Beitrag #10
19.06.2018, 15:24
(18.06.2018, 16:27)Tammy1 schrieb: Die Hormontherapie verändert alles, nicht nur den Körper und ich wurde dadurch zum ersten Mal in meinem Leben ich selbst und glücklich auch mit mir, ich könnte niemals wieder zurück.
Tammy1, ich denke dass es durchaus unterschiedlich sein könnte? mit Testo wurde ich genau als weiblich vom Umfeld empfunden (ein Bart wuchs und Stimmbruch kam, an sich die Pubertät), dann dachte ich: an sich machte Testo nichts falsch, nur sehe mich das Umfeld bereits als bio-männlich, wie sollte das eigentliche Testosteron mich dann als genau noch maskuliner hinbekommen, wenn speziell der Bart als genau feminin von anderen empfunden werde?
in meinem Falle war jedoch vor und während Testo beim Ultraschall ein spezifisches Organ am Bildschirm erkennbar, welches sich an sich bei meist nicht so bio-Jungs befände. toll fand ich hier nach der VÄ und PÄ, das Personal beim Rätseln zubegucken, wie denn der Befund benannt werden soll, auf "Herr" oder "Frau"? sie taten jedoch die passende Anrede hin, welche sich bereits im Ausweis und an der Versicherungskarte befand.
ich behielt dieses Organ mit einem weiteren Befund nach Testo und der Körper ist noch zystenfrei, klingt super, finde ich. jedoch half Testo auch beim "monatlichen Problem" in meinem Falle nicht so viel, denn das Organ wurde mit Testo an einer Stelle um ein paar mm weniger, seit ohne Testo an (mal sich als Viereck vorstellend) jeder "Ecke" um einiges weniger. Testo-Gel mit 50mg-Beutel hatte ich vom 21.02.2013, die Mastek am 08.06.2015, Nebido mit 1000mg/4ml hatte ich dann genau 7x je am 09.10.2015, 28.12.2015, 07.03.2016, 13.05.2016, 22.07.2016, 30.09.2016, 09.12.2016
auf mich wirkte sich Testo neutral bis unbenötigt aus und ich käme auch toll ohne klar, wurde mit ärztlichen Kontrollen auch Anfangs zu hoch eingestuft (1 Päckchen pro Tag an Gel), meine Dosis war dann ein halbes Päckchen jeden 2. Tag und das "monatliche Problem" blieb mit Gel, als auch Nebido weiterhin in selbiger Intensität und Dauer, bloss mit ersteren um +3 Tage verzögert und mit zweiteren dann um +2 Wochen verzögert.
mit Westen vor der Mastek, war es im Sommer für mich durchaus warm, jedoch dennoch gab es von mir unbekannten Gegenübern keine Zweifel, mich sprach keiner als "weiblich sie" an. ein Junge fragte mich mal im Park, ob ich denn ein Mädchen oder Junge sei? (meine Rückantwort war verunsichert: eigentlich weiblich?) er lächelte und meinte: dann bist halt schwul. (er war ca. etwas gering-grösser als ich, vermute ihm vom Alter unter 12 Jahre) für mich an sich ein tolles Kompliment, zudem dass andere Personen meinen, Kinder wären neugierig und sehen anderen die Unsicherheit an, nutzen manchmal eher inkorrekte Pronomen / die Eltern korrigieren erwähntes Kind dann auf die Richtigkeit, etc.
PhaseX, selbst würde ich mich im Umfeld als menschlich sehen und würde ich zwischen "männlich" und "weiblich" eine Definition finden, wäre es bei mir männlich. dennoch könnte ich mir vorstellen, an Bilder und Videos feminin zu wirken (wäre für mich jedoch mehr vom make-up Bildbearbeitung und vom Outfit vielleicht selbst-designte zu tragen, bin übrigens Minimalist), dennoch wäre es für mich nicht auf "weil ich es anziehend fände", sondern da ich Rollenklischee's und Sterotypen gerne ineinander verschmelzend darstellen mag und wären Events "für alle Personen offen", sich dennoch nur einheitliche Geschlechter dort befindlich, käme ich dann bei bisher nur Frauen, gern als Mann hin und wären es nur Männer, dass ich als Mann dort wäre mit zusätzlich Freundinnen zu fragen, ob sie mitkommen mögen.
meine Idee wäre, könntest du dir denn vorstellen, im Umfeld allgemein als "Frau" oder "sie" an Briefe, E-Mails, persönlichen Gesprächen, bei Warteräume von ärztlichen Personal, etc. genannt zu werden oder welchen Name fändest du für dich als passend? würde sich dein Stil von Kleidung, etc. ändern würde dein Vorname dann ein anderer sein oder mit welchen Vorname fühlst du dich als richtig? (müsstest du nicht hier erwähnen, war nur als allgemeiner Gedanke an dich)
selbst experimentierte ich nicht in der Testo-Pubertät und für mich passte die "er"-Anrede vom Umfeld vor Testo. mit Testo dann eben nicht als "sie" angesprochen zu werden und deshalb dann das ohne Testosteron weiterleben war für mich passend. im Alltag würde ich jedoch mir nicht vorstellen, allzusehr untypisch gekleidet zu sein. gestern sah ich eine sympathische Person: Dreads bis zum Po, einen langen Rock bis zu den Knöcheln, matt-pink lackierte Füssnägel und matt-blauer Fingernägellackierung, teils mit leichten make-up im Gesicht und einem ggf. aus Seide bestehenden Top mit Ausschnitt ...gefällt mir als Stil, würde jedoch vom Umfeld in Wien eher vermuten, dass nicht jedem dieser Stil gefiele oder er ihn neutral fände (eher dass negatives passieren könnte, weil manche Personen nicht klarkämen, dass manche nicht stereo-typisch gekleidet wären), vermute ich?
auch hatte ich mal den Gedanke, seit längeren spezifische Stöckelschuhe tragen zu wollen: ein breiterer Absatz und in gesamt schwarzem Stil. ich kam mir jedoch auch vor den Hormonen bereits zu bio-männlich beim Umfeld vor und beliess es deshalb, dennoch dachte ich: selbst Schuhe zu entwerfen, klingt schon mal unklischeehaft ...auch da ich bei einer Nähgruppe der bisher einzige bis zweit-einzige Mann dort wäre.