DK: Transgender sind bald nicht mehr krank / Zahlt die KK noch ;)
RE: DK: Transgender sind bald nicht mehr krank / Zahlt die KK noch ;)
Beitrag #16
Zitat:Nein Moment, mir ist es egal als was Diagnose eingestuft wird, solange die Arztkosten bezahlt werden.

Kann ich verstehen. Nur: Wenn ich das richtig verstanden habe, argumentierst du trotzdem vehement dafür, dass "Transsexualismus" weiterhin als Geisteskrankheit eingestuft wird. Warum, wenn dir die Diagnose egal ist?

Zitat:Sonstige medizinische Umstände sind aber auch sehr breit formuliert und beinhalten viele "Kann"-Leistungen, die man im Einzelfall beantragen muss.

Ich rede auch nicht davon, dass notwendige Behandlungen von TG-Personen direkt als "sonstige Behandlungen" bezeichnet werden sollen, sondern in so einer Überkategorie eingestuft werden könnten. Beispielsweise könnte man die Sache, um die es eigentlich geht, wertfrei (= unter Verzicht auf Gender-Zuweisung) und konkret benennen: "Starkes Verlangen nach mit der Geschlechtsidentität zusammenhängenden medizinischen Behandlungen, ohne die die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt würde", dann von mir aus einen ICD- oder was weiß ich für einen Code vergeben (in der Überkategorie Sonstiges) und die Behandlung aus oben stehenden Gründen bezahlen.

Die Feststellung dieses Verlangens könnte beispielsweise durch ein einfaches psychotherapeutisches (nicht psychiatrisches) Gutachten erfolgen, noch besser aber zB durch eine verbindliche Willens- und Wissenserklärung von Patient*innenseite.

Das sind alles nur schnell erdachte Beispiele. Es gäbe sicher viele Methoden, das noch besser zu lösen. Wieso nichtmal drüber nachdenken? Warum reflexartig auf Geisteskrankheit bestehen?

Zitat:Vielleicht denke ich auch nur zu praktisch und deswegen versteht es keiner.

Den angeblichen notwendigen Zusammenhang zwischen Übernahme der HRT-Kosten durch die KK und Geisteskrankheit verstehe ich wirklich nicht.

Mag sein, dass dich das Label "Geisteskrankheit" nicht stört, aber ich behaupte, dass eine der Kernfunktionen jedes "Geisteskrankheits"-Begriffs das negative Benennen von Anders-Sein ist. Speziell wenn es um "Persönlichkeitsstörungen" geht.

Und dass man "Geisteskrankheit" wie jeder anderen Krankheit natürlich möglichst vorbeugen und somit "Gender-Wahn/-Propaganda" verhindern muss, liegt auch auf der Hand – sprich Stigmatisierung der Betroffenen, Tabusierung des Themas, zwanghafte Aufrechterhaltung strikt binärer Gender-Grenzen (in denen ein "Mann in Frauenkleidern" was grausliches und bäh ist), überhaupt Rückschritt auf allen Ebenen.

Zitat:Da ziehe ich eine verbindliche Regelung vor, auch wenn man in meinem Fall dafür die Diagnose F64.0 heranziehen muss.

Was du vielleicht übersiehst: Was, wenn du der "Diagnose" nicht 100% entsprichst, der Meinung von Psychiatern nach "nicht trans genug" bist und dir die HRT folglich verweigert wird? Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen; ich musste mir selber sowas anhören (auch wenn es glücklicherweise gut ausgegangen ist).

Da du mir hoffentlich nicht nicht die HRT absprechen willst, nur weil ich nicht 100%-ige "Transsexualismus"-Symptomatik aufweise (ja nicht einmal wüsste, was "das andere Geschlecht" sein soll oder wie man "als Angehöriger davon lebt"; und im Moment auch kein starkes Bedürfnis nach chirurgischen Behandlungen besteht), ergibt sich, dass das derzeitige System auch nicht optimal ist und für andere Menschen gerade das verhindert, das du als Hauptargument "pro Geisteskrankheit" nennst: nämlich die Sicherheit, die Behandlung auch zu erhalten.
Das Leben ist eine Komödie und wir sind die Clowns.
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RE: DK: Transgender sind bald nicht mehr krank / Zahlt die KK noch ;) - von j-unique - 01.06.2016, 20:17

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