Beitrag #27
02.09.2018, 10:25
(01.09.2018, 21:41)Katzenmutti Lydia schrieb: Ich kann dir aber sagen, wie ich als Therapeutin mit dir umgehen würde: Ich würde dich ohne Indikation und ohne weiteren Termin nachhause schicken, wenn du mir sagst, dass 4 Stunden Fahrt für dich zuviel ist. Diese Zeitverschwendung würde ich weder dir noch mir zumuten wollen.
Ich glaube, wäre ich Therapeutin, ich wäre da doch immer noch freundlich und gelassen
Mit anderen Dingen wäre ich aber definitiv überfordert, und das würde mir Angst machen. Vor allem spiele ich nicht gerne die Projektionsfläche für andere, versuche das auch meinerseits gegenüber anderen zu vermeiden. (Es gibt eben Dinge, die ich früher und besser gelernt habe, und die daher sehr viel tiefer sitzen.) Aber dieses analytische Spielchen von Übertragung und Gegenübertragung funktioniert eben nur so.
Manches finde ich intellektuell ja ganz interessant. Aber das möchten Analytiker gerade nicht haben Ich fürchte, letztlich habe ich das alles doch nicht kapiert
Einiges von den Gesamtpaketen, die egal ob Analytiker oder Kognitivisten schnüren, möchte ich aber einfach nicht "mitkaufen" müssen.
Ja, gut, also rein hypothetisch: wenn mir irgendjemand in irgendeinem Kontext sagte: "Der Weg ist zu weit." Dann würde ich mich – mit aller gebotenen Vorsicht – fragen, was "Weg" und "zu weit", denn als Metapher oder Metonymie noch alles bedeuten könnte, und was davon wiederum hier denn nun zutreffen könnte.
Zugleich glaube ich nicht an "Leidensdruck" als Motivation. Ich würde Klienten niemals in die Ecke schubsen wollen, die müßten sich doch etliches zumuten lassen. Ganz im Gegenteil, sowas wünscht man sich doch nicht.
Ich selbst bin durchaus auch nicht gerne gerne unterwegs, wenn es anstrengend, langwierig usw. ist. Aber auch, wenn es mir doch etwas an Motivation gebricht, das alles auf mich zu nehmen