Nasenkorrektur-Op (Septorhinoplastik) in Graz
Nasenkorrektur-Op (Septorhinoplastik) in Graz
Beitrag #1
Liebe Leute,

ich habe lange überlegt, ob ich diesen Eingriff wirklich machen soll, aber im Zuge der Verweiblichung meiner Gesichtszüge durch die Hormone ist sie mir immer ärger negativ aufgefallen: Meine Nase, die leider alles andere als weiblich aussah und noch dazu ziemlich verbogen war. Ich schämte mich für diesen hässlichen Zinken so sehr, dass ich Fotos von der Seite stets vermied - heute zeige ich aber eines, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt, wie schlimm es aussah:

[Bild: tRRebCJ.jpg]


Doch es war nicht immer so: Als Kind hatte ich eine schöne gerade Nase, aber leider wurde ich in der Schule gemobbt und geschlagen. In der 3. Klasse wurde ich eines Tages in der Pause von hinten niedergeschlagen, sodass ich zu Boden fiel und anschließend hat mir jemand mitten ins Gesicht getreten. Danach hatte ich über einen längeren Zeitraum ständig Schmerzen und Nasenbluten, traute mich aber nicht, einem Lehrer davon zu erzählen, da ich Angst hatte, in Folge dessen nur noch härter verprügelt zu werden und auf diese Weise habe ich diese hässlich verbogene Nase bekommen, die mir unbehandelt natürlich geblieben ist.

Während der letzten Einheiten von meinem Sprachtraining heuer im Sommer erzählte ich meiner Trainerin von diesem Vorfall und fragte, ob sie mir einen guten Arzt in Graz empfehlen könnte, der diesen Eingriff machen würde und so landete ich wenig später bei Dr. Josef Kainz zum Erstgespräch im LKH und anschließend in seiner Privatpraxis, wo alles wichtige besprochen wurde und ich die Unterlagen bekam. In dieser Zeit fiel meine endgültige Entscheidung für den Eingriff und ich wollte die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen, jedoch sollten solche Operationen nicht während der Sommerzeit aufgrund der Hitzebelastung durchgeführt werden. Ich bekam stattdessen den erstmöglichen Herbsttermin und so fand ich mich am vergangenen Montag, dem 10. September 2018 am Vormittag in der Privatklinik Graz Ragnitz ein, wo ich bereits erwartet wurde.

Ich musste nach dem Check In nur kurz warten, schon wurde ich in die Erstaufnahme geführt, Blutdruck gemessen, EKG und Blutabnahme durchgeführt und natürlich der Anschluss für die Infusionen gelegt, nebenbei plauderte ich noch ganz entspannt mit den Ärzten, Assistenten und Schwestern und danach ging's erstmal auf mein Zimmer, um ein paar weitere Dokumente auszufüllen. Dort traf ich auch bald meine Zimmergenossin, der eine Mandel-Op am selben Tag bevorstand und plauderte auch mit ihr ein bisschen.

Vor dem Check In um 9:00 Uhr hatte ich noch ein kleines Frühstück genommen, denn ab sofort durfte ich nichts mehr essen, nur noch bis etwa 12:00 Uhr Wasser trinken. Aufgrund meines niedrigen Blutdrucks bekam ich allerdings zusätzlich noch gezuckerten Orangensaft und als ich mit dem Ausfüllen fertig war, wurde ich einen Stock tiefer zum Anästhesisten geschickt, mit dem ich alles Wichtige zur Narkose besprach.

Wieder zurück im Zweibettzimmer hieß es dann Kleid ausziehen und das lange rückenfreie Op-Hemd sowie Thrombosestrümpfe anziehen, Ohrringe und Halskette ablegen, warten und mit der Kollegin plaudern, denn meine Operation sollte um 17:00 Uhr beginnen. Kurz nach 15:00 Uhr machte ich noch ein letztes Foto von mir mit alter Nase und man kann hier gut erkennen, dass ich keine Angst hatte, sondern mich sogar schon auf den Eingriff freute - nach all den Jahren konnte ich endlich einen Fehler an meinem Körper korrigieren, den ich nicht verschuldet hatte, aber trotzdem stets mit mir herumtragen musste:

[Bild: TkP5j8X.jpg]


Kurz nach 17:00 Uhr war es dann so weit: Die Schwester kam mit meinen ersten Infusionen und während sie tropften, wurde ich auch schon im Bett in Richtung Op-Saal geschoben. Auf einer Zwischenstation hieß es dann noch einmal kurz warten, bevor ich dann an der Reihe war. Ich weiß noch, wie ich das Häubchen aufgesetzt bekommen habe, im ziemlich frischen Saal aus dem Bett auf den Op-Tisch geklettert bin und ein bisschen mit den Ärzten gequatscht hab, die mich verkabelt haben und dann war ich plötzlich weg.

Ca. 2,5 bis 3 Stunden später wachte ich auf (die Operation hatte ziemlich genau 2 Stunden gedauert) und fühlte mich zwar ein wenig benommen, Schmerzen hatte ich aber nicht. Während ich bald darauf zurück ins Zimmer geschoben wurde mit einer Eiskrawatte um den Hals, sagte mir der Chirurg, dass er einiges an meiner Nase umgebaut hatte und die Operation gut verlaufen war. Das Ergebnis sehen konnte ich natürlich noch nicht, da meine Nase klarerweise in Schienen und Bandagen eingewickelt war. Trotz der Wattepfropfen in den Nasenlöchern blutete ich etwas und auf dem ersten Foto nach der Op sah ich aus wie in einem Horrorfilm:

[Bild: me3uuFF.jpg]


Die erste Nacht danach war echt hart: Ich konnte ab sofort nur mehr durch den Mund atmen und deshalb kaum schlafen - und zu allem Überfluss schnarchte meine Zimmergenossin nach ihrer Mandel-Op auch noch klarerweise ziemlich laut. Weil mein Mund so trocken war, trank ich immer wieder Wasser, was dazu führte, dass ich bald auf's Klo und damit aufstehen musste. Ich fühlte mich ziemlich müde und schwach, rief die Schwester, konnte aber als sie kam ganz gut alleine aufstehen und hatte auch keine Kreislaufprobleme. Nach dem kleinen Rundgang auf die Toilette konnte ich doch ein wenig schlafen.

Am nächsten Morgen wurden mir dann die beiden Pfropfen aus den Nasenlöchern entfernt und ich blutete wie eine abgestochene Sau - das Stofftuch, das ich drunterhielt war bald blutdurchtränkt und auch die Schale darunter füllte sich. Aufgrund meiner liegenden Position rann allerdings auch einiges hinten durch die Luftröhre runter und gleichzeitig schluckte ich auch einiges an Blut, sodass ich grade noch herausquetschen konnte "mir ist schlecht", bevor ich auch schon die ganze Schale vollgekotzt habe.

Als ich dann aber wenig später mit einer Mullbinde um die Nase ("Nasenschleuder") dalag und die Infusion zum Ausgleich für den Blutverlust tropfte, ging es mir wieder deutlich besser und ich durfte danach auch aufstehen und mein Frühstück essen. Im Gegensatz zu meiner Kollegin hatte ich einen guten Appetit, nur brauchte ich für den Kaffee einen Strohhalm, nachdem ich mir damit die Mullbinde eingetunkt hatte und sie gewechselt werden musste.

Ziemlich blass war ich am Tag danach auch, Schmerzen hatte ich allerdings fast keine - nur ordentliche blaue Flecken unter den Augen, wie man hier erkennen kann:

[Bild: kEwY80A.jpg]


Nach dem Mittagessen bekam ich zwei Medikamente: Rhinomer und Baneocin, ersters ist eine Nasenspülung und zweiteres eine Salbe, die es nachher aufzutragen galt, bevor die Mullbinde wieder drüberkam. Mir wurde die ganze Anwendung einmal von einer Schwester gezeigt, danach konnte ich sie selber 3x pro Tag durchführen. Insgesamt fühlte ich mich schon recht gut und stand auch zwischendurch immer wieder auf, hauptsächlich allerdings, um auf's Klo zu gehen, denn ich trank sehr viel Wasser an dem Tag.

Auch Dienstag und Mittwoch waren für mich schwer in Ordnung, alle waren wirklich ausgesprochen nett und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben, außerdem durfte ich dann schon mein eigenes Nachthemd anziehen. Meine Zimmergenossin sagte einmal beim Essen: "Es ist voll geil hier" und da hat sie absolut Recht. Das Essen war auch OK, obwohl ich sehr haglig bin, besonders viel hatte ich aber nicht davon, weil ich nichts wirklich schmecken konnte. Meine Kollegin bekam übrigens fast nur Eis und Brei zum Essen, rührte aber oft nichts davon wirklich an.

Was meine Medikamente Estrogel und Androcur betrifft, damit gab es auch überhaupt keine Probleme, ich konnte sie wie gewohnt nehmen. Das einzige was nicht ging, war das Einsetzen des Positionieres wegen der Zahnregulierung, andernfalls hätte ich keine Luft mehr bekommen.

Am Mittwoch Nachmittag kam nochmal der Arzt zu uns und erklärte mir ein paar Dinge zur Nachversorgung. Ich bekam noch ein Rezept für Diclobene-Schmerztabletten und den ersten Kontrolltermin am kommenden Montag, auf den ich schon ganz gespannt warte, denn da werde ich erstmals das Ergebnis sehen können. Danach packte ich meine Sachen, durfte aber noch Abendessen und wurde gegen 18:00 Uhr abgeholt. Beim Auschecken erhielt ich noch eine Aufenthaltsbestätigung und auf der Heimfahrt die Tabletten, damit war ich am Mittwoch Abend wieder daheim und fiel gleich erschöpft in mein Bett.

Gestern musste ich allerdings einkaufen gehen und ging in Nachthemd und Sandalen raus. Mir war es sowas von egal, was die Leute dachten, die mich draußen dann so sahen - eine Mischung aus Gespenst und Jason Voorhees:

[Bild: t7sFJR4.jpg]


Im Allgemeinen geht es mir wieder recht gut, Schmerzen hatte ich nach der Entlassung auch nicht - gut, das einzige, was etwas schmerzt ist, dass mich der Eingriff in Summe 6.000 Euro gekostet hat, aber mir war dieser Schritt einfach sehr wichtig. Von der Krankenkasse bekomme ich für den Eingriff keinen Cent zurück, da er klarerweise unter rein kosmetische Chirurgie ohne medizinische Notwendigkeit fällt.

Gut, soweit mein Erfahrungsbericht zur Nasenkorrektur in Graz, vielleicht konnte ich ja damit der einen oder dem anderen etwas weiterhelfen, der/die gerade überlegt, eine solche Operation machen zu lassen oder sie bereits plant. Wenn es Fragen gibt, bitte einfach fragen! Smile
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Nasenkorrektur-Op (Septorhinoplastik) in Graz - von Ирина - 15.09.2018, 16:05
RE: Nasenkorrektur-Op (Septorhinoplastik) in Graz - von Ирина - 25.09.2018, 21:18
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