Beitrag #8
27.08.2015, 13:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2015, 13:43 von Granada.)
Hallo ihr Lieben!
Ich habe bisher keine Angst vor dem Älterwerden, es ärgert mich nur ein bißchen, nicht schon viel früher zu mir selbst gestanden zu haben, denn zumindest in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis habe ich bislang auf meine Einlassungen zum Thema Transgendersein, Hormonersatztherapie und wie es mir dabei geht, ausnahmslos positive Reaktionen erhalten. Bei den lieben Rennradlerinnen, die mich nicht anders kennen, bin ich sofort als Julia aufgenommen worden, das ist fantastisch! Sogar zu meinem alten Speedskatingverein, bei dem ich seit 2008 nicht mehr Mitglied bin, habe ich wieder Kontakt aufgenommen und wurde zum erneuten Mittrainieren eingeladen.
Ich glaube, das hat sehr viel damit zu tun, daß ich authentisch geblieben bin und nicht versuche, plötzlich eine Kunstfigur darzustellen, die ich gar nicht bin, nur weil ich jetzt im Prinzip mehr Freiheiten bei der Gestaltung meines Äußeren hätte.
Vielleicht noch eine kleine Geschichte am Rande: gerade andere Mädels (die Männer trauen sich wohl weniger) fragen mich immer wieder bei der Wirkung der Hormone nach dem Brustwachstum bzw. reduzieren die Wirkung des Östrogens unbewußt allein darauf. Ich kann dann davon erzählen, daß sich ganz andere Dinge verändert haben wie z.B. daß ich meine Haare nicht mehr täglich waschen muß; ein- oder zweimal die Woche reicht völlig. Oder daß ich jetzt auch viel schneller blaue Flecken kriege und die viel langsamer wieder verschwinden. Oder daß die Haut trockener geworden ist und mehr Pflege braucht. Kommt den Mädels natürlich alles bekannt vor, aber das ist nicht so offensichtlich als Unterschied zwischen Mann und Frau bekannt.
Wie gesagt geh ich ab Oktober wieder ins injoy in Wien Erdberg, da kann ich dann berichten, wie transfreundlich die Stimmung dort ist. Aber ich bin optimistisch, daß es keine großen Probleme geben wird. Wie gesagt glaube ich, mit meinem authentischen Auftreten schon viele Sympathien ganz automatisch auf meiner Seite zu haben.
Und apropos Fotos: Selfies mache ich keine, aber es gibt jede Woche fast täglich Fotos von mir auf Strava oder Facebook von unseren gemeinsamen Rennradausfahrten. Da wird man auch gut erkennen und in der Rückschau vergleichen können, wenn sich was verändert. Und noch was zu Facebook: vor drei Wochen hatte ich Null sog. Facebookfreunde, jetzt sind es 29, die ich fast alle (bis auf ein paar Deutsche aus dem Rennrad-News-Forum, die über die ganze Republik verstreut leben) persönlich kenne.
Und ganz vergessen: heute früh im Rahmen der Early-Birds-Radelrunde am Anstieg rauf nach Hadersfeld eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Jetzt ist der August fast rum, in wenigen Tagen sind es fünf Monate HRT und noch immer kein Leistungseinbruch zu merken.
LG
Julia
Ich habe bisher keine Angst vor dem Älterwerden, es ärgert mich nur ein bißchen, nicht schon viel früher zu mir selbst gestanden zu haben, denn zumindest in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis habe ich bislang auf meine Einlassungen zum Thema Transgendersein, Hormonersatztherapie und wie es mir dabei geht, ausnahmslos positive Reaktionen erhalten. Bei den lieben Rennradlerinnen, die mich nicht anders kennen, bin ich sofort als Julia aufgenommen worden, das ist fantastisch! Sogar zu meinem alten Speedskatingverein, bei dem ich seit 2008 nicht mehr Mitglied bin, habe ich wieder Kontakt aufgenommen und wurde zum erneuten Mittrainieren eingeladen.
Ich glaube, das hat sehr viel damit zu tun, daß ich authentisch geblieben bin und nicht versuche, plötzlich eine Kunstfigur darzustellen, die ich gar nicht bin, nur weil ich jetzt im Prinzip mehr Freiheiten bei der Gestaltung meines Äußeren hätte.
Vielleicht noch eine kleine Geschichte am Rande: gerade andere Mädels (die Männer trauen sich wohl weniger) fragen mich immer wieder bei der Wirkung der Hormone nach dem Brustwachstum bzw. reduzieren die Wirkung des Östrogens unbewußt allein darauf. Ich kann dann davon erzählen, daß sich ganz andere Dinge verändert haben wie z.B. daß ich meine Haare nicht mehr täglich waschen muß; ein- oder zweimal die Woche reicht völlig. Oder daß ich jetzt auch viel schneller blaue Flecken kriege und die viel langsamer wieder verschwinden. Oder daß die Haut trockener geworden ist und mehr Pflege braucht. Kommt den Mädels natürlich alles bekannt vor, aber das ist nicht so offensichtlich als Unterschied zwischen Mann und Frau bekannt.
Wie gesagt geh ich ab Oktober wieder ins injoy in Wien Erdberg, da kann ich dann berichten, wie transfreundlich die Stimmung dort ist. Aber ich bin optimistisch, daß es keine großen Probleme geben wird. Wie gesagt glaube ich, mit meinem authentischen Auftreten schon viele Sympathien ganz automatisch auf meiner Seite zu haben.
Und apropos Fotos: Selfies mache ich keine, aber es gibt jede Woche fast täglich Fotos von mir auf Strava oder Facebook von unseren gemeinsamen Rennradausfahrten. Da wird man auch gut erkennen und in der Rückschau vergleichen können, wenn sich was verändert. Und noch was zu Facebook: vor drei Wochen hatte ich Null sog. Facebookfreunde, jetzt sind es 29, die ich fast alle (bis auf ein paar Deutsche aus dem Rennrad-News-Forum, die über die ganze Republik verstreut leben) persönlich kenne.
Und ganz vergessen: heute früh im Rahmen der Early-Birds-Radelrunde am Anstieg rauf nach Hadersfeld eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Jetzt ist der August fast rum, in wenigen Tagen sind es fünf Monate HRT und noch immer kein Leistungseinbruch zu merken.
LG
Julia