Beitrag #8
26.10.2011, 14:28
(24.10.2011, 19:07)Carina_in_Graz schrieb: [hier gekürzt] Die Korsettablehnung entspringt hauptsächlich der Idee, Gleichberechtigung für Frauen durch äußere Angleichung an den Mann zu erzielen. [hier auch]Vorweg: Ich besitze ein Korsett, das für besondere Anlässe (Clubbesuche, Partys etc.) gedacht ist. Zuletzt habe ich es bei einer Vernissage getragen.
Das Schnüren ist für mich kein ausgeprägter Fetisch, ich übertreibe es nicht, der Effekt auf die Figur stärkt aber bei mir durchaus das Selbstbewusstsein und wiegt die Unbequemlichkeit auf. Eine dauerhafte Veränderung der Taille kann man bei meiner Tragehäufigkeit wohl ausschließen.
Ich kann aber emotional durchaus nachvollziehen, dass die frühe Frauenbewegung die korsettierte Taille als modischen Ausdruck der Normierung und Unterdrückung des weiblichen Körpers strikt abgelehnt hat. Wahrscheinlich gab es aber auch damals schon Frauen, die sich gerne schnüren haben lassen (wohl die Closet-BDSMler und -Fetischistinnen ). Die sind später dabei geblieben, der Rest war froh, als die Damenmode zu Alternativen fortgeschritten ist.
Hinter einer medizinischen Ablehnung dieses Mode-Accessoires vermute ich ein wenig auch die "gesunder Volkskörper & Gebärfreudigkeit-Bewegung" im Umfeld des Faschismus.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -