Beitrag #1
09.04.2016, 18:08
Hallo Mädels und Jungs,
seit meinem großen Outing vor Ostern bin ich seitdem so ziemlich jeden Tag als Frau unterwegs. Was heißt so ziemlich: in der Arbeit. Also ich gehe als Frau aus dem Haus, schlendere an den vielen Nachbarn vorbei (Mehrparteienhaus) und fahre in das Büro. Voll gestylt. Also so normal halt wie möglich. Nicht jetzt voll geschminkt, sondern dezent. Auch meine Kleidung soll bürotauglich sein. Auch ist die EDV-Leitung an mich herangetreten und hat mir gleich mal eine neue Emailadresse verpasst. Hat mich total gefreut. Nur ging das nicht so problemlos, weil zu meine neuen Emailadresse mein männlicher Name danebenstand. Also war etwas verwirrend für die anderen. Die haben nicht mehr gewusst, wie sie mich anschreiben sollen. Verständlich. Daher Notruf in der EDV-Abteilung und sogleich wurde mir geholfen. Außer, dass ich gleich einen neuen Computer bekam
, weil ich mich mit meinem Benutzer nicht mehr anmelden konnte, werkelte der IT-Mann gleich mal ein paar Stunden. Aber schlussendlich hat es funktioniert und ich bin umso mehr happy.
Ich bin froh darüber, dass mich alle so gut es geht akzeptieren. Viele sagen, dass es nicht einfach werden wird, aber sie bemühen sich, diesen neuen veränderten Anblick anzunehmen. Viele haben mir Hilfe angeboten, aber auch Mut zugesprochen. Auch die Chefs haben ganz cool reagiert.
Nicht so meine Nachbarn. Also sie sehen mich zwar an, aber grüßen gar nicht mehr, obwohl ich freundlich grüße. Finde ich schade. Aber es ist nicht so schlimm, weil ich ja mit denen nichts zu tun habe.
Ich war schon einkaufen, in der Post, wobei so ziemlich jeder grinst. Da fühlt man sich irgendwie komisch. Als erwartet man, dass man ausgelacht wird. Andere mustern mich interessiert. Wiederum andere reagieren ganz normal. Diese Sorte ist mir am liebsten.
Auch hat sich mein Kleiderschrank schon ganz gut gefüllt. Nur ist jetzt Schluss mit dem Einkaufen. So eine Erstausstattung geht gscheit ins Geld.
Nächste Woche ist wieder Therapiesitzung angesagt. Bei der letzten war sogar eine Praktikantin anwesend. Ich bin mir wie vor einem Tribunal vorgekommen. Beide mit ernster Miene, sitzen schräg links und rechts vor mir. Aber das nächste Mal bin ich nur mit einer im Raum.
Ich hoffe, dass die HET nicht mehr so weit entfernt liegt.
Liebe Grüße
Meandra
seit meinem großen Outing vor Ostern bin ich seitdem so ziemlich jeden Tag als Frau unterwegs. Was heißt so ziemlich: in der Arbeit. Also ich gehe als Frau aus dem Haus, schlendere an den vielen Nachbarn vorbei (Mehrparteienhaus) und fahre in das Büro. Voll gestylt. Also so normal halt wie möglich. Nicht jetzt voll geschminkt, sondern dezent. Auch meine Kleidung soll bürotauglich sein. Auch ist die EDV-Leitung an mich herangetreten und hat mir gleich mal eine neue Emailadresse verpasst. Hat mich total gefreut. Nur ging das nicht so problemlos, weil zu meine neuen Emailadresse mein männlicher Name danebenstand. Also war etwas verwirrend für die anderen. Die haben nicht mehr gewusst, wie sie mich anschreiben sollen. Verständlich. Daher Notruf in der EDV-Abteilung und sogleich wurde mir geholfen. Außer, dass ich gleich einen neuen Computer bekam
, weil ich mich mit meinem Benutzer nicht mehr anmelden konnte, werkelte der IT-Mann gleich mal ein paar Stunden. Aber schlussendlich hat es funktioniert und ich bin umso mehr happy.Ich bin froh darüber, dass mich alle so gut es geht akzeptieren. Viele sagen, dass es nicht einfach werden wird, aber sie bemühen sich, diesen neuen veränderten Anblick anzunehmen. Viele haben mir Hilfe angeboten, aber auch Mut zugesprochen. Auch die Chefs haben ganz cool reagiert.
Nicht so meine Nachbarn. Also sie sehen mich zwar an, aber grüßen gar nicht mehr, obwohl ich freundlich grüße. Finde ich schade. Aber es ist nicht so schlimm, weil ich ja mit denen nichts zu tun habe.
Ich war schon einkaufen, in der Post, wobei so ziemlich jeder grinst. Da fühlt man sich irgendwie komisch. Als erwartet man, dass man ausgelacht wird. Andere mustern mich interessiert. Wiederum andere reagieren ganz normal. Diese Sorte ist mir am liebsten.
Auch hat sich mein Kleiderschrank schon ganz gut gefüllt. Nur ist jetzt Schluss mit dem Einkaufen. So eine Erstausstattung geht gscheit ins Geld.
Nächste Woche ist wieder Therapiesitzung angesagt. Bei der letzten war sogar eine Praktikantin anwesend. Ich bin mir wie vor einem Tribunal vorgekommen. Beide mit ernster Miene, sitzen schräg links und rechts vor mir. Aber das nächste Mal bin ich nur mit einer im Raum.
Ich hoffe, dass die HET nicht mehr so weit entfernt liegt.
Liebe Grüße
Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen 