Beitrag #54
04.03.2016, 06:20
(30.11.2015, 06:52)Mia schrieb: Ich sag auch sobald man es einmal geschafft hat unerkannt in der Öffentlichkeit zu leben ist es Wahnsinn sich absichtlich zu outen. Das machen in meinen Augen nur Verrückte.
Man arbeitet jahrelang nur darauf hin unerkannt zu sein um alles wieder zunichte zu machen? Bestimmt^^
Ein klares "Jein" dazu. Sprich: Das lässt sich so nicht in Absolutheit postulieren.
Je mehr $Transperson eine leicht zu eruierende Lebensspur hat - Stichwort Web und soziale Medien - desto eher sollte auf den Zeitpunkt geachtet werden, selbst den Schritt zum richtigen Zeitpunkt zu setzen bevor es jemand anderer tut.
Andererseits stimmt das sicherlich für Transpersonen, die unerkannt jahrzehntelang im sog. stealth-mode leben. Aber selbst die sind nicht davor gefeit, einmal fremdbestimmt geoutet zu werden.
Es ist ein nicht wenig verbreiteter Irrglaube anzunehmen, wenn $Transperson ihr altes Leben quasi vernichtet hat (von persönlichen Stücken wie Fotos vernichten bis zu öffentlichen Spuren verwischen), dass sie dann lebenslänglich sicher im stealth-mode leben kann. Es kommt der Tag, da sieht dich wer, der dich von früher kennt. Es kommt der Tag, da deckt dich wer trotz noch so gutem Passing auf. Da ist es besser dem Hinterhergerede einen Schritt voraus zu sein.
Vergleiche als bekannte Person Lynn Conway, die sich nach dem Hinauswurf bei IBM in den 60ern wegen ihrem angekündigten Geschlechtswechsel (trotz bereits vorhandener guter Reputation und Veröffentlichungen) nach dem Abschluss ihres Geschlechtswechsel - nun als weibliche Wissenschafterin und Informatikerin - eine neue Identität aufgebaut hat. ... Einem fremdbestimmten Outing für eine Publikation im Jahr 2001 ist sie ab 1999 durch ein schrittweises Coming-Out, erst im privaten Kreis, seit 2000 mit ihrer Website, zuvorgekommen. Siehe Lynn Conway @ en-WP.