zone für spätere sensorische Einschränkungen.
Motorische Nerven, also für die Bewegungen zuständige, werden bei FFS nicht berührt, die Mimik ist nachher so gut wie nie eingeschränkt. Bei Liftings besteht diese Gefahr hingegen durchaus!
Dass es zu plastischen Unsauberkeiten wie ungleicher Reduktion der Kiefer- und Brauenknochen, Nasenschiefstand oder unebener Stirnfläche, etc. kommen kann, liegt ebenfalls innerhalb des erwähnen Risikobogens. Auch Wundinfektionen, ja sogar das Absterben mancher Geweberegionen kann in Extremfällen vorkommen. Auch gibt es, wenn auch nur in sehr seltenen Fällen eine mangelhafte Wiederanbindung der Stirnhaut an den Stirnknochen, was dann zu einem Luftaustausch zwischen den Stirnhöhlen und der Kopfhaut führen kann, primär, wenn der Stirnhöhlendeckel extern angepasst, also herausgenommen und nach plastischer Bearbeitung erneut (mittels Micro-Titanschraube) eingesetzt wird, was meist zu optisch schöneren Ergebnissen führt. Manche Chirurgen nehmen ihn raus, andere wieder bearbeiten ihn an Ort und Stelle, womit dieses Risiko wegfällt, sofern sie nicht zu viel abfräsen, sodass er perforiert wird. Weiters kann es zu allergischen Reaktionen kommen, wenn Knochenzement (hier ganz selten) oder anderes, vorwiegend synthetisches Füllmaterial in Stirn oder Gesicht eingearbeit wird, was in einigen Fällen zu enormen Problemen geführt hat. Besonders die FFS-Chirurgen in SO-Asien sind dafür berühmt, mit in Europa und den USA verbotenen Permanent-Füllstoffen (wie Aquamid) zu arbeiten. Vorwiegend davon betroffen sind Lippen- und Wangenimplantate.
Bekannte FFS-Chirurgen machen im Durchschnitt zwei bis drei, manchmal auch mehr Gesichter pro Woche. Ein thailändischer Chirurg wirbt sogar damit, bis zu 5 große FFS bzw. Ga-Ops pro Woche durchzuführen! Bei einem angenommenen Risiko von rund 5 Prozent für einen Lapsus, kann sich jede von uns ausrechnen, wie oft so etwas im Jahr passiert. Auf den Homepages dieser Ärzte liest man meist nur von den gelungenen Fällen; Kunstfehler weden kaum bis gar nicht dokumentiert. So tragisch das im Einzelfall ist, es wird immer wieder vorkommen. Und kein FFS-Chirurg der Welt kann garantieren, dass ihm so etwas nicht passiert, denn es ist schon jedem passiert. Menschen sind fehlerhaft. Entscheidend ist letztlich nur, wie von Seiten des Arztes damit umgegangen wird. Bei den exquisiten Preisen, die für derartige Operationen verlangt werden, sollte jedenfalls ein Maximum an Kulanz und Verständnis erwartet werden dürfen, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Cappuccetto
Warum ist gerade das Kinn so sensibel? Der Nervus mentalis ist ein Ast des Kinnhauptnervs vervus alveolaris inferior und versorgt das Kinn, die Unterlippe und den Unterkieferzahnfächer sensorisch. Das heißt, er sorgt für deren Gefühlsempfindungen. Manche Post-FFS-Patienten erzählen, nachher ein verändertes (reduziertes) Gefühl in den unteren Schneidezähnen zu haben, bei manchen bleiben Teile des Kinns oder auch das ganze Kinn gefühllos, andere haben Glück und empfinden später wieder wie vorher. Grundsätzlich gilt: Je invasiver der Eingriff am Kinn, desto höher das Risiko, den Nervus mentalis dauerhaft zu schädigen. Generell ist das Kinn die heikelste FFS-Zone für spätere sensorische Einschränkungen.
Motorische Nerven, also für die Bewegungen zuständige, werden bei FFS nicht berührt, die Mimik ist nachher so gut wie nie eingeschränkt. Bei Liftings besteht diese Gefahr hingegen durchaus!
Dass es zu plastischen Unsauberkeiten wie ungleicher Reduktion der Kiefer- und Brauenknochen, Nasenschiefstand oder unebener Stirnfläche, etc. kommen kann, liegt ebenfalls innerhalb des erwähnen Risikobogens. Auch Wundinfektionen, ja sogar das Absterben mancher Geweberegionen kann in Extremfällen vorkommen. Auch gibt es, wenn auch nur in sehr seltenen Fällen eine mangelhafte Wiederanbindung der Stirnhaut an den Stirnknochen, was dann zu einem Luftaustausch zwischen den Stirnhöhlen und der Kopfhaut führen kann, primär, wenn der Stirnhöhlendeckel extern angepasst, also herausgenommen und nach plastischer Bearbeitung erneut (mittels Micro-Titanschraube) eingesetzt wird, was meist zu optisch schöneren Ergebnissen führt. Manche Chirurgen nehmen ihn raus, andere wieder bearbeiten ihn an Ort und Stelle, womit dieses Risiko wegfällt, sofern sie nicht zu viel abfräsen, sodass er perforiert wird. Weiters kann es zu allergischen Reaktionen kommen, wenn Knochenzement (hier ganz selten) oder anderes, vorwiegend synthetisches Füllmaterial in Stirn oder Gesicht eingearbeit wird, was in einigen Fällen zu enormen Problemen geführt hat. Besonders die FFS-Chirurgen in SO-Asien sind dafür berühmt, mit in Europa und den USA verbotenen Permanent-Füllstoffen (wie Aquamid) zu arbeiten. Vorwiegend davon betroffen sind Lippen- und Wangenimplantate.
Bekannte FFS-Chirurgen machen im Durchschnitt zwei bis drei, manchmal auch mehr Gesichter pro Woche. Ein thailändischer Chirurg wirbt sogar damit, bis zu 5 große FFS bzw. Ga-Ops pro Woche durchzuführen! Bei einem angenommenen Risiko von rund 5 Prozent für einen Lapsus, kann sich jede von uns ausrechnen, wie oft so etwas im Jahr passiert. Auf den Homepages dieser Ärzte liest man meist nur von den gelungenen Fällen; Kunstfehler weden kaum bis gar nicht dokumentiert. So tragisch das im Einzelfall ist, es wird immer wieder vorkommen. Und kein FFS-Chirurg der Welt kann garantieren, dass ihm so etwas nicht passiert, denn es ist schon jedem passiert. Menschen sind fehlerhaft. Entscheidend ist letztlich nur, wie von Seiten des Arztes damit umgegangen wird. Bei den exquisiten Preisen, die für derartige Operationen verlangt werden, sollte jedenfalls ein Maximum an Kulanz und Verständnis erwartet werden dürfen, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Cappuccetto