Beitrag #10
05.07.2016, 00:38
(04.07.2016, 21:35)Mike-Tanja schrieb:(04.07.2016, 20:52)Eva_Tg schrieb: Tja, die Krankenkasse wird nicht unbedingt viel erfahren, andere hingegen schon.Erstens erinnere ich daran, dass Aniistar an der Rechtslage und Praxis in Deutschland interessiert ist.
In der Indikation zur HRT wird der Therapeut ausführlich Stellung beziehen und den Fall schildern.
Außerdem wird das Gericht und die Gutachter für die PÄ eine ausführliche Stellungnahme des Therapeuten erwarten.
Das alles landet natürlich in den Gerichtsakten, zusammen mit den Gutachten.
[hier gekürzt]
Zweitens - und das sind jetzt ganz allgemeine Fragen, die in jedem Land gelten - muss man strikt zwischen einer Behandlung und Dingen wie der Erstellung eines Gutachtens, z.B. für ein Gericht, unterscheiden. Nur die Erstere steht unter dem Schutz des Berufsgeheimnisses der Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten, bei Zweiteren geht es eventuell genau darum, für einen Dritten Informationen über den Gesundheitszustand der Probandin/des Probanden zu beschaffen. Dafür wird ein Befund aufgenommen (= Faktensammlung) und werden daraus Schlussfolgerungen gezogen (= Gutachten). Die Gutachtensfrage in einem TSG-Fall könnte z.B. lauten: Ist das abweichende Geschlechtsempfinden des Antragstellers/der Antragstellerin voraussichtlich von Dauer?
Man darf sich daher nicht auf den Beruf des Gegenübers verlassen, man muss die Rolle kennen, in der sie/er gerade tätig ist.
Und was möchtest du mir damit jetzt sagen?
Ich meine mich zu zitieren, aber mich nicht direkt anzusprechen oder das Wort an mich zu richten, ist schon ein wenig schizophren.
Wenn du meine Ausführungen kommentieren willst, dann sei doch so höflich es an mich zu richten.
Und was die Rechtslage in Deutschland geht, die ist kompliziert, meinen Behandlungsberichten liegen seitenweise Datenschutzerklärungen bei und ich habe keine Lust alles auf irgendwelche Details zu durchforsten. Ich liefere Erfahrungsberichte, keine Rechtsberatung.
Das Indikationsschreiben umfasst ungefähr 2 Seiten, mit ausführlichen Erklärungen und Details aus der Therapie, die Diagnose bzw. die Notwendigkeit der HRT medizinisch/therapeutisch begründen. Da das Schreiben auf Wunsch der Patientin verfasst wird, impliziert das auch eine zeitweilige, teilweise Aufweichung der Verschwiegenheit, da ein anderer Fachbereich, namentlich die Endokrikologie, über den aktuellen Behandlungstand ins Bild gesetzt werden muss und das ganze beinhaltet auch noch eine begründete Behandlungsanweisung. Die HRT wird vom Therapeuten angewiesen, der Endkriologe ist nur der Ausführende, weil der Therapeut kein Facharzt ist, um die Behandlung durchzuführen.
Ich kenne die bürokratischen Interna nicht, aber ich könnte mir vorstellen, das eine Kopie des Indikationsschreibens dem Antrag auf Kostenübernahme als Beleg für die Notwendigkeit beigefügt werden könnte. Damit landet es doch letztlich bei der Krankenkasse.
Mich persönlich interessiert es nicht, wo welche Daten landen, mir ist es wichtiger, dass mir geholfen wird. Bei der PÄ habe ich auch von mir aus alle meine Krankenunterlagen mit eingereicht, je mehr die im Vorfeld gelesen haben, desso weniger Fragen gab es bei den Gesprächsterminen, was letztlich wieder Zeit bei der Verfahrensdauer spart.
Wer andere Prioritäten setzt, weil er Dinge nicht preis geben will, dem kann ich keine Antworten geben, weil ich offen und ehrlich alles erzählt habe, damit ich schnell meine PÄ und HRT kriege.
Ich bin hier als Privatperson, die aus ihrem Leben erzählt, ich gebe keine Rechtsberatung und keine medizinische Beratung.
Wer sowas braucht sollte bei Tante Google nach deutschen Trans*Vereinen oder Selbsthilfegruppen suchen. Die haben alle eMail wo man solche Fragen hinschicken kann und die haben auch Leute, die sowas beantworten können. Viele haben sogar eine Hotline, wo man sowas direkt besprechen kann.
Was steht in so einem Gutachten? Dein ganzes Leben auf 4 bis 10 Seiten zusammen gefasst.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.