Transgender und Sozialleistungen
RE: Transgender und Sozialleistungen
Beitrag #60
(03.03.2012, 08:33)jasmin conny schrieb: Ich seh das wieder so, wenn ich meinem Wunsch im anderen Geschlecht ganz zu leben nachgebe, ist das für die Übergangsphase und wahrscheinlich später auch noch der soziale und ökonomische Tod, drastisch gesprochen. Wenn dem eine Mehrheit der Transgender zustimmen könnte und hier ein Bewusstseinsprozess stattfindet, wäre es möglich in den Gruppierungen eine einheitliche Position zu finden und das nach außen zu vertreten und Forderungen zu stellen. Danach könnten sich Politiker damit beschäftigen und Gesetze oder Verordnungen erlassen, wie etwa finanzielle Hilfestellungen oder eventuell Krankschreibung oder kurze Pensionierung während der Umstellungsphase. Solange nicht mal in der Community ein Bewusstsein dafür vorhanden ist und alles der individuellen Verantwortung des Einzelnen zugeschoben wird, wird kein Druck entstehen die Dinge zu ändern.

Alle diese Ideen und Forderungen sind nicht neu und sie sind auch den politischen Parteien bekannt. Nur um diese umzusetzen bedarf es eine entsprechenden Mehrheit im Nationalrat, die es derzeit leider nicht gibt.

Eine rot/grüne Bundesregierung hatte hier sicher schon das Eine oder das Andere beschlossen. Aber innerhalb der ÖVP gibt es z. B. nicht nur aufgeschlossene Leute, sondern auch erzkonservative und strengkatholische Gruppen, die vieles einfach verhindern. Und über den Verein der "Fleißigen und Tüchtigen" brauche ich eh nichts sagen. Wenn die das Sagen hätten, dann dürften wir überhaupt nichts mehr erwarten, und müssten wohl schon froh sein, wenn es nicht schlechter als heute wird.


(03.03.2012, 10:08)Michaela1 schrieb:
Zitat:Und der zweite Teil der Frage?

wie man sie regeln soll. Nun,zuerst sollte wie jasmin conny schrieb ein einheitliches Bewußtsein da sein.Leider oder Gott sei Dank sind wir alle Menschen und jeder hat und kann seine eigene Meinung haben.Nach außen sollte es aber eine einheitliche Richtung sein.Derzeit gibt es nur eine Möglichkeit die Leistungen zu bekommen die laut KK abgelehnt werden,darum ein kurzes Beispiel wie ich es machte bei meinen Brustaufbau :
Bei der Antragstellung machte ich der KK klar,daß mein Leben ohne Brust in der Zeit bis zur OP seinen Sinn verloren hat. Trotzdem wurde abgelehnt. Diese Ablehnung bekam Dr.Veith Moser der mir die Brust machen sollte. Auch meine Gynokologin wurde sie mitgeteilt und mein Leid geklagt. So wurde dann die KK von 2 Ärzten und mir unter Druck gesetzt. Ich weis nicht genau,aber es gingen bestimmt über 30 Schreiben zur KK und mir und den Ärzten hin und her. Bei einigen Schreiben sagte die KK sie seinen nicht angekommen.Ich möchte hier nicht auf den Innhalt der Schreiben eingehen,aber man muß die KK unter Druck setzten und die Notwendigkeit begründen,dies müssen auch die
behandelten Ärzte machen.Es wurden unzählige Telephonate zwischen Ärzte und KK geführt. 5 Stunden vor der OP bekam ich dann die Bewilligung der Kostenübernahme in einer Privatklinik. Eine Brust OP besser gesagt ein Brustaufbau kostet ca. von 5.500.- bis 6.500.- Euro. Ich mußte dann nur noch einen Bruchteil bezahlen.Wieviel die KK bezahlt hat weis ich natürlich nicht.
Das wichtigste ist daher um Leistungen zu bekommen, schreiben, jammern,schreiben und Geduld haben.Wenn man zu lästig ist, geben sie nach. Die ganze Schwierigkeit ist natürlich auch,Ärzte zu finden die sich die Mühe und Zeit geben für unsereins mit der KK mehrfach zu schreiben und zu diskutieren.

Bitte vergiss aber nicht drauf hinzuweisen, dass Du nicht bei einer GKK, sondern bei einer der kleinen KK versichert bist, wo vieles war oft mühsam, aber letztlich doch möglich ist, was bei der GKK keine Chance hat.

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