Beitrag #15
02.11.2015, 22:01
(02.11.2015, 19:50)Bienneee schrieb: Ich bin schon der Meinung, dass die Krankenkasse dafür zahlen soll. Ich kenne auch Cis Frauen die mit einem Gutachten von Psychiater einen Brustaufbau oder eine Brustverkleinerung von der KK bezahlt bekommen haben.
Genau das mit der psychiatrischen Seite ist der Knackpunkt. Hier geht es nämlich genau nicht um eine kosmetische Operation, weil $Frau eine größere Brust haben möchte, sondern darum, dass der psychische Gesundheitszustand eingeschränkt ist. Die OP dient - entsprechend Sozialversicherungsrecht (ASVG et al.) - dazu, den regelwidrigen Geisteszustand zu beheben und den Gesundheitszustand (wieder) herzustellen. Das gilt für Cis-Frauen genauso wie für Transfrauen.
Bei einer zu großen Brust kommen meistens (auch) körperliche Einschränkungen zum Tragen, die die Indikation für die Brustverkleinerung sind.
Ein anderer Problemkreis ist, dass es keine österreichweit gleichermaßen gültige Regeln gibt, was von Krankenkassen im Rahmen der Versicherungsleistungen übernommen wird. Jede Krankenkasse gibt sich im Rahmen ihrer Satzung die eigenen Regeln, was und in welcher Höhe sie bezahlt. Darunter fallen Medikamente ebenso wie medizinische Leistungen jeder Art und OPs, sowie Behelfsmittel aller Art.
Anders gesagt, auf unsere Anliegen bezogen: Während die eine (Gebiets-)Krankenkasse z.B. auch Lasern bezahlt, zahlt die andere nur die Nadelepilation. Ebenso verhält es sich auch bei Brustaufbau-OPs oder andere OPs, die eine KK anstandlos bezahlt, die andere KK aber nicht, die dritte KK erst einmal mit allen Tricks versucht nicht zu bezahlen.
Wer mit einer Nichtübernahme seitens der KK nicht einverstanden ist, dem bleibt leider nur der mühsame Weg, sich die Leistungen notfalls gerichtlich zu erkämpfen. Manchmal kommt es vor einem Urteil zu einem Vergleich, damit die betroffene KK kein präjudizierendes Urteil bekommt, wenn es für die KK eng wird. Andererseits können auch Patientenanwaltschaft u/o Volksanwaltschaft behilflich sein.
HTH