Beitrag #14
18.03.2017, 16:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.2017, 16:09 von Meandra.)
(17.03.2017, 14:29)seek82 schrieb: Ich hab ihm halt erzählt, dass ich im Urlaub andere Klamotten (Rock, Stiefel) anhatte und dezent geschminkt war. Was aber trotzdem bei mir noch mehr auffällt als der Bartschatten - war mir halt dort egal, kennt mich ja keiner
und es war mal gut zu wissen, wie die Leute auf mich so reagieren. Solche Experimente kann man ja dort machen.
Er meinte dann, warum ich das nicht hier mache ?
Hab ich gesagt, dass ich das auch schon Anfangs gesagt hab und hier nicht als Dorftranse gelten will sondern das ganze langsam angehen möchte.
Ich muss ja nicht die Reaktion von Frau Schneider abwarten in der vollen Bäckerei um die Ecke,
wo ich morgens auch so meine Brötchen hole.
Und dann mit tiefer Stimme "4 Brötchen bitte"....nee lass mal! Den Kick brauch ich nicht.
Weiß auch nicht was das für einen Nutzen haben soll, wenn ich mir dabei megablöd vorkomme.
Wenn man sich so wohl fühlt ist das ja kein Thema. Aber ich mach es halt lieber langsam.
Auf der anderen Seite meinte er mal das Klamotten ja nichts mit dem Geschlecht zu tun haben ?!
Ich sage dir das ganz ehrlich und ohne Blatt vor dem Mund:
lass dir Zeit. Du schreibst ja selber, dass du es lieber langsam machst. Dann übernimm das auch für die Hormontherapie. Nutze die Zeit mit deinem Therapeuten, um dich vorallem weiter zu outen. Nur die Cousine wird nicht genügen. Ich denke, du hast sicher einen größeren Kreis, der das irgendwann erfahren soll. Denn wenn du die Hormone bekommst, verändert sich dein Körper, dein Gesicht könnte sich aber nur minimal verändern. Was ist dann? Du hast einen Busen, weichere Haut, aber immer noch ein männlich wirkendes Gesicht.
Daher schminke ich mich, um die Züge ein wenig zu glätten. Als Mann werde ich immer erkannt. Und werde es auch später noch. Aber ich lebe in meiner weiblichen Rolle. Und aufgesetzt wirke ich überhaupt nicht. Sogar ganz natürlich. Und die Gedanken der anderen sind mir egal. Ehrlich gesagt, habe ich die 8 Monate und 20 Sitzungen bei meiner Therapeutin sehr genossen, vorallem, weil ich mich entwickeln konnte.
Du hast nur Angst. Ist auch verständlich. Du lehnst diesen Alltagstest nur aus Angst ab. Klar sagt man, dass es auch Frauen in Hosen gibt. Trage ich genauso. Wenn du dich nicht offen als Frau zeigst, wirst du das nie machen. Auch eine Hormontherapie ändert das nicht. Den Busen wirst du womöglich draußen unter weiten Kleidung verstecken.
Ahm...nur weil du eine IPL machst, ist es jetzt nicht eindeutig, dass du dir sicher bist. Ich kenne genug Männer, denen der Bart stört und das Rasieren immer ein Albtraum ist. Und das wird sich der Therapeut denken.
Wie schon beschrieben: macht einen Fortschrittsplan.
Mein Plan war, mich innerhalb 8 Monaten bei allen zu outen. Das habe ich gemacht. Und meine Entwicklungen. Ich bekam oft ein dickes Lob, wie ich mich veränderte. Im Kleidungsstil. Schminke. Da gab´s etwas, an was sich meine Therapeutin halten konnte. Weil dein Therapeut gibt dir das Ticket zur Veränderung. Er muss sich sicher sein, dass du dir sicher bist. Für ihn wird halt einmal outen, lange Haare und IPL-Sitzungen nicht genug sein.
Frag ihn, was er von dir erwartet. Aber knall nicht gleich mit der Hormontherapie hin. Denn zuerst musst du an dir arbeiten.
Alles Schritt für Schritt. Du tust dir nichts Gutes, wenn du alles zu schnell machst. Aber wage dich hinaus..als Frau..nach deinem Tempo...du wirst es bald total genießen...ich mag´s
Da sage ich mal das Gegenteil: Klamotten sind sehr wohl geschlechtsbestimmt. Sie sind ja auch so angepasst. Der Form des Körpers halt und für´s Auge. Männer brauchen ja nur Klamotten, damit ihnen nicht friert. *g* Natürlich gibt es Klamotten, die können beide tragen, wie zB weite Hosen. T-Shirts mit keinem großen Halsausschnitt. Neutrale Pullis....aber sonst.....
Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen