Beitrag #12
13.02.2016, 16:54
(11.02.2016, 14:35)j-unique schrieb: [hier gekürzt]
Vielleicht, aber nur vielleicht darf man sich dann nach 10 Jahren und 10.000en EUR sogar auf das Porzellan seiner/ihrer Wahl setzen, ohne legale psychische/körperliche Gewalt dulden zu müssen.
(13.02.2016, 14:38)j-unique schrieb:Zitat:Ich finde außerdem, es dramatisiert das Problem ohne Not, wenn man hier gleich das Buzzword "Gewalt" in den Ring wirft.
Naja, was ist denn der vorgebliche Grund für die Geschlechterapartheid beim Toilettengang? Doch die "Frauen" vor der (potentiellen) Gewalt der "Männer" zu schützen (siehe Anlassfall, wo eine Frau die Angst hatte, vergewaltigt zu werden). Wenn TG oder Transfrauen jetzt per Gesetz aufs Männerklo zu gehen haben, heißt das (unter Fortführung der "dualen Wahrheit") nichts anderes, als dass sie der potentiellen Gewalt der Männer ausgesetzt werden.
Abgesehen davon glaube ich, dass sich die im Anlassfall beschriebene Diskriminierung genauso wie Mobbing durchaus unter "psychische Gewalt" einordnen lässt. [Rest gekürzt]
Was ich gemeint habe: Ich halte die Aus-, ja die Überdehnung von Begriffen wie "Gewalt" und "Belästigung" (--> GlBG) für ungeschickt bis gefährlich. Gewollt ist, bestimmte "unerwünschte" Verhaltensweisen (wie das Erzählen sexistischer Witze [= Belästigung] oder permanente Spötteleien [= Mobbing = psychische Gewalt]) zu bekämpfen, indem man sie mit einem Begriff ("Buzzword") brandmarkt, der starke Emotionen auslöst. Der Begriff "Gewalt" wird im Kopf sofort mit "Opfer", "Hilfeleistung", und "Schutzbedürftigkeit" assoziiert. Der Begriff "Belästigung" löst, etwas abgeschwächt, ähnliche Gedankenketten aus.
Indem wir uns aber daran gewöhnen, dass etwa "Belästigung" etwas ganz Normales, Alltägliches sein kann ("Was war schon? Der Kollege hat einen blöden, geschmacklosen Witz erzählt. Und das ist heute Belästigung!?"), können wir im Kopf nicht mehr sauber zwischen bloß geschmacklosen oder ethisch verwerflichen (aber erlaubten) Dingen und nicht-tolerierbaren, mit rechtlichen Sanktionen zu belegenden Handlungen unterscheiden. Wir stumpfen ab, weil wir "von Gewalt umzingelt" sind. Ähnliches passiert auch mit dem Begriff "Krieg" (gegen den Terrorismus, gegen Drogen, gegen männliche Gewalt....).
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -