Vielleicht hat jemand einen Rat?
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat?
Beitrag #5
Was für einen Rat möchtest du hören?

Geschlechtsidentitätsprobleme sind tiefgreifend und von extenzieller Bedeutung, die kann man nicht mit ein paar Sätzen "beraten" und einer Besserung erwarten.
Es gibt Menschen, die wissen bzw. eher fühlen seit ihrer Pubertät oder noch früher, dass sie dem falschen Geschlecht angehören. Aber dann brauchen sie 20 Jahre um endlich mal eine Änderung in Angriff zu nehmen. Weil es weder für die Betroffenen noch für das Umfeld leicht ist.
Das mußt du selbst entscheiden, ob du dich so durchschlagen willst wie bisher oder ob das nicht mehr geht.

Nein, das Leben als Frau ist nicht besser, es ist einfach nur anders (und zu einigen passt es besser.). Letztlich muss man sich mit den gleichen Problemen wie früher rumschlagen und meistens kommen noch ein paar zusätzliche hinzu. Ein Teil davon entsteht aus der gesellschaftlichen Rolle, z.B. bei Frauen wird wesentlich mehr Wert auf Äußerlichkeiten gelegt oder Frauen werden deutlich weniger ernst genommen als Männer. Und ein anderer Teil kommt von der Biologie, wir können nicht verleugnen, dass wir nicht als Frauen zu Welt gekommen sind, und wir müssen im Vergleich zu anderen Frauen, wesentlich mehr Aufwand betreiben im Bezug auf Äußerlichkeiten. Das kann schon belastend sein.
Man muss Mittel und Wege finden mit dem Ganzen umzugehen, sonst besteht ein Großteil des Alltags nur aus Trans*Problemen und das macht bestimmt niemanden glücklich.
Das sind eine Menge Herausfordungen die man meistern muss.
Ich will niemanden von seinen Wünschen und Träumen abbringen, aber man sollte auch nicht so naiv sein und glauben man wird zur Märchen-Prinzessin.

Und um nochmal ganz rational zu werden, die Antibabypille bringt gar nichts, weil die Dosis viel zu klein ist. Ganz besonders bei einmaliger Einnahme. Oder willst du gleich eine ganze Packung futtern? Fällt deiner Freundin auch ganz bestimmt nicht auf, wenn da plötzlich was fehlt.

Und beim Thema Beziehungen, kann ich nur sagen, es gibt mehr als genug Frauen, die stehen auf Transfrauen. Letztlich wissen die selbst nicht warum, aber auch wenn sie eigentlich hetero sind, ziehen sie komischweise Transfrauen vor. Ist auch egal, darüber können sich die Sexualwissenschaftler den Kopf zerbrechen.
In der Praxis klappt das jedenfalls wunderbar. Ich bin z.B. auch mit einer Frau verheiratet und wir haben eine tolle Ehe.

Und beim Thema Beruf kann man sagen, oft gibt es da leider einen herben Einschnitt. Ein Geschlechtswechsel und das Berufsleben passen nicht gut zusammen. Ich selbst habe 3 Jahre gebraucht um wieder Arbeit zu finden, aber weit unter meinen Qualifikationen. Ich arbeite jetzt als Wäscherei-Gehilfin für den Mindestlohn, weil ich nichts besseres finde. Arbeitslosigkeit ist unter den Betroffenen leider weit verbreitet, weil gerade bei der Jobsuche die Diskriminierung extrem zu spüren ist.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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Vielleicht hat jemand einen Rat? - von Zara - 17.08.2016, 13:12
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - von FrauPatrizia - 17.08.2016, 13:30
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - von Zara - 17.08.2016, 13:44
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - von Eva_Tg - 17.08.2016, 19:25
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - von Zara - 18.08.2016, 16:01
RE: Vielleicht hat jemand einen Rat? - von Zara - 29.08.2016, 15:25

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